Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 9′ N, 12° 6′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Maitenbeth
Höhe: 609 m ü. NHN
Fläche: 30,94 km2
Einwohner: 2071 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83558
Vorwahl: 08076
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 126
Gemeindegliederung: 58 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Haager Straße 5
83558 Maitenbeth
Website: www.maitenbeth.de
Bürgermeister: Thomas Stark (Bürgerliste Maitenbeth)
Lage der Gemeinde Maitenbeth im Landkreis Mühldorf am Inn

Maitenbeth (Bairisch: Moabeth) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maitenbeth.

Geografie

Geografische Lage

Im Gemeindegebiet befindet sich die Quelle der Isen, einem Nebenfluss des Inns.

Maitenbeth liegt 40 km östlich von München und 35 km nördlich von Rosenheim an der B 12.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Osten an Haag in Oberbayern (MÜ), im Süden an Rechtmehring (MÜ), Albaching (RO) und Steinhöring (EBE), im Westen an Hohenlinden (EBE) und im Norden an Isen (ED).

Gemeindegliederung

Es gibt 58 Gemeindeteile:

  • Barthub
  • Berg
  • Bernreit
  • Brand
  • Brandstätt
  • Bräustätt
  • Dichtldorn
  • Dieblstätt
  • Edgarten
  • Eßbaum
  • Etschlohe
  • Feichten
  • Gassen
  • Ginhub
  • Gmain
  • Goldbrunn
  • Haslach
  • Hatzmoos
  • Heilbrunn
  • Hennezogl
  • Hof
  • Honau
  • Innach
  • Kopfsöd
  • Kramerberg
  • Kreuz
  • Kronsöd
  • Lacken
  • Lichtfelden
  • Löfflmoos
  • Lohen
  • Luhestätt
  • Luxstätt
  • Maitenbeth
  • Marsmeier
  • Mitterhof
  • Moos
  • Neukirchen
  • Niesberg
  • Oberöd
  • Ochsenfurt
  • Oed
  • Perzl
  • Pfaffenberg
  • Pointner
  • Rain
  • Rappolten
  • Rückertsbichl
  • Schellenberg
  • Schranken
  • Seilbach
  • Siebenhart
  • Steinweg
  • Straß
  • Straßmaier
  • Tegernbach
  • Thal
  • Weinhub

Es gibt die Gemarkungen Innach, Maitenbeth und Großhaager Forst.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der heutige Gemeindeteil Etschloh wird 977 n. Chr., Maitenbeth (als Aetenpeth) erst 1315 n. Chr., zum ersten Mal in einem Freisinger Matrikel urkundlich erwähnt. Der Name Aetenpeth, setzt sich dabei aus „Aeten“ – einer Abwandlung des Namens Aite, der aus Agathe entstanden ist – und „beth“ – was Ruheplatz bedeutet – zusammen. Der Buchstabe M entstand wohl durch eine Verschmelzung eines (unbekannten) vorausgehenden Wortes mit dem Stammwort. Der Name Maitenbeth bedeutet also von sinngemäß „Platz an dem die heilige Agathe ruht“.

Im Mittelalter bis 1804 gehörte Maitenbeth mit den umliegenden Dörfern und Weilern zur Freien Reichsgrafschaft Haag. Die Grafschaft gehörte nicht zu Bayern, sondern war ein eigenes selbständiges Reichsland. Nach dem Tod des letzten Fraunbergers, Graf Ladislaus von Fraunberg-Haag, wurde aber der bairische Herzog Albrecht V. 1567 mit Haag belehnt. Trotzdem blieb Haag bis 1804 eine zwar bayrisch dominierte aber „Freie, den bayrischen Kurlanden nicht eingegliederte Reichsgrafschaft“.

Die Westgrenze der Grafschaft bildet heute noch die Westgrenze der Gemeinde Maitenbeth. An dieser Grenze kam es im Jahre 1800 zum Zusammenstoss der französischen Revolutionstruppen mit den süddeutschen Truppen (Österreicher, Bayern, Württemberger, Hessen, Liechtensteiner). Am 3. Dezember 1800 wurde um Maitenbeth der entscheidende Kampf der Schlacht von Hohenlinden ausgetragen.

Ab 1818

Im Jahr 1882 schlossen sich die zwei 1818 durch das bayerische Gemeindeedikt gebildeten Gemeinden Maitenbeth und Innach zusammen.

Nach der Auflösung des Landkreises Wasserburg am Inn 1972 wurde Maitenbeth Teil des Landkreises Mühldorf am Inn und 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Haag, dies jedoch nur für zwei Jahre. Seit 1980 bildet Maitenbeth mit der Nachbargemeinde Rechtmehring eine Verwaltungsgemeinschaft.

Chronik der Kirche

Laut der „Chronik von Maitenbeth“ (1858) des Expositus Franz Haistrachers gab es bereits im Jahr 1488 in Maitenbeth eine Kirche. Ihre heutige Form bekam die Pfarrkirche St. Agatha ab dem Jahr 1680, 1707 wurde sie eingeweiht.

  • 1800 – Missbrauch als Feldschmiede und Heerlager von österreichischen Truppen
  • 1840 – Eigener Friedhof
  • 1847 – Ernennung zur Expositur
  • 1873 – Ernennung zur Pfarrei
  • 1940 – Am 8. September wird der Kirchturm von einem Blitz getroffen und brennt völlig aus
  • 1984 – Bau eines zusätzlichen Friedhofes
  • 1991 – Gründung des Pfarrverbandes Maitenbeth-Rechtmehring

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1655 auf 2029 um 374 Einwohner bzw. um 22,6 %.

Jahr Einwohner
1818 ¹812
1875 ¹808
1. Dezember 1900951
16. Juni 19251018
17. Juli 1939978
13. September 19501390
6. Juni 19611307
27. Mai 19701314
25. Mai 19871585
31. Dezember 19911733
Datum Einwohner
31. Dezember 19951760
31. Dezember 20021833
31. Dezember 20051877
31. Dezember 20071897
31. Dezember 20081899
31. Dezember 20091915
31. Dezember 20101917
31. Dezember 20111909
31. Dezember 20121916
31. Dezember 20131958
Datum Einwohner
31. Dezember 20141959
31. Dezember 20151989
31. Dezember 20162000

¹ Inklusive des damals noch selbstständigen Gemeindeteils Innach

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Thomas Stark (Bürgerliste Maitenbeth).

Wappen

Blasonierung: „Schräg geteilt von Gold und Blau, oben ein fliegender schwarzer Rabe mit rotem Holzspan im Schnabel, unten ein springendes silbernes Ross mit Zaum.“
Wappenbegründung: Der Schimmel steht für die Grafschaft Haag.

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maitenbeth.

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Arbeitsplätze und Landwirtschaft

2020 gab es in der Gemeinde 442 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 890 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 448 Personen größer als die der Einpendler. 21 Einwohner waren arbeitslos. 2020 gab es 48 landwirtschaftliche Betriebe.

Bildung

Maitenbeth verfügt über eine Grundschule im Verband mit der Gemeinde Rechtmehring; in beiden Gemeinden gibt es ein Schulhaus. Das heutige Gebäude in Maitenbeth wurde 1964 eingeweiht und 1991 erweitert.

Seit 1974 besteht eine Kindertagesstätte St. Agatha, die 2004 in ein neues Gebäude umgezogen ist. Die Kita befindet sich seit dem 1. September 2020 in gemeindlicher Trägerschaft; gleichzeitig wurde der zweite Anbau bezogen mit zwei neuen, modernen Krippengruppen, einer zusätzlichen Kindergartengruppe und einer großzügigen Mensa. Die Kindertagesstätte verfügt zum 1. März 2021 über 173 Plätze, davon waren 122 Plätze belegt.

Verkehr und Infrastruktur

Maitenbeth ist an der stark befahrenen B 12 (Lindau – München – Passau) und nicht weit von der nord-südlich verlaufenden B 15 gelegen. Es bestehen Busverbindungen nach München und Haag/Gars am Inn.

Zur Überwachung des Luftraums steht im Großhaager Forst südwestlich von Maitenbeth ein Turm der DFS mit einer SRE-M-Radaranlage. Jede dieser bundesweit sechs Anlagen hat einen Erfassungsradius von etwa 145 NM (Nautischen Meilen, entspricht 270 km).

Persönlichkeiten

Der Maler Peter Casagrande (* 1946) lebt und arbeitet in Maitenbeth.

Commons: Maitenbeth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Maitenbeth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2021.
  3. Gemeinde Maitenbeth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.
  5. Below Stefan von, Stefan Breit: Wald - von der Gottesgabe zum Privateigentum: Gerichtliche Konflikte zwischen Landesherren und Untertanen um den Wald in der frühen Neuzeit, Stuttgart 1998, S. 101, ISBN 978-3-8282-0079-1
  6. Tod des Grafen Ladislaus zum Haag, diesbezügliche Testaments- und Erbschaftsregelungen und Übernahme von dessen Schloß, dann Tod des Fräulein Margarethe, Gräfin zum Haag, ferner Instruktion und Anordnung zur Erbhuldigung, die die Grafen zum Haag Herzog Ferdinand leisten sollen - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.
  8. Eintrag zum Wappen von Maitenbeth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Grundschule Rechtmehring-Maitenbeth in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 28. August 2022.
  10. Homepage der Grundschule, abgerufen am 28. August 2022
  11. Kita auf der Website der Gemeinde, abgerufen am 28. August 2022.
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