Malta | ||
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Satellitenbild Malta | ||
Gewässer | Mittelmeer | |
Inselgruppe | Maltesische Inseln | |
Geographische Lage | 35° 53′ N, 14° 27′ O | |
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Länge | 27 km | |
Fläche | 246 km² | |
Höchste Erhebung | Ta’ Dmejrek 253 m | |
Einwohner | 436.947 (2016) 1776 Einw./km² | |
Hauptort | Valletta |
Malta ist die größte Insel des im Mittelmeer gelegenen Malta-Archipels und Namensgeberin für den Staat Malta.
Geografie
Die Insel ist 246 Quadratkilometer groß, die weiteste Strecke von einem Küstenpunkt zum anderen beträgt 27 Kilometer, und der Küstensaum misst 136 Kilometer. Sizilien liegt etwa 100 Kilometer nördlich, während die nächste afrikanische Küste (Tunesien) zwischen 290 und 300 Kilometer entfernt ist. Die ebenfalls bewohnten zum Malta-Archipel gehörenden Inseln Comino und Gozo liegen zwei bzw. sechs Kilometer vor der nordwestlichen Küste Maltas. Auf der Insel Malta leben etwa 357.000 Einwohner, das sind 90 Prozent der Gesamtbevölkerung des Staatswesens.
Geologie
Der Oberflächenuntergrund besteht hauptsächlich aus oligozänen und miozänen Kalksteinen. Als schräg gestellte Pultscholle ragt die Insel aus dem Mittelmeer, emporgehoben durch tektonische Verformungen des Erdmantels ab dem späten Miozän. Im Südwesten wird eine Höhe von 253 Metern erreicht, während sich das Plateau in entgegengesetzter Richtung abflacht. Die Küste ist von tief einschneidenden Buchten geprägt. Wegen des porösen Kalksteins haben sich auf Malta keine Flüsse gebildet.
Natur
Wegen der Wasserarmut ist die Vegetation der Insel wenig reichhaltig. Die noch in der Frühzeit vorhandenen Wälder wurden bereits in der Bronzezeit abgeholzt, teils um Baumaterial zu gewinnen, teils um Platz für landwirtschaftliche Kulturen zu schaffen. Da Kultivierungsversuche immer wieder fehlschlugen, wurde der Boden mehr und mehr der Erosion preisgegeben und verkarstete zunehmend. Die Landwirtschaft spielt daher auf der Insel Malta nur eine untergeordnete Rolle. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Vegetation durch Anpflanzung von Oliven- und Eukalyptusbäumen sowie Kiefern belebt. Ansonsten ist der Inselboden mit anspruchslosen Sträuchern wie Thymian, Rosmarin und Hartgräsern bedeckt.
Entsprechend der kargen Vegetation findet man auf der Insel Malta auch nur wenige Tierarten. Unter den Säugetieren bilden die Wildkaninchen die Mehrheit. Weit verbreitet sind Reptilien wie Eidechsen. Für Zugvögel ist Malta eine wichtige Durchgangsstation. Man schätzt, dass jährlich fast zwei Millionen Singvögel, Greifvögel und Reiher auf Malta Rast auf dem Weg nach Afrika machen. Einheimische Vogelarten wie Drosseln, Schwalben und Sturmtaucher sind dagegen wesentlich weniger anzutreffen.
Geschichte
Im Zweiten Weltkrieg spielte Malta eine große strategische Rolle, war es doch eine wichtige Zwischenstation der britischen Seeverbindung zwischen Gibraltar, dem Suezkanal und weiter nach Indien. Zugleich konnten von hier aus die italienischen und deutschen Nachschubwege für den Krieg in Nordafrika wirkungsvoll gestört werden. Mussolini und Hitler vereinbarten daher im April 1942, Malta durch Luftlandetruppen zu erobern, um dann in Nordafrika weiter nach Ägypten vorzustoßen. Aufgrund militärischer Rückschläge der Achsenmächte in Nordafrika unterblieb dieses Vorhaben.
Sonstiges
Nach der Insel ist das Malta-Plateau benannt, eine Hochebene im ostantarktischen Viktorialand.
Literatur
- Neville Ransley, Anton Azzopardi: A Geography of the Maltese Islands. 4. Auflage. Malta 1988.
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Joe Zammit Ciantar: The Names of the Town and Villages of Gozo (Malta). S. 80
- ↑ The Maltese Islands. Government of Malta, abgerufen am 12. November 2020 (englisch).
- ↑ Joseph Caruana: Geology and Geomorphology of the Djeira Bay. Abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
- ↑ S.M. Haslam, P.D. Sell, P.A. Wolseley: A Flora of the Maltese Islands. Msida (Malta) 1977.
- ↑ Joe Sultana, Victor Falzon (Hrsg.): Wildlife of the Maltese Islands. Environment Protection Department, Floriana (Malta) 1996.
- ↑ Dennis Angelo Castillo: The Maltese Cross: A Strategic History of Malta. Greenwood Publishing Group, Westport / London 2006, ISBN 978-0-313-32329-4, S. 198 f.