Magnac-Lavalette-Villars
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Angoulême
Kanton Tude-et-Lavalette
Gemeindeverband Lavalette Tude Dronne
Koordinaten 45° 30′ N,  15′ O
Höhe 103–223 m
Fläche 23,75 km²
Einwohner 459 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 19 Einw./km²
Postleitzahl 16320
INSEE-Code 16198

Kirche Saint-Étienne

Magnac-Lavalette-Villars ist eine Gemeinde mit 459 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im westfranzösischen Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde besteht aus den beiden ehemals eigenständigen Ortschaften Magnac-Lavalette und Villars.

Lage

Die Gemeinde Magnac-Lavalette-Villars liegt in einer Höhe von etwa 180 Metern ü. d. M. etwa 22 Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich von Angoulême in der alten Kulturlandschaft des Angoumois. Der kleine Bach Voultron durchfließt das Gemeindegebiet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062016
Einwohner328291319317365363415439

Im 19. Jahrhundert hatte die Gemeinde meist zwischen 500 und 700 Einwohner; infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Einwohnerzahl seit etwa 1880 kontinuierlich auf die Tiefststände in den 1960er und 1970er Jahren ab.

Wirtschaft

Die Einwohner der Gemeinde lebten jahrhundertelang nach den Prinzipien der Selbstversorgung von der Landwirtschaft; Marktstädte waren viel zu weit entfernt. Die Böden der Gemeinde sind in hohem Maße bewaldet (Forêt d’Horte); sie gehören jedoch theoretisch noch zu den Bons Bois des Weinbaugebietes Cognac, doch sind die Absätze bei teuren Weinbränden und selbst bei Wein in den letzten Jahrzehnten eher rückläufig, so dass der Weinbau keine Rolle mehr spielt. Einnahmen aus dem Tourismus, insbesondere der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes), sind dagegen seit den 1960er Jahren deutlich wichtiger geworden.

Geschichte

Obwohl Magnac (Manhaco) erst im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wird, weisen die romanischen Pfarrkirchen auf eine längere Besiedlungszeit beider Orte hin, die sich erst in den 1970er Jahren zu einer Gemeinde zusammenschlossen.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Saint-Étienne von Magnac-Lavalette stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Außenbau mit seiner flachschließenden Apsis und dem Vierungsturm ist vollkommen schmucklos gestaltet und macht einen wehrhaften Eindruck. Das Portal auf der Nordseite mit seinen unprofilierten Archivolten wird von einem schmalen Diamantstab überfangen; es ist der einzige Bauteil der Kirche, der seit 1926 als Monument historique anerkannt ist.
  • Der ebenfalls schmucklos und beinahe burgartig gestaltete Westteil der kleinen Pfarrkirche von Villars hinterlässt ebenfalls einen wehrhaften Eindruck. Der Bau ist – mit Ausnahme der Ecksteine und Fensterrahmungen – aus nahezu unbehauenen Bruchsteinen errichtet. Seitlich der Kirche steht ein Kalvarien- oder Hosianna-Kreuz.
  • Das an der Flanke eines Hügels (45° 30′ 6″ N,  14′ 30″ O) gelegene Bauensemble des Château de la Mercerie besteht aus einem im ausgehenden 19. Jahrhundert in neogotischem Stil erbauten Haupthaus und mehreren – von einem Brüderpaar in den 1940er bis 1970er Jahren auf einer großen Grundfläche in Angriff genommenen – Annexbauten im Renaissance-Stil, die jedoch allesamt unvollendet geblieben sind. Der gesamte Baukomplex sollte ein ‚Versailles der Charente‘ werden. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist seit 2012 als Monument historique anerkannt. Ein sich anschließendes Arboretum mit einem Rosengarten ist jedoch der Öffentlichkeit zugänglich.
Commons: Magnac-Lavalette-Villars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église Saint-Étienne, Magnac-Lavalette in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Château de la Mercerie, Magnac-Lavalette-Villars in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
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