Mödlich
Gemeinde Lenzerwische
Koordinaten: 53° 5′ N, 11° 24′ O
Höhe: 16 m ü. NHN
Fläche: 9,19 km²
Einwohner: 108 (16. Aug. 2018)
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 1973
Eingemeindet nach: Wootz
Postleitzahl: 19309
Vorwahl: 038792
Östlicher Ortseingang

Mödlich ist ein bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Lenzerwische des Amtes Lenzen-Elbtalaue im Landkreis Prignitz in Brandenburg.

Geografie

Der Ort liegt vier Kilometer nordöstlich von Wootz, dem Sitz der Gemeinde Lenzerwische, und fünf Kilometer westsüdwestlich von Lenzen (Elbe), dem Sitz des Amtes Lenzen-Elbtalaue. Das typische Marschhufendorf befindet sich im dünn besiedelten Feuchtgebiet Lenzer Wische, einem Niederungsgebiet der Elbe in der Westprignitz, und erstreckt sich entlang der Bundesstraße 195 und dem südlich verlaufenden Elbdeich.

Nachbarorte sind Breetz im Norden, Seedorf, Bäckern, Ziegelhof und Lenzen im Nordosten, Gandow im Osten, Vietze und Meetschow im Süden, Gorleben, Klein Wootz und Wootz im Südwesten, sowie Rosendorf im Westen.

Geschichte

1375 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Damals war er unter den Bezeichnungen Motelik, Muteik und Muterlik zu finden. Im 17. Jahrhundert wurde das Dorf durch deichbaukundige Niederländer erweitert und nahm so seine heutige Gestalt an.

Um 1800 gehörte der Ort zum Lenzenschen Kreis in der Provinz Prignitz, einem Teil der Kurmark der Mark Brandenburg. In einer Beschreibung dieser Landschaft aus dem Jahr 1804 wurde das Dorf Mödlich mit insgesamt 451 Einwohnern angegeben und als Besitzer wurden die Domäne Amt Eldenburg und der Deichhauptmann von Jagow genannt. An dem Ort mit gutem Boden waren seinerzeit 29 Ganz- und neun Halbbauern, ein Kossäte, 30 Einlieger und ein Förster tätig. Darüber hinaus waren hier 69 Feuerstellen vorhanden und die Dorfkirche war eine sogenannte Mutterkirche in der Inspektion Lenzen. Der Adressort war ebenso Lenzen.

Seit dem 26. Oktober 2003 ist Mödlich ein bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Lenzerwische.

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche Mödlich befindet sich an der Lenzener Straße und wurde in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.

Bernd Seiter schuf 1994 aus Eisen, Zinkguss und Holz die Skulptur Charon, ein Fährmann in die Unterwelt. Das Kunstwerk steht am östlichen Ortsausgang auf dem Deich.

Persönlichkeiten

  • Arnold Gijsels van Lier (1593–1676), niederländischer Admiral und Gouverneur, wurde hier auf eigenen Wunsch beerdigt

Literatur

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 580 ff.
Commons: Mödlich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amt Lenzen-Elbtalaue – Einwohner- und Meldewesen (Hrsg.): Einwohnerzahlen des Amtes Lenzen-Elbtalaue. Stichtag: 16.08.2018. Lenzen (Elbe) 16. August 2018.
  2. 1 2 Gemeinde Lenzerwische – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, archiviert vom Original am 12. Februar 2016; abgerufen am 13. Februar 2016.
  3. 1 2 Ulrike Schwarz: Gutachtliche Äußerung zum Denkmalwert – Bezeichnung: Niederdeutsches Hallenhaus mit Nebengebäude, Lenzener Straße 12, 19309 Mödlich, Gemeinde Wootz, Landkreis Prignitz. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege. Waldstadt 22. Juni 1998, S. 2 (landkreis-prignitz.de [PDF; 182 kB; abgerufen am 13. Februar 2016]).
  4. 1 2 Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg: Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Erster Band. Die allgemeine Einleitung zur Kurmark, die Altmark und Prignitz enthaltend. Friedrich Maurer, Berlin 1804, Vierter Teil. Spezielle Landesbeschreibung. Zweiter Abschnitt. Die Prignitz. Zweites Kapitel. Der Lenzensche Kreis, S. 437 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Februar 2016]).
  6. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg (Hrsg.): Beitrag zur Statistik – Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 – Landkreis Prignitz. Band 19.12. Potsdam 2006, S. 22 ff. (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF; 397 kB; abgerufen am 28. Dezember 2018]).
  7. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Hrsg.): Denkmalliste des Landes Brandenburg – Landkreis Prignitz. D) Denkmale übriger Gattungen, ID-Nummer 09160671, 31. Dezember 2018, S. 37 (bldam-brandenburg.de [PDF; 404 kB; abgerufen am 13. Mai 2019]).
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