Ludwig Glöckner (* 7. Juni 1909; † 1997 in Berlin) war ein deutscher Orgelbauer in Berlin.

Leben

Er wuchs als Sohn eines Tischlermeisters im Sudetenland auf. Von 1926 bis 1930 erlernte er den Orgelbau in der Firma Heinrich Schiffner Nachfolger. 1938 legte Ludwig Glöckner die Meisterprüfung ab und gründete danach eine Werkstatt in Kosten in der Tschechoslowakei. 1939 baute er eine zweimanualige Orgel in Reichenberg. 1945 war er als Intonateur bei Ladislav Hauser tätig.

Im Jahr 1947 gründete Ludwig Glöckner im Bezirk Friedrichshain des Sowjetischen Sektors von Berlin eine Werkstatt. Er baute einige Orgeln, sein Haupttätigkeitsschwerpunkt waren aber Umbauten, Reparaturen und Reinigungen. 1977 gab er die Werkstatt an Axel Stüber weiter. Dieser baut seit etwa 1991 Drehorgeln.

Werke (Auswahl)

Von Ludwig Glöckner sind 12 Orgelneubauten bekannt. Einige sind erhalten. Nicht mehr vorhandene Instrumente sind kursiv gesetzt.
Orgelneubauten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1939 Reichenberg Ursulinenkirche Herz Jesu II/P 14
nach 1947 Berlin-Pankow Franziskanerkirche I 5
1951 Berlin-Lichterfelde Katholische St.-Annen-Kirche II/P 12 2003 ersetzt
1955–1958 Berlin-Friedrichshain St. Andreas-St. Markus-Gemeindesaal, Andreashaus II/P 10 1958 Einweihung, erhalten
1966 Friedland, Mecklenburg St. Marien, Gemeindesaal I 3 2003 nach Weitin umgesetzt, 2013 in das Mecklenburgische Orgelmuseum Malchow
1968 Eichhorst, Mecklenburg Evangelische Kirche I/p 5 erhalten
1970 Raden, Mecklenburg Katholische Kirche St. Michael I/P 5 erhalten
1970 Marlow, Mecklenburg Katholische Kirche I 4
1973 Berlin-Mitte Philippus-Apostel-Gemeindesaal, Charitestr. 2 I/p 3
1974 Lieske, Niederlausitz Evangelische Kirche I 5 erhalten
1974 Stavenhagen, Mecklenburg Katholische Kirche I/p 3 erhalten
1975 Berlin-Prenzlauer Berg Neuapostolische Kirche

Weitere Arbeiten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1953 Berlin-Prenzlauer Berg Elias-Kirche, heute MACHmit Museum II/P 25 Neuaufbau und Verkleinerung mit Umbau der Grüneberg-Orgel von 1910, seit etwa 1990 nicht mehr spielbar, 2012 Generalinstandsetzung durch Markus Voigt, im Kindermuseum
1957 Königs Wusterhausen Kreuzkirche Umdisponierung (Umbau?)
1959/1960 Berlin-Prenzlauer Berg Gethsemanekirche Umdisponierung
1965 Berlin Golgathakirche Umbau
1965 Berlin-Niederschönhausen Friedenskirche Umdisponierung
1969 Spremberg, Niederlausitz Landkirche Umdisponierung
1969/1971 Spremberg Kreuzkirche Umdisponierung

Literatur

  • Uwe Pape, Tomaš Horák, Albrecht Bönisch, Christhard Kirchner: Ludwig Glöckner. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-921140-06-2, S. 175 f.

Einzelnachweise

  1. 150 Jahre Gemeinde St. Andreas St. Markus Festschrift, S. 42, 43 (Foto), 59 (pdf, dort S. 44f., 61)
  2. Kirchenmusik (Memento des Originals vom 1. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Evangelische Kirchengemeinde St. Markus, mit Foto
  3. Orgel Mecklenburgisches Orgelmuseum; in digitalen Inventarverzeichnissen des Orgelmuseums noch kein Hinweis auf neue Glöckner-Orgel zu finden
  4. Orgel in Eichhorst Mecklenburgisches Orgelmuseum
  5. Dorfkirche St. Michael Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern
  6. Mecklenburgisches Orgelinventar (Memento des Originals vom 3. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Orgelmuseum Malchow, dort auch Eichhorst, Raden und Weitin aufgeführt
  7. Geschichte und Beschreibung der Orgel MACHmit! Museum Berlin
  8. Foto gruneberg.pl, mit alter Grüneberg-Disposition
  9. MACHmit! Museum nahm restaurierte Orgel in Betrieb Berliner Woche vom 31. Oktober 2013.
  10. Orgel der Kreuzkirche Orgel der Kreuzkirche Königs Wusterhausen Organindex
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