MS-DOS 4.0
Entwickler Microsoft
Lizenz(en) proprietär
Erstveröff. 1986
Akt. Version 4.1 (1987)
Kernel monolithisch (Assembler)
Abstammung QDOS/86-DOS
PC DOS (lizenziert für IBM)
MS-DOS
Architektur(en) IBM PC (x86 ab 8086/8088)
Sonstiges Nicht zu verwechseln mit IBM DOS 4.0 oder MS-DOS 4.01

MS-DOS 4.0 ist ein 1986 und 1987 herausgegebenes Multitasking-Betriebssystem von Microsoft.

Da dieses Betriebssystem bei den OEMs nur wenig Abnehmer fand, ist es kaum verbreitet. In einigen Quellen wird dieses Betriebssystem als European MS-DOS 4.0 bezeichnet, da es vorwiegend dort in Einsatz kam. Es sollte nicht mit dem regulären IBM DOS 4.00 (bis Version 3.21 und ab Version 6.3 „PC DOS“) oder MS-DOS 4.01 verwechselt werden, welche keine Multitasking-Fähigkeiten hatten.

Geschichte

Apricot Computers kündigte Anfang 1986 MS-DOS 4.0 an, im September des gleichen Jahres gab Microsoft eine Demonstration dieses Betriebssystems. MS-DOS 4.0 basierte auf MS-DOS 3.1 (gemäß anderen Quellen auf 2.0).

Abgenommen wurde dieses System nur von einigen europäischen OEMs, unter anderem die SMT Goupil oder die International Computers Limited (ICL). IBM lizenzierte dieses Betriebssystem nicht, viel mehr konzentrierten sie sich auf Verbesserungen in DOS 3.x und der Zusammenarbeit mit Microsoft bei der Entwicklung von OS/2.

In der Folge wurde das Projekt zurückgeschraubt. Das, was den OEMs bereits versprochen worden war, wurde noch fertiggestellt. September 1987 kam eine erweiterte Version, MS-DOS 4.1, basierend auf Erweiterungen in MS-DOS 3.2. Es wurde für das ICL DRS Professional Workstation (PWS) herausgegeben. Anschließend wurde das Produkt eingestellt.

Juli 1988 kündigte IBM das IBM DOS 4.0 als Nachfolger von IBM DOS 3.3 an. Das eigentliche MS-DOS 4.01 wurde auf MS-DOS 3.3 aufbauend ausgeliefert.

Funktionen

Abgesehen von einigen kleinen Verbesserungen, wie die Unterstützung des New-Executable-Formats, lag der Hauptschwerpunkt bei der Unterstützung des präemptiven Multitaskings. Der Protected Mode des 80386-Prozessors wurde dabei nicht genutzt, viel mehr konnten speziell darauf angepasste Programme in einem Hintergrundmodus ablaufen, sofern sie nicht E/A-Operationen tätigen mussten. Dazu lieferte das Betriebssystem einen Scheduler, der Zeitscheiben an Anwendungsprogramme vergab. Die Interprozesskommunikation lief über Pipes und Shared Memory ab. Diese Form des Multitaskings galt im Allgemeinen als für Server, weniger für Arbeitsstationen geeignet.

Die Einschränkungen von MS-DOS 3.0 blieben, so die Beschränkung auf konventionellen Speicher (die unteren 640 KiB). Dazu kam, dass Software, die vom Multitasking profitieren sollte, angepasst werden mussten.

INT 21hex/AH=87hex konnte verwendet werden, um zwischen Multitasking MS-DOS 4.x und dem regulären MS-DOS/PC DOS 4.x unterscheiden zu können.

Literatur

Einzelnachweise

  1. MS-DOS 4.0 in U.K.; U.S. Waiting for 5.0. In: InfoWorld. 24. März 1986 (google.com).
  2. Larry Osterman: Did you know that OS/2 wasn’t Microsoft’s first non Unix multi-tasking operating system? In: MSDN Blogs.
  3. IBM DOS. In: InfoWorld 18. Juli 1988, S. 77.
  4. Ralf Brown: The x86 Interrupt List. 29. Dezember 2002, abgerufen am 14. Oktober 2011.
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