Der Münchner Grüngürtel bezeichnet die nicht bebauten Freiräume am Stadtrand von München sowie im Übergangsbereich zu den Nachbargemeinden. Der Münchner Grüngürtel umfasst etwa 335 Quadratkilometer Fläche.

Geschichte

Im Jahr 1989 startete das Projekt des Münchner Grüngürtels zunächst, um die stadtnahe Lebensmittelproduktion zu stärken. Knapp 10 Jahre später definierte die Stadt München den Grüngürtel im Stadtentwicklungskonzept „Perspektive München“ als Handlungsraum. 2015 folgten Handlungsempfehlungen zur Stärkung des Münchner Grüngürtels in einem Gutachten für die langfristige Freiraumentwicklung („Freiraum München 2030“). In diesem Zusammenhang entstanden auch die Charakterisierung der vielfältigen Landschaftsräume und ein Wegekonzept.

Grünflächen

Traditionell sind die Flächen um München überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Es gibt derzeit rund 100 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe im Stadtgebiet sowie mehrere Krautgärten und Beerencafés zum Selbsternten.

Es finden sich jedoch auch wertvolle, noch erhaltene Teile der ursprünglichen Landschaft auf dem Gebiet der Münchner Schotterebene: die Wälder im Norden (Hartelholz, Schwarzhölzl), Westen (Angerlohe, Allacher Forst, Aubinger Lohe, Forst Kasten, Kapuzinerhölzl) und Süden (Forstenrieder Park, Grünwalder Forst, Perlacher Forst), die teilweise renaturierte Isar mit ihren Kiesbänken und Auebereichen, die weiten, blütenreichen Heidegebiete (Fröttmaninger Heide, Langwieder Heide, Panzerwiese, Landschaftspark Hachinger Tal, Feldmochinger Anger, Trockenbiotop Kies-Trasse) im Norden und Südosten sowie die Mooslandschaften im Westen (Aubinger Moos) und Norden (Dachauer Moos, Ludwigsfelder Moos, Erdinger Moos, Johanneskirchener Moos). Auch im Stadtgebiet gibt es vereinzelt Biotopflächen (Hirschau mit Oberer Isarau, Nordmünchner Kanalsystem, Amphibienbiotop Fasanerie, Amphibienbiotop südlich des Skabiosenplatzes, Biotop am Ackermannbogen, Flaucher, Virginia-Depot, Bahnhof München Olympiastadion; siehe auch: Grünanlagen in München). 2001 beschloss die Stadt München, ein Ökokonto zu errichten und weitere Flächen zu renaturieren.

In der Allacher Lohe ist einer der drei in Bayern verbliebenen Standorte des Holzapfels (Malus sylvestris). Weltweit einzigartig im Vorkommen sind in München die Bayerische Zwergdeckelschnecke (Sadleriana bavarica), der Münchner Goldhahnenfuß (Ranunculus monacensis und Ranunculus constans) und die Münchner Primel (Primula auricula var. monacensis).

Die Stadtklimaanalyse der Landeshauptstadt München identifizierte im Grüngürtel Flächen von mittlerer bis sehr hoher bioklimatischer Bedeutung, abhängig von der Nähe zu dichter bebauten Siedlungsgebieten.

Naherholung

Der Münchner Grüngürtel ist für die Bürger der Region ein überaus beliebter Naherholungsraum. Ein Großteil der Münchner (81 %) besucht mehrmals im Jahr den Grüngürtel (Stand Oktober 2021). Für überörtliche Erholungsflächen im Raum München bemüht sich auch der Erholungsflächenverein.

Fauna

Einzelnachweise

  1. https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:38cecb80-7c6a-46dc-a525-3669bb8b70e6/FRM2030_WEB.pdf
  2. https://www3.ls.tum.de/fileadmin/w00bds/lapl/Bilder/Projekte/GrueneStadt/FS_Gruenguertel_Leseversion.pdf
  3. Landwirtschaft im Münchner Grüngürtel Referat für Stadtplanung und Bauordnung auf muenchen.de, abgerufen am 10. Juni 2020
  4. Münchner Krautgärten Referat für Stadtplanung und Bauordnung auf muenchen.de, abgerufen am 10. Juni 2020
  5. Gemüse aus dem Krautgarten – Freie Parzellen im Grünen Artikel der Abendzeitung vom 3. April 2015
  6. Ellen Draxel: München: Beerencafés vor dem Aus. Abgerufen am 9. November 2020.
  7. 1 2 Münchner Grüngürtel Bereich Grünplanung auf muenchen.de, abgerufen am 7. Februar 2016
  8. Biotopentwicklungsflächen Bereich Grünplanung auf muenchen.de, abgerufen am 7. Februar 2016
  9. Thomas Anlauf: München: Seltener Wildapfel mitten in der Stadt. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  10. Die Bayerische Zwergdeckelschnecke. 31. Mai 2017, abgerufen am 9. November 2020.
  11. Abendzeitung Germany: Zwei Pflanzen und ein Tier: Diese Arten sind München exklusiv. 19. April 2020, abgerufen am 9. November 2020.
  12. https://www3.ls.tum.de/fileadmin/w00bds/lapl/Bilder/Projekte/GrueneStadt/FS_Gruenguertel_Leseversion.pdf
  13. https://www3.ls.tum.de/fileadmin/w00bds/lapl/Bilder/Projekte/GrueneStadt/FS_Gruenguertel_Leseversion.pdf
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.