Die römisch-katholische Lourdeskapelle steht in der Gemeinde Schwarzach im Bezirk Bregenz in Vorarlberg. Die Kapelle gehört zur Pfarrkirche Schwarzach in Schwarzach und damit zum Dekanat Bregenz der Diözese Feldkirch. Die Kapelle ist Unserer lieben Frau in Lourdes geweiht.
Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.
Lage
Die Kapelle (etwa 427 m ü. A.) steht in der Gemeinde Schwarzach an der Straßenkreuzung zwischen Kapellenstraße und Gebhard-Schwärzler-Straße, leicht erhöht. Die Kapelle selbst hat keine Hausnummer.
Geschichte
Die Kapelle wurde in den 1890er Jahren wegen eines Kranken-Gelübdes des Gemeindevorstehers und Fabrikanten Gebhard Schwärzler (20. März 1815 – 24. März 1896) von dessen Schwiegersohn, Johann Kohler, errichtet und 1897 eingeweiht. Die Kapelle wurde 1929 erstmals renoviert. Die Lourdesgrotte wurde 1964 entfernt. In den 1990er Jahren wurde die bis dahin in Privateigentum befindliche Kapelle an die katholische Kirche übertragen.
Kapellenbau
Der neugotische Rechteckbau wurde nach Plänen von Georg Baumeister erbaut und ähnelt äußerlich der Pfarrkirche in Schwarzach. Die eingeschossige Kapelle ist ein nach allen Seiten freistehender Steinbau mit etwa 12 m Giebelhöhe (Gesamthöhe mit Glockendachreiter etwa 14 m). Die Kapelle nimmt eine Fläche von rund 42 m² ein. Es handelt sich um einen Bau mit rechteckiger Grundform und annähernd Nordwest/Südost-Ausrichtung.
Die metallbeschlagene Türe und der flache, offene Glockendachreiter auf dem Satteldach befinden sich nordwestlich. Das Satteldach ist mit Biberschwanzdachziegeln gedeckt. Der Bau selbst ist unverputzt und die sichtbaren Natursteine wurden als Gestaltungselement eingesetzt. Auf der südwestlichen und nordöstlichen Längsseite befinden sich je zwei Spitzbogenfenster in Holzrahmen mit Glasfenstern mit abstrakter Darstellung biblischer Motive (Kreuztragung, Verkündigung, Maria mit dem Kinde, Kreuzabnahme) von Hubert Berchtold.
1929 wurde durch Franz Lins aus Bregenz im Spitzbogen über der Eingangstüre ein Engelbild installiert.
Der Betraum und Altarraum sind voneinander nicht abgegrenzt und hat ein unechtes Tonnengewölbe. Im Betraum finden etwa zwölf Personen sitzend Platz.
Ausstattung
Innen, über der Türe, befindet sich eine Inschrift mit einigen Daten zur Stiftung der Kapelle und zur Renovierungen. Die Kapellenbänke sind aus schlichtem, lackiertem Tannenholz und nicht mit Schnitzereien verziert. Es finden etwa 12 Personen sitzend in der Kapelle Platz. Im Glockendachreiter befindet sich eine von außen gut sichtbare Glocke, die zu besonderen Anlässen geläutet wird.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Vorarlberg 1983. Hohenems, Bildstock am Barbaraweg, S. 251.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vorarlberg – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 26. Juni 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 21. Juni 2016., ID: 21207
- ↑ Josef Walser, Johann Kohler, ein Führer des katholischen Volkes von Vorarlberg, Innsbruck, Wien 1918, Tyrolia Verlagsanstalt, S. 70.
- ↑ Gemeinde Schwarzach, Heimat Schwarzach, Schwarzach 1990, Eigenverlag, S. 110.
- ↑ Hans Kohler, Zeitenwende - Gerhard Schwärzler - Ein Unternehmer des 19. Jahrhunderts, ISBN 978-3-89783-862-8, S. 23.
Koordinaten: 47° 26′ 48,3″ N, 9° 45′ 29,7″ O