Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 52° 2′ N, 14° 2′ O

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Höhe: 45 m ü. NHN
Fläche: 211,55 km2
Einwohner: 3918 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15913
Vorwahlen: 035471, 035473 (Alt-Schadow, Glietz, Groß Leine, Groß Leuthen, Kuschkow, Pretschen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 329
Gemeindegliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossstraße 13a
15913 Märkische Heide
Website: www.maerkische-heide.de
Bürgermeister: Dieter Freihoff (SPD)
Lage der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald

Märkische Heide, niedersorbisch Markojska góla, ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Die Gemeinde Märkische Heide in der Niederlausitz zählt mit über 200 km² zu den flächengrößten in Deutschland und gehört teilweise zum anerkannten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ortsteil Groß Leuthen.

Gemeindegliederung

Märkische Heide besteht aus folgenden Ortsteilen und bewohnten Gemeindeteilen:

Hinzu kommen die Wohnplätze Birkenhainchen (Brjazynka), Botta (Błota), Buschhäuser (Pśi krjach), Forsthaus Marienberg (Golnica Marijna Gora), Grenze (Granica), Hüttenplatz (Hutownja), Neu Bückchen (Nowa Bukowka), Neukrug (Nowa Kjarcma) und Vorwerk Amalienhof.

Geschichte

Die Gemeinde entstand am 26. Oktober 2003 aus dem Zusammenschluss von 17 bis dahin selbstständigen Gemeinden, die heute die Ortsteile bilden. Diese Gemeinden hatten bereits seit 1992 das Amt Märkische Heide gebildet.

Die Ortsteile Dollgen, Groß Leuthen, Klein Leine und Pretschen zählen zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
20034 841
20054 760
20104 313
20153 954
Jahr Einwohner
20163 915
20173 880
20183 893
20193 894
20203 904
20213 915
Jahr Einwohner
20223 918

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Märkische Heide besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergruppe Pro Märkische Heide 27,1 % 4
SPD 22,0 % 4
AfD 13,4 % 2
CDU 9,8 % 2
Wählergruppe Bürgernah Märkische Heide 9,3 % 1
Initiative Zukunft 8,0 % 1
Einzelbewerber Matthias Lehmann 4,9 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 3,3 % 1
Einzelbewerber Elmar Kleinert 1,2 %
Einzelbewerber Sebastian Wägner 0,6 %
Einzelbewerber Dietmar Schade 0,4 %

Bürgermeister

  • 2003–2006: Horst Theile
  • 2006–2014: Dieter Freihoff (SPD)
  • 2014–2022: Annett Lehmann (parteilos)
  • seit 2022: Dieter Freihoff (SPD)

Lehmann wurde in der Bürgermeisterstichwahl vom 28. September 2014 mit 53,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt (Wahlbeteiligung 64,1 %). Am 25. September 2022 wurde Dieter Freihoff mit 50,9 % zum Bürgermeister von Märkische Heide gewählt, Lehmann erhielt 49,1 % (Wahlbeteiligung 63 %).

Wappen

Blasonierung: „Durch einen mit siebzehn goldenen Scheiben belegten grünen Bord in Gold drei schwarze Kienäpfel zum gestürzten Dreipass gestellt und im Schnittpunkt überdeckt von drei zum Dreipass gestellten grünen Eicheln.“

Die 17 Ortsteile werden durch ein Bord mit 17 goldenen Scheiben symbolisiert. Der vorherrschende Mischwald wird durch Kienäpfel und Eicheln, je einem typisch märkischen Nadel- und Laubbaum, jeweils im Dreipass, dargestellt.

Flagge

Die Flagge der Gemeinde besteht – bei Aufhängung in einem Querholz – aus drei Längsstreifen Grün-Gelb-Grün im Verhältnis 1:2:1 und trägt das Gemeindewappen in der Mitte.

Partnerschaften

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Märkische Heide sowie in der Liste der Bodendenkmale in Märkische Heide stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale. Insbesondere sind das:

  • Schloss Groß Leuthen, mehrfach umgebautes Renaissanceschloss auf den Grundmauern einer Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert
  • Sowjetisches Ehrenmal von 1946 auf dem Friedhof des Ortsteils Krugau für 42 umgekommene Frauen, Männer und Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges in einer Rüstungsfabrik Zwangsarbeit verrichten mussten
  • Die Dorfkirche Groß Leine wurde im Kern im 15. Jahrhundert errichtet und von 1906 bis 1910 umfassend umgebaut. Zur Kirchenausstattung gehören unter anderem ein Altar aus dem 3. Viertel des 17. Jahrhunderts, in den Teile eines älteren Altars aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts eingelassen sind.
  • Die Dorfkirche Krugau ist eine Feldsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert. Im Innern steht unter anderem ein Kanzelaltar aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.

Verkehr

In der Gemeinde treffen die Bundesstraßen B 179 aus Königs Wusterhausen und B 320 aus Guben auf die B 87 LübbenBeeskow.

Die Haltepunkte Krugau, Großleuthen-Gröditsch, Bückchen und Wittmannsdorf lagen an der Bahnstrecke Lübben–Beeskow, auf der der Personenverkehr 1995 eingestellt wurde.

Militär

In der Gemeinde liegt die Spreewald-Kaserne der Bundeswehr mit dem Sanitätsmateriallager Krugau.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Hermann Matschenz (1848–1901), Stenograph, geboren in Krugau
  • Hans von Gronau (1850–1940), General, geboren in Alt-Schadow
  • Christoph-Heinrich von Houwald (1879–1941), Freier Standesherr auf Straupitz, Mitglied des preußischen Herrenhauses, geboren in Leibchel
  • Otto Lukas (1881–1956), Heimatdichter, geboren in Leibchel
  • Erich Röhn (1910–1985), Violinist, geboren in Groß Leuthen
  • Bernd Pittkunings (* 1960), sorbischer Liedermacher, geboren in Dollgen

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

  • Hans Albrecht von Barfus (1635–1704), brandenburgisch-preußischer Generalfeldmarschall, erwarb 1702 die Lehngüter Wiese und Plattkow
  • Johann Ludwig von Hordt (1719–1798), preußischer Generalleutnant, begraben in Groß Leuthen
  • Ferdinand Dinse (1811–1889), Orgelbauer, schuf die Orgel in der Dorfkirche Groß Leuthen
  • Emil von Gutzmerow (1821–1906), Standesherr, Mitglied des Preußischen Herrenhauses, wohnte in Groß Leuthen
  • Karl von Trebra (1834–1905), Generalmajor, Herr von Pretschen mit Amalienhof
  • Hans von Willisen (1837–1905), General, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, gestorben in Glietz
  • Otto Riemann (1850–1925), Geistlicher und Schriftsteller, 1876–1879 Pfarrer in Neu-Schadow
  • Bodo Ebhardt (1865–1945), Architekt, Architekturhistoriker und Burgenforscher, restaurierte und erweiterte Schloss Groß Leuthen
  • Jürgen von Woyski (1929–2000), Bildhauer und Maler, schuf die Stele Turm mit Friedenstaube in Gröditsch
  • Gerhard Knabe (1936–2005), Maler, lebte in Gröditsch
  • Thomas Jacob (* 1943), Regisseur und Drehbuchautor, lebt in Glietz
  • Sylvia Lehmann (* 1954), Politikerin (SPD), MdL Brandenburg, lebt in Dollgen
  • Kathrin Schneider (* 1962), Politikerin (SPD), Landesministerin in Brandenburg, lebt in Dürrenhofe
  • Sascha Philipp (* 1972), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter in Brandenburg, lebt in Pretschen
  • Axel Schreiber (* 1980), Schauspieler, wuchs in Groß Leuthen auf
  • Christian Lillinger (* 1984), Schlagzeuger, Komponist und Perkussionist, wuchs in Kuschkow auf
  • Robert Lillinger (* 1990), Dirigent, Pianist und Komponist, wuchs in Kuschkow auf
Commons: Märkische Heide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Märkische Heide
  3. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Ortsnamen Niederlausitz;
    siehe auch: Sophie Wauer, Klaus Müller, Kerstin Kirsch: Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow (= Brandenburgisches Namenbuch, Teil 12). Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08664-1, S. 226–228
  4. Arnošt Muka: Serbski zemjepisny słowničk. Budyšin 1927, S. 73 (Digitalisat).
  5. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Teil I, Berlin 1939, S. 250
  6. Sechstes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße (6.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze). 2003, Nr. 05, S. 93
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 26–30
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 23
  12. Dieter Freihoff ist Bürgermeister. In: Lausitzer Rundschau, 30. Oktober 2006
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  14. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl vom 28. September 2014
  15. Dieter Freihoff wird neuer Bürgermeister von Märkische Heide. rbb24.de, 25. September 2022
  16. Hauptsatzung der Gemeinde Märkische Heide (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 57 kB), § 3 Wappen, Flagge und Dienstsiegel (§ 10 BbgKVerf)
  17. Partnergemeinde. (Nicht mehr online verfügbar.) Gemeinde Märkische Heide (märkische-heide.de), archiviert vom Original am 17. Dezember 2015; abgerufen am 25. März 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  18. zu Hermann Matschenz siehe: Richard Wrede und Hans von Reinfels (Hrsg.): Das geistige Berlin. Eine Encyklopädie des geistigen Lebens Berlins. Band 1. Storm [u. a.], Berlin 1897, Band 3, 1898; Dr. Johnen: Matschenz, Hermann. In: Anton Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 6, Reimer, Berlin 1904, S. 136–137 und Sp. 70*; Rudolf Bonnet: Männer der Kurzschrift. 572 Lebensabrisse von Vorkämpfern und Führern der Kurzschriftbewegung. Winkler, Darmstadt 1935
  19. zu Christoph-Heinrich von Houwald siehe: Herrmann A. L. Degener: Wer ist’s? 4. Ausgabe, Degener, Leipzig 1909; Genealogische Handbuch des Adels. Band 82, Gräfliche Häuser. Band 11, Starke, Limburg an der Lahn 1983, S. 121
  20. zu Erich Röhn siehe: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musik Lexikon. Personenteil L–Z. 12. Auflage, Schott, Mainz 1961, S. 525; Der Geiger Erich Röhn ist gestorben. (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive) In: Hamburger Abendblatt, 7. August 1985; Friedrich Herzfeld (Hrsg.): Das Neue Ullstein Lexikon der Musik. Ullstein, Frankfurt am Main [et al.] 1993; Einträge zu Erich Röhn im Katalog des Deutschen Nationalbibliothek
  21. zu Bernd Pittkunings siehe: Peter Becker: Sorbischer Kulturbotschafter aus Leidenschaft. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Lausitzer Rundschau. 29. Mai 2010
  22. zu Karl Albrecht von Trebra siehe: Anton Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 10, 1905, Reimer, Berlin 1907, Sp. 262*; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Huser. Deutscher Uradel. Justus Perthes, Gotha 1926, S. 704; Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], DNB 986919810, S. 415–416, Nr. 3298.
  23. zu Hans von Willisen siehe: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 10, 1905, Reimer, Berlin 1907?; Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918) (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, S. 418
  24. zu Otto Riemann siehe: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 5, Leipzig 1913, S. 470–471; Otto Fischer: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg. Verzeichnis der Geistlichen in alphabetischer Reihenfolge. Berlin 1941, S. 698 (dort Todesdatum und -ort); Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. 3. Auflage, Band 12. Francke Verlag, Bern und Stuttgart 1990, Spalte 1227; Peter Walther (Hrsg.): Musen und Grazien in der Mark. 750 Jahre Literatur in Brandenburg. Band 2: Ein historisches Schriftstellerlexikon. Lukas-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-931836-69-X, S. 133
  25. zu Gerhard Knabe siehe: Gerhard Knabe (Memento vom 16. August 2012 im Internet Archive)
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