Metlika
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Bela krajina
Statistische Region Jugovzhodna Slovenija (Südostslowenien)
Koordinaten 45° 39′ N, 15° 19′ O
Fläche 108,9 km²
Einwohner 8.480 (2021)
Bevölkerungsdichte 78 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen NM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart Stadt
Website

Metlika (deutsch Möttling, vorher Merling) ist eine Stadt und Gemeinde in der Bela krajina (Weißkrain) in Slowenien. Sie liegt an der Grenze zu Kroatien. Die Gegend um Metlika ist das südlichste Weinbaugebiet Sloweniens.

Geschichte

Die Gegend war schon in der Urgeschichte bewohnt, was eine Vielzahl von Ausgrabungsfunden belegt, u. a. ein Urnenfeld aus der frühen Hallstattzeit, römische Gräber auf dem Berg Borstek, drei große Hallstatt-Grabhügel im Stadtgarten und eine La-Tène-Nekropole. Seit etwa 1205 gehörte Metlika (Möttling) zur Krain, die Stadtrechte erlangte es im Jahre 1335.

Damit wurde Metlika Mittelpunkt der Weißen Mark (auch Weißkrain bzw. Grafschaft Möttling genannt). Bis zur Gründung der Stadt Karlovac spielte es eine Schlüsselrolle gegen die Osmanen, die es in der Zeit von 1408 bis 1578 mehrmals angriffen. Ein für 1431 überlieferter Angriff ist jedoch eine Erfindung späterer Jahrhunderte.

Insbesondere in der Zeit zwischen 1529 und 1532 wurden die umliegenden Ortschaften verwüstet. Während dieser Zeit flüchteten viele Kroaten und Slowenen in das damals westungarische Burgenland. Die nach der großen Feuersbrunst 1705 neu errichtete Altstadt ist bis heute erhalten. Es gibt kein Gebäude, das älter als 300 Jahre ist.

In Metlika trafen sich während der Reformation am 28. August 1559 protestantische Gelehrte, die der glagolitischen Schrift mächtig waren (Janž Tulščak, G. Vlahović, M. Zmajić, Štefan Stipanić, Sebastian Römer, Ivan Piček, Mihail Božić u. a.), um auf Wunsch von Primož Trubar die Qualität der von Š. Konzul angefertigte kroatische Übersetzung seiner Texte in glagolitischer Schrift zu überprüfen. Die Prüfer kamen zu einem positiven Ergebnis.

Um 1800 waren unter Napoléon Bonaparte über 200 französische Soldaten in Metlika stationiert, die von hier aus über das Uskokengebirge Richtung Agram (Zagreb) zogen. Einige der Soldaten heirateten einheimische Frauen und siedelten sich in der Gegend um Metlika an. Bis zum Ende des Habsburgerreichs gehörte Metlika zum Kronland Krain, wobei Metlika eine selbständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Möttling (politischer Bezirk Tschernembl) bildete. Metlika war dabei Sitz des örtlichen Bezirksgerichtes.

Orte der Gesamtgemeinde

  • Bereča vas, (dt. Beretschendorf)
  • Boginja vas, (dt. Waissdorf, auch Boginsdorf)
  • Bojanja vas, (dt. Bojansdorf, auch Wojansdorf)
  • Boldraž, (dt. Woldersdorf)
  • Boršt, (dt. Sankt Margarethen im Forst, auch Forst)
  • Božakovo, (dt. Sankt Magdalenen)
  • Božič Vrh, (dt. Poschitzberg)
  • Brezovica pri Metliki, (dt. Bresowitz bei Möttling)
  • Bušinja vas, (dt. Buschendorf, auch Wuschindorf)
  • Dole, (dt. Gritz im Tal)
  • Dolnja Lokvica, (dt. Unterlokwitz)
  • Dolnje Dobravice, (dt. Untersternissenhof)
  • Dolnji Suhor pri Metliki, (dt. Untersuchor bei Möttling)
  • Drage, (dt. Drage in der Unterkrain)
  • Dragomlja vas, (dt. Dragomelsdorf, auch Dragümelsdorf)
  • Drašiči, (dt. Draschitschberg)
  • Čurile, (dt. Zurilla)
  • Geršiči, (dt. Gerschdorf )
  • Gornja Lokvica, (dt. Oberlokwitz)
  • Gornje Dobravice, (dt. Obersternissenhof )
  • Gornji Suhor pri Metliki, (dt. Obersuchor bei Möttling, auch Sankt Sebastian)
  • Grabrovec, (dt. Gabrowitz)
  • Gradac, (dt. Vornschloß in der Unterkrain)
  • Grm pri Podzemlju, (dt. Stauden)
  • Hrast pri Jugorju, (dt. Rast in der Unterkrain)
  • Jugorje pri Metliki, (dt. Unterwald in der Windischen Mark)
  • Kamenica, (dt. Steinbach)
  • Kapljišče, (dt. Kapellitzen bei Sankt Margarethen)
  • Klošter, (dt. Kloster in der Unterkrain)
  • Krasinec, (dt. Krassnitz, auch Burgstall)
  • Krašnji Vrh, (dt. Kraschenberg)
  • Krivoglavice, (dt. Kriwoglawetz)
  • Križevska vas, (dt. Kreuzdorf bei Möttling)
  • Krmačina, (dt. Karmehein)
  • Mačkovec pri Suhorju, (dt. Katzendorf in der Windischen Mark)
  • Malo Lešče, (dt. Kleinlesche)
  • Metlika, (dt. Möttling)
  • Mlake, (dt. Mlake)
  • Okljuka, (dt. Okluke)
  • Okno,
  • Otok, (dt. Ottock in der Unterkrain)
  • Podzemelj, (dt. Untersemel)
  • Prilozje, (dt. Prilossie)
  • Primostek, (dt. Dominitschhof)
  • Radovica, (dt. Radowitz in der Unterkrain)
  • Radoviči, (dt. Radowitsch in der Unterkrain)
  • Radoši, (dt. Radosch)
  • Rakovec, (dt. Rakouz bei Möttling)
  • Ravnace, (dt. Raunatz)
  • Rosalnice, (dt. Rosalnitz, auch Rosendorf)
  • Sela pri Jugorju, (dt. Freiauen)
  • Slamna vas, (dt. Slamdorf, auch Slawendorf)
  • Svržaki,(dt. Forstlein)
  • Škemljevec, (dt. Schkemlewetz)
  • Škrilje, (dt. Schkrill)
  • Trnovec, (dt. Möttlingerberg)
  • Vidošiči, (dt. Widoschitz)
  • Zemelj, (dt. Semmel )
  • Želebej, (dt. Schellebeiberg, auch Sellebei)
  • Železniki, (dt. Eisendorf in der Windischen Mark)

Nachbargemeinden

Novo mesto Kroatien Kroatien
Semič Kroatien
Semič Črnomelj, Kroatien Kroatien

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche St. Nikolaus ist ein Barockbau von 1759 mit einer strengen Fassade und einem Hauptschiff mit Tonnengewölbe und Seitenkapellen. Ihre Ausstattung datiert aus dem 19. Jahrhundert, ist aber in barocker Tradition gehalten, wie sie der Hochaltar zeigt.

Im Geburtshaus des Bildhauers Alojz Gangl (1859–1935) und des Schriftstellers und Dichters Engelbert Gangl (1873–1950) sind Dokumente zum Leben und Schaffen der Künstler zu besichtigen. Aufschlussreich ist auch die ehemalige Kommende des Deutschen Ritterordens. Nur ca. 2 km entfernt befinden sich weitere interessante Orte wie Rosalnice (Rosalnitz), wo drei Kirchen unmittelbar nebeneinander stehen, Božakovo (Sankt Magdalenen) mit einer im 14. Jahrhundert erwähnten Kirche, Gradac mit seinem berühmten Schloss und dem Park an der Flussschleife der Lahinja, sowie auf kroatischer Seite Bubnjarci (Sankt Kosma und Damian), Vivodina, Ribnik mit seiner Burg, Ozalj (Ossel) an der Kolpa mit seiner Burg und die Stadt Karlovac (Karlstadt).

In der Umgebung von Metlika gibt es zahlreiche Steljniki, das sind lichte Birkenwälder, in denen Adlerfarn als Einstreu kultiviert wurde.

Regionalmuseum der Weißkrain

Die Burg von Metlika stammt im Kern aus dem Mittelalter, doch nach zwei Bränden im 18. Jahrhundert geht ihr Aussehen im Wesentlichen auf die darauffolgenden Epochen zurück. Heute beherbergt die Burg das Regionalmuseum der Bela krajina mit einer archäologischen, kulturgeschichtlichen, ethnographischen und historischen Sammlung (slow. Belokranjski muzej Metlika), die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts reicht, sowie einer Galerie mit Werken von Künstlern aus der Gegend. Außerdem befindet sich im Schloss das Feuerwehrmuseum, welches daran erinnert, dass in Metlika 1869 vom damaligen Burgherren Josip Savinšek mit 27 Männern die erste Freiwillige Feuerwehr Sloweniens gegründet wurde. Eine Gedenkstätte vor dem Schloss erinnert daran. Zur Jahrhundertfeier dieses wichtigen Ereignisses im Jahre 1969 eröffnete man in dem Erdgeschoss des Schlosses Metlika das slowenische Feuerwehr-Museum, das 1993 ein eigenes Gebäude neben dem Schloss bekam. Ebenso ist hier ein bekannter Weinkeller zu besichtigen, in dem aus Trauben des Welschrieslings der erste in Slowenien abgefüllte Eiswein hergestellt wurde. Im Mai findet hier der Weinfrühling statt. In den Sommermonaten beleben Kulturveranstaltungen unter dem Motto Komm abends in die Burg den Burghof.

Söhne und Töchter von Metlika

Literatur

Commons: Gemeinde Metlika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Siedlungen in Metlika (Jugovzhodna Slovenija / Dolenjska, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 1. August 2023.
  2. Geografske značilnosti - metlika.si. In: metlika.si. Abgerufen am 4. Oktober 2018.
  3. Metlika - Slovene regions and municipalities in numbers. In: stat.si. Abgerufen am 4. Oktober 2018.
  4. siehe Homepage des Museums der Weißkrajn
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