Als Malbaum (Grenzeichen), auch Mahlbaum oder Eichbaum wurden Grenzbäume bezeichnet, bzw. wurden Gerichtsstätten mit Gerichtslinden markiert. Die Ableitung kommt von mālboum bzw. mahel und māl (mhd.).

Malbäume (hier) waren vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert natürliche Grenzmarken von Grundstücken, Ländern oder anderen Verwaltungsgebieten, die mit einer Markierung versehen bzw. durch einen Grenzstein ergänzt wurden.

In der Jägersprache ist Malbaum (Jagd) der Ort oder die Einrichtung, an der sich Wildschweine einfinden, um sich zu reiben (malen), was oft mit einem Leckstein zur Mineralaufnahme verbunden ist.

Literatur

Karl-Heinz Hentschel: Grenzzeichen und "Geheime Zeugen", 2 Loch- oder Malbäume, Hierzuland 3/1 Karlsruhe: Info Verlag 1988

  • Herausgeber: Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Malbaum. Abgerufen am 5. Juni 2022 (deutsch).
  • Herausgeber: Heimat- und Verkehrsverein Höxter e.V.: Die Corveyer Grenzmarkierungen. Abgerufen am 30. Mai 2022 (deutsch).

Einzelnachweise

  1. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1499, Z. 32
  2. Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 2, Verlag Otto Spamer, Leipzig und Berlin 1866
  3. Staatsarchiv Rudolstadt: Archivalien-Signatur: 2197 Bestandssignatur: 5-14-1120
  4. Dr. Gerhard Köbler: Althochdeutsch-Altsächsisch-Altniederfränkisch-Mittelhochdeutsch-Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Online-Publikatiuon, 2014
  5. Deutsches Rechtswörterbuch, Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
  6. Christian Eduard Langethal: Geschichte der teutschen Landwirtschaft, 2. Buch, Jena 1850
  7. Hessisches Hauptstaatsarchiv, 173, 1098
  8. Sächsisches Staatsarchiv, 10025 Geheimes Konsilium, Nr. Loc. 04948/05
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