Adresse: |
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Wootton, Kent, Vereinigtes Königreich | ||
51° 10′ 38,6″ N, 1° 11′ 58,7″ O | ||
Streckenart: | permanente Renn- und Rallycross-Strecke | |
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Betreiber: | Pat Doran | |
Architekt: | Bill Chesson | |
Eröffnung: | 1955 | |
Zeitzone: | GMT | |
Asphaltstrecke | ||
Streckendaten | ||
Streckenlänge: | 1,609 km (1 mi) | |
Kurven: | 6 | |
Rekorde | ||
Streckenrekord: (Formelwagen) |
0:38,3 min. (Rob Cox-Allison, Lola LC88 Formula Libre (F1), 1989) | |
Rallycrossstrecke | ||
Streckendaten | ||
Streckenlänge: | 1,400 km (0,87 mi) | |
Kurven: | 8 | |
Zuschauerkapazität: | 13.500 | |
Die kleine und komplett überschaubare Rennstrecke Lydden Hill Race Circuit (früherer Name Lydden Circuit respektive Lydden International Race Circuit) ist mit einer Meile respektive 1609 Meter Länge die kürzeste Asphalt-Rundstrecke in Großbritannien. Sie ist auch die Geburtsstätte des Rallycross-Sports.
Lage
Die Motorsport-Anlage befindet sich im County Kent, unmittelbar an der Schnellstraße A2, etwa auf halbem Weg zwischen Dover und Canterbury, in Nähe der Ortschaft Wootton. Nach Brands Hatch ist sie die bekannteste und international wichtigste Rennstrecke der Grafschaft.
Geschichte
Die Rennstrecke wurde 1955 von Erstbetreiber Bill Chesson (1923–1999) in Zusammenarbeit mit dem Astra Motor Club als Grass-track angelegt. Etwa 10 Jahre lang organisierte man in „Lydden Hill“ ausschließlich sogenannte Stock Car Races und Grass Track Races. 1962 begann man mit der Asphaltierung die, allerdings erst 1965 vollendet werden konnte. Von nun an konnten auch Rundstreckenrennen bis einschließlich Formel-3-Läufe ausgetragen werden.
Am 4. Februar 1967 wurde hier das allererste Rallycross-Rennen der Motorsportgeschichte ausgefahren, nachdem Bill Chesson einige Gras- und Schotterabschnitte neben dem Asphaltkurs präpariert hatte. Gewonnen wurde es vom späteren Rallye-Monte-Carlo-Sieger (1968) und Formel-1-Piloten (1968–1971) Vic Elford mit einem serienmäßigen Porsche 911 aus dem Schaufenster des britischen Porsche-Importeurs AFM. Bis 2017 wurden auf der inzwischen Lydden Hill Race Circuit genannten Rennstrecke Rallycross-Läufe unter anderem zur FIA World Rallycross Championship (ab 2014) ausgetragen. Zwischen 1973 und 1996 fanden hier insgesamt 23 Rallycross-Europameisterschaftsläufe statt. Nach 13 Jahren Abwesenheit kehrte die FIA-Serie erst 2009 wieder nach Lydden Hill zurück. Am 25. April 2011 (Ostermontag) besuchten rund 13.500 Zuschauer den 26. Rallycross-EM-Lauf im sogenannten Home of Rallycross (bzw. Cradle of Rallycross), wodurch die ehemalige Clubsport-Rennstrecke einen neuen Zuschauerrekord vermelden konnte. Für 2018 und 2019 wechselte die Rallycross-Weltmeisterschaft, nach vier aufeinanderfolgenden Jahren in Lydden, zur dafür extra hergerichteten Strecke am Silverstone Circuit.
1989 kaufte der Baumaschinenvermieter und Hobby-Rallycrosser Tom Bissett die Anlage für über eine Million Pfund Sterling von Bill Chesson. Bissett verkaufte 1991 zuerst einen Anteil und 1993 auch seinen verbliebenen Anteil an den Formel-1-Rennstall McLaren, der Lydden zum neuen Hauptquartier mit F1-Teststrecke machen wollte, in Folge dafür aber nicht die nötigen Baugenehmigungen erhielt. McLaren entschied sich später für Woking als Standort und vermietete Lydden Race Circuit von 1993 bis Ende 2007 an den British Motorcycle Racing Club (BMCRC), wodurch die Rennstrecke gleichermaßen für Automobil- und Motorrad-Wettbewerbe weiter genutzt werden konnte.
2008 übernahm der irischstämmige Brite und erfolgreiche Rallycross-Pilot (Vize-Europameister 1992 auf Ford RS200) Pat Doran die Rennstrecke als Leasingnehmer für fünf Jahre von McLaren und plante, neben einigen dringend nötigen Modernisierungen, den Rennbetrieb weiter auszubauen. Später kaufte Doran die Anlage und ist seitdem ihr Besitzer und Director. Amy Doran, die älteste Tochter von Pat Doran, hat danach für einige Jahre die Aufgabe des Managing Directors übernommen. Heute ist diese Stelle mit einer weiteren Frau besetzt, Hannah Rynston.
Veranstaltungen
Die Rennstrecke wird hauptsächlich für nationale und internationale Rallycross-Rennen (auf der 1400 m langen RX-Piste) sowie für Tourenwagen-, Sportwagen- und Motorrad-Wettbewerbe auf Clubsport-Niveau genutzt.
Streckenrekorde
- Asphalt-Rennstrecke: Rob Cox (aka Rob Cox-Allison; GB) im Jahre 1989 auf einem Lola LC88 (Larrousse-Calmels-F1 als Formula Libre genannt) in 38,3 Sekunden (1 Runde).
- Neue Rallycross-Strecke: Sverre Isachsen (N) im Jahre 2009 auf einem Ford Focus ST T16 4×4 in 3:13,34 Minuten (4 ½ Runden).