Malwine Enckhausen oder Malvine Enckhausen Pseudonym I. Herzog oder L. Herzog (geboren 29. Oktober 1843 in Hannover; gestorben 20. März 1932 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Die in der Residenzstadt des Königreichs Hannover 1843 geborene Enckhausen war Tochter des im Leineschloss in der dortigen Schlosskirche tätigen Komponisten und Hoforganisten Heinrich Enckhausen. Ihre künstlerische Ausprägung wurde anfangs vor allem durch den regelmäßigen gesellschaftlichen Verkehr ihrer Eltern und die Besuche im hannoverschen Hoftheater stimuliert.
Enckhausen lebte Ende des 19. Jahrhunderts in Hannover. Ihre erste Novelle, die Tagebücher einer Schauspielerin, konnte sie in einer in Leipzig erschienenen Zeitschrift veröffentlichen. Dieselbe Zeitschrift wurde anschließend zum Medium weiterer Arbeiten der Künstlerin.
1883 wurde Malwine Enckhausen als eine von rund 500 Bewerberinnen für ihre Novelle Ein verlorenes Leben mit dem ersten Preis in einem Wettbewerb „für die beste schriftstellerische Arbeit“ ausgezeichnet.
2011 wurde die Straße Malwine-Enckhausen-Weg in Hannover-Wettbergen nach der Künstlerin benannt.
Schriften (Auswahl)
- Tagebücher einer Schauspielerin, Novelle
- Ein verlorenes Leben, Novelle
- Chronika. Fünf geschichtliche Erzählungen; darin: Um Krone und Leben, Der Bildhauer von Nürnberg, Hans Sachs, Licht und Schatten eines Künstlerlebens, Ein erloschener Stern, im Schuber von Georg Schaefer, Druck R. Zacharias (Magdeburg), Buchornamentik im Jugendstil, Stuttgart: Paul Unterborn Verlag für Deutsches Schrifttum, 1905
- Meister Helfft. Roman (= Weicherts Wochen-Bibliothek, Bd. 276), Berlin: Weichert, [1912]
- Kunst und Leben / L. Herzog (= Weicherts Wochen-Bibliothek, Bd. 283), Berlin: Weichert, [1913]
- Frauenehre / M. Enckhausen, (= Das Gute Buch, Bd. 3), Berlin: Weichert, [1914]
- Hilde. Roman / M. Enckhausen, (= Das Gute Buch, Bd. 16), Berlin: Weichert, [1914]
- Die Ehe der Tragödin. Roman / von L. Herzog, (= Bibliothek zeitgenössischer Erzähler, Bd. 25), Berlin: Weichert, [1916]
- Eva. Roman / von Malvine Enckhausen (= Bibliothek zeitgenössischer Erzähler, Bd. 27), Berlin: Weichert, [1916]
- Nur ein Bauernsohn. Roman / M. Enckhausen (= Weicherts 25 Pfennig-Bibliothek, Bd. 302), Berlin: Weichert, [1917]
- Das alte Lied. Roman / L. Herzog
- Neudruck (= Neue Rekord-Bibliothek, Bd. 17), Berlin: Weichert, [1937]
Übersetzungen:
- Shakespeare. Eine kritische Studie. Nebst dem Essay Ernest Crosbys über die Stellung Shakespeares zu den arbeitenden Klassen und einem Brief Bernard Shaws, 2. Auflage, aus dem russischen Original O Šekspire i o drame von 1904, „Einzige berechtigte deutsche Ausgabe, übersetzt von M. Enckhausen“, Hannover: Adolf Sponholtz Verlag, 1906.
Literatur (Auswahl)
- Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon, Stuttgart 1981, S. 73; dort auch weitere Literaturangaben
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 o. V.: Enckhausen, Malwine in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. März 2023
- ↑ Lev Tolstoj (1828 ‐ 1910) – Frühe Rezeption in Deutschland - Vitrinenpräsentation vom 1.11. bis zum 18.12.2010 in der Staatsbibliothek zu Berlin / Liste der ausgestellten Werke von und über Lev Tolstoj; als PDF-Dokument
- 1 2 Rudolf Eckart: Herzog, L., in ders.: Lexikon der niedersächsischen Schriftsteller von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Osterwieck im Harz: Druck und Verlag von A. W. Zickfeldt,, 1891, S. 92; Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- 1 2 3 4 5 6 Hiltrud Schroeder (Hrsg.): Enckhausen, Malwine, in dies.: Sophie & Co. Bedeutende Frauen Hannovers. Biographische Portraits, Fackelträger, Hannover 1991, ISBN 3-7716-1521-6, S. 231
- ↑ Straßenname Malwine-Enckhausen-Weg (Abfrage erforderlich). In: Geoinformationssystem. Landeshauptstadt Hannover, 2023, abgerufen am 13. März 2023.