Magomedmurad Gadżijew (eigentlich Magomedmurad Saidpaschajewitsch Gadschijew, russisch Магомед Саидпашаевич Гаджиев; * 15. Februar 1988 in Gurbuki, Dagestanische ASSR, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein ehemals (bis 2012) russischer, seit 2014 polnischer Ringer darginischer Herkunft. Er wurde 2008 Juniorenweltmeister, 2015 Silbermedaillengewinner bei den Europaspielen 2015, 2016 Europameister, 2010, 2017 und 2018 Vize-Europameister sowie 2017 Vize-Weltmeister im freien Stil, jeweils im Leichtgewicht.
Werdegang
Magomedmurad Gadschijew begann als Jugendlicher im Jahre 2000 mit dem Ringen. Er gehört dem Sportclub Gadschi Machatschew in Machatschkala an und wird von Abdulkadir Magomedow und Magomed Dibirow trainiert. Der 1,65 Meter große Athlet, der im Leichtgewicht, der Gewichtsklasse bis 66 kg Körpergewicht antritt, ist Student und lebt in der Region Wolgograd. Er ringt nur im freien Stil.
Als russischer Juniorenmeister 2008 startete er im Jahre 2008 erstmals bei einer internationalen Meisterschaft, der Junioren-Weltmeisterschaft in Istanbul. Er gewann dort mit fünf Siegen den Weltmeistertitel und besiegte dabei u. a. Sandor Toeszer aus Ungarn und Jabrail Hasanow aus Aserbaidschan. Weitere Start bei internationalen Juniorenmeisterschaften absolvierte er nicht.
Im Jahre 2010 siegte er beim Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk im Leichtgewicht vor Adam Batirow und Gasan Magomedow, beide aus Russland. Außerdem belegte er bei der russischen Meisterschaft hinter Alan Gogajew und Asamat Bulatow den 3. Platz. Das ist der bisher einzige Medaillengewinn von Magomedmurad Gadschijew bei einer russischen Seniorenmeisterschaft. 2010 wurde er dann vom russischen Ringerverband auch bei der Europameisterschaft in Baku eingesetzt. Dort siegte er im Leichtgewicht über Juri Poljak aus Israel, Ismail Emin Redzhep aus Bulgarien und Otar Tuschischwili aus Georgien. Im Endkampf verlor er aber gegen Jabrail Hasanow. Er wurde damit Vize-Europameister.
In den Jahren 2011 und 2012 konnte sich Magomedmurad Gadschijew bei den russischen Meisterschaften nicht im Vorderfeld platzieren. Er wurde deshalb in diesen Jahren auch bei keiner weiteren internationalen Meisterschaft eingesetzt. Er erreichte aber bei verschiedenen internationalen Turnieren noch gute Ergebnisse.
Er bewarb sich daraufhin 2013 um die polnische Staatsbürgerschaft und konnte ab 2014 unter dem Namen Gadżijew für Polen starten. In der Gewichtsklasse bis 70 kg wurde er 2015 polnischer Meister, errang bei den Europaspielen 2015 die Silbermedaille und wurde 2016 Europameister. Im April 2016 gewann er in der Gewichtsklasse bis 64 kg das Qualifikationsturnier für die Olympischen Sommerspiele 2016. Da bei diesem Wettkampf in seiner Dopingprobe Spuren von Meldonium entdeckt wurden, wurde sein Ergebnis annulliert und er für Olympia gesperrt. Nach einer Berufung durch den polnischen Ringerverband wurde diese Entscheidung im Juli 2016 zurückgenommen und er erreicht im Olympiaturnier den 16. Platz. Bei den Ringer-Weltmeisterschaften 2017 (Klasse bis 65 kg) sowie den Ringer-Europameisterschaften 2017 und 2018 (Klasse bis 70 kg) errang er jeweils Silbermedaillen.
Internationale Erfolge
Jahr | Platz | Wettbewerb | Gewichtsklasse | Ergebnisse |
2008 | 1. | Junioren-WM in Istanbul | Leicht | nach Siegen über Susmiyanto, Indonesien, Tomasz Rogitz, Polen, Pürewdschawyn Önörbat, Mongolei, Sandor Toeszer, Ungarn und Jabrail Hasanow, Aserbaidschan |
2009 | 3. | Iwan-Jarygin-Memorial in Krasnojarsk | Leicht | hinter Amir Berukow und Rasul Dschukajew, beide Russland |
2009 | 5. | Takhti-Cup in Esfahan | Leicht | Sieger: Saeid Dadashpourkriklaei vor Nasrullah Fadaei, beide Iran |
2010 | 1. | Golden-Grand-Prix (Iwan-Jarygin-Memorial) in Krasnojarsk | Leicht | vor Adam Batirow und Gasan Magomedow, beide Russland |
2010 | 2. | EM in Baku | Leicht | nach Siegen über Juri Poljak, Israel, Esmail Emin Redzhep, Bulgarien, Otar Tuschischwili, Georgien und Jabrail Hasanow |
2010 | 1. | Great-Britain-Cup in Sheffield | Leicht | vor Stephen Rennals, Kanada und Sascha Büchner, Deutschland |
2010 | 3. | Ramsan-Kadyrow-Cup in Grosny | Leicht | hinter Magomedgadschi Abakarow und Akraman Gussigow, beide Russland |
2010 | 1. | New-York-Athletic-Club-International | Leicht | vor Haislan Garcia Veranes, Kuba |
2011 | 3. | Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk | Leicht | hinter Adam Batirow und Tatsuhiro Yonemitsu, Japan |
2011 | 1. | Dave-Schultz-Memorial in Colorado Springs | Welter | vor Ryan Morningstar, USA und Matthew Gentry, Kanada |
2011 | 9. | Welt-Cup in Machatschkala | Leicht | nach nur zwei Einsätzen in der russischen Mannschaft in fünf Kämpfen; mit der Mannschaft Turniersieger |
2011 | 10. | Golden-Grand-Prix in Baku | Leicht | Sieger: Jabrail Hasanow vor Schalwa Musiaschwili, Georgien und Muhammad Ilham, Türkei |
2011 | 1. | Moscow Lights | Leicht | vor Soslan Ramonow, Russland, Emin Asisow, Aserbaidschan und Leonid Basan, Bulgarien |
2012 | 2. | Stjepan-Sarkisjan-Memorial in Vanadzor/Armenien | Leicht | hinter Dawit Apojan, Armenien, vor Koba Kakaladse, Georgien und Armen Hakobjan, Armenien |
Russische Meisterschaften
Jahr | Platz | Gewichtsklasse | Ergebnisse |
2010 | 3. | Leicht | hinter Alan Gogajew und Asamat Bulatow |
Polnische Meisterschaften
Erläuterungen
- alle Wettkämpfe im freien Stil
- WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
Quellen
- Fachzeitschrift Der Ringer
- Website „Foeldeak Wrestling Database“
- Website des russischen Ringerverbandes (russ.)