Ludwig August Rieche (geboren 10. Oktober 1839 in Sarstedt; gestorben 28. Februar 1893 in Hannover) war ein deutscher Zinngießer-Meister und Unternehmer. Er wurde im 19. Jahrhundert vor allem durch das in seiner Werkstatt hergestellte Kinderspielzeug bekannt.
Leben
Ludwig August Rieche absolvierte eine Lehre bei Georg Friedrich Harnisch, dem späteren Vorsteher des Zinngießeramtes der Stadt Hannover. Anschließend arbeitete Rieche als Geselle bei dem Hofzinngießer und Zinnwaren-Fabrikanten Johann Ernst Dubois.
Mit dem Titel als Zinngießer-Meister erwarb Ludwig August Rieche 1866 das Bürgerrecht der Stadt Hannover und eröffnete eine eigene Zinngießerwerkstatt in dem angeblich noch heute existierenden Gebäude in der Heiligerstraße 6, an der Ecke zur ehemaligen Straße Spreenswinkel. Bekannt wurde Rieche durch seine
etwa von dem Römischen Reich oder vom Reich der Azteken.
Das Kinderspielzeug hatte einen lehrhaften Charakter und eignete sich aufgrund des kleinen Formats zur Darstellung volkreicher Szenen, insbesondere zur Nachstellung historischer Schlachten in großen Dioramen oder auch in großen Panoramen.
Nach dem Eintritt eines Sohnes von Rieche firmierte das Unternehmen bis 1903 als August Rieche und Sohn.
Werke
- Figuren aus der Werkstatt von Ludwig August Rieche finden sich unter anderem im Historischen Museum Hannover.
Literatur
- Christoph Adler: Gebrüder Rieche. Eine norddeutsche Zinfiguren Offizin in Wort und Bild, mit zahlreich farbigen Abbildungen [online mit einer Vorschau], Jacobsdorf: Verlag Die Furt, 1. Aufl. 2005, ISBN 978-3-933416-54-4; Buchvorstellung online, zuletzt abgerufen am 26. Juli 2012
- Helmut Plath: Abteilungskatalog des Historischen Museums, stadtgeschichtliche Abteilung, 1970, S. 135
- Helmut Plath: Das Zinngießeramt der alten Stadt Hannover 1690–1884, ungedrucktes Typoskript im Historischen Museum Hannover, S. 94
- Alheidis von Rohr: Zinn und Zinnfiguren aus Hannover, in der Reihe: Schriften des Historischen Museums Hannover, hrsg. vom Historischen Museum Hannover, Bd. 9, Hannover: Historisches Museum Hannover, 1996, ISBN 3-910073-10-7, S. 42–45
- Waldemar R. Röhrbein: RIECHE, Ludwig August. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 296; online über Google-Bücher
- Waldemar R. Röhrbein: Rieche, Ludwig August. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 523.
Weblinks
- Chris Wheeler: Gebrüder Rieche (Inhaber Walter Beißner) (englisch), auf der Seite Stein Marks, zuletzt abgerufen am 26. Juli 2012
Einzelnachweise
- ↑ o. V.: Rieche, Ludwig August in der Datenbank Niedersächische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 4. Juli 2023
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Waldemar R. Röhrbein: Rieche, Ludwig August (siehe Literatur)
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Harnisch, (1) Georg Friedrich. In: Stadtlexikon Hannover, S. 270
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Dubois (auch du Bois), Johann Ernst. In: Stadtlexikon Hannover, S. 140
- ↑ Chris Wheeler: Gebrüder Rieche (Inhaber Walter Beißner) (siehe Weblinks)
- ↑ Christoph Adler: Gebrüder Rieche ... (siehe Literatur)
- ↑ Vergleiche den Normdatensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek