Louis Garrel (* 14. Juni 1983 in Paris) ist ein französischer Schauspieler und Regisseur.

Leben

Louis Garrel wurde 1983 in Paris als Sohn des Regisseurs Philippe Garrel und der Schauspielerin Brigitte Sy geboren. Sein Großvater ist der Schauspieler Maurice Garrel, sein Taufpate der Schauspieler Jean-Pierre Léaud. Bereits im Alter von etwa sechs Jahren stand Louis Garrel in dem Drama Triaden des Kusses in der Rolle des Lo gemeinsam mit seiner Mutter, seinem Großvater und seinem Vater, der auch Regie führte, vor der Kamera. Seine ersten eigenen Schritte hin zur Schauspielerei machte er im Alter von 14 Jahren am Schultheater. Sein zweiter Spielfilm und gleichzeitig seine erste Hauptrolle folgte 2001 unter der Regie von Rodolphe Marconi in dessen Film Ceci est mon corps, in dem u. a. Jane Birkin und Annie Girardot seine Filmpartner waren. Nach einer Nebenrolle in Yolande Zaubermans Kriegsdrama Der Krieg in Paris folgte 2003 Garrels internationaler Durchbruch im Filmgeschäft. In Bernardo Bertoluccis Die Träumer spielt der Jungschauspieler an der Seite von Michael Pitt und Eva Green den manipulativen Theo, der sich im Paris der 1968er Studentenrevolten zusammen mit seiner Zwillingsschwester auf eine inzestuöse und homoerotische Dreiecksbeziehung mit dem jungen und schüchternen Amerikaner Matthew einlässt. Das freizügige Werk erhielt gemischte Kritiken und wurde u. a. für den spanischen Filmpreis Goya als Bester europäischer Film nominiert. Im selben Jahr startete Garrel sein Schauspielstudium an der Schauspielschule des Conservatoire National in Paris.

Nach dem Erfolg von Die Träumer folgte mit dem Mitwirken in Christophe Honorés Drama Meine Mutter erneut ein kontroverses Filmprojekt. In der Adaption von Georges Batailles 1966 postum erschienenem Skandal-Roman ist Isabelle Huppert Garrels Filmpartnerin, die ihn als seine Mutter in eine Welt von Amoralität, Hedonismus und Verdorbenheit führt. 2005 agierte Louis Garrel, der fließend Englisch und Italienisch spricht, erneut unter der Regie seines Vaters Philippe. Unruhestifter (Les amants réguliers) handelt wie Die Träumer von Pariser Studenten, die sich während der Revolte im Mai 1968 dem Leben der Bohème verschreiben. Garrel spielt erneut neben seiner Mutter und seinem Großvater den jungen François, der sich auf eine leidenschaftliche Beziehung mit der gleichaltrigen Lilie (gespielt von Clotilde Hesme) einlässt. Das fast drei Stunden lange Drama wurde u. a. auf den Filmfestspielen von Venedig preisgekrönt. Louis Garrel wurde für seine Darstellung von der Kritik gelobt und bei der Verleihung der Césars 2006, dem wichtigsten französischen Filmpreis, als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Im selben Jahr arbeitete der Schauspieler an drei Filmprojekten, darunter Christophe Honorés In Paris, einer Hommage an die Nouvelle Vague, in der Garrel gemeinsam mit Romain Duris ein Brüderpaar spielt, und François Ozons Kurzfilm Un lever de rideau. Mit Honoré arbeitete er wiederholt an den Spielfilmen Les Chansons d’amour (2007), Das schöne Mädchen (2008) und Non ma fille, tu n’iras pas danser (2009) zusammen.

Parallel zu seiner Schauspielkarriere legte Garrel 2008 mit Mes copains seinen ersten Kurzfilm vor. Sein zweiter Kurzfilm Petit Tailleur (2010) erhielt eine Einladung in die Reihe Quinzaine des réalisateurs der 63. Filmfestspiele von Cannes, brachte ihm eine César-Nominierung ein, und gewann einen Preis beim Curtas-Vila-do-Conde-Filmfestival 2011 in Portugal. Seinen ersten Spielfilm Les deux amis stellte er 2015 fertig.

Seit 2015 ist er mit Laetitia Casta liiert; sie heirateten im Juni 2017.

Filmografie (Auswahl)

Schauspieler

Regie und Drehbuch

  • 2008: Mes copains (Kurzfilm)
  • 2010: Petit tailleur (Kurzfilm)
  • 2011: La règle de trois (Kurzfilm)
  • 2015: Zwei Freunde (Les deux amis)
  • 2018: A Faithful Man
  • 2021: La croisade
  • 2022: L’innocent

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Laetitia Casta et Louis Garrel se sont mariés en Corse
  2. Die Preise auf dem 37. Filmfest München: Margot Hielscher Preis, Starter-Filmpreise und Kinoprogrammpreise neu dabei. Artikel vom 20. Mai 2019, abgerufen am 22. Mai 2019.
  3. Louis Garrel erhält Margot Hielscher Preis. Artikel vom 21. Mai 2019, abgerufen am 22. Mai 2019.
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