Malis (altgriechisch Μαλίς) ist eine Nymphe der griechischen Mythologie.
Als Quellnymphe zählt sie zu den Najaden. Malis, Beschützerin der Schafherden, ist bei Theokrit mit Euneika und Nycheia eine der Nymphen, die Hylas, den Eromenos des Herakles, zu sich in die Tiefe zogen, als er während des Argonautenzugs aus ihrer Quelle Wasser schöpfte. Zugetragen hat sich der Raub des Hylas in der Nähe des Städtchens Kianis in Mysien.
Die Entführung des Hylas durch die Nymphen ist ein beliebtes Motiv der Klassischen Kunst und wurde unter anderem von Giulio Romano, Francesco Furini, Henry Howard, William Etty und Henrietta Rae bearbeitet. Für Debatten darüber, wie zeitgemäß die Darstellung nackter Nymphen noch sei, sorgte insbesondere das Gemälde von John William Waterhouse, auf dem die Anzahl der Wassergeister auf sieben erhöht wurde und das zeitweise nicht ausgestellt wurde.
Literatur
- Adolf Schirmer: Malis 2. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2305 (Digitalisat).
- Wilhelm Kroll: Malis 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIV,1, Stuttgart 1928, Sp. 905.
Anmerkungen
- ↑ Theokrit 13,45.
- ↑ Kunst. Sexismus-Debatte: Nymphen-Gemälde hängt wieder Deutschlandfunk, aufgerufen am 29. November 2021