Mannsschild-Steinbrech | ||||||||||||
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Mannsschild-Steinbrech (Saxifraga androsacea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saxifraga androsacea | ||||||||||||
L. |
Der Mannsschild-Steinbrech (Saxifraga androsacea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech (Saxifraga) in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Mannsschild-Steinbrech ist eine ausdauernde Pflanze, die Wuchshöhen von 1 bis 4 (selten bis 13) Zentimeter erreicht. Er wächst einzeln oder in kleinen Gruppen. Es sind nichtblühende Triebe vorhanden. Die Blätter sind fast alle am Grund, rosettenartig gedrängt, lanzettlich bis spatelförmig und messen 5 bis 25 × 2 bis 5 Millimeter. Sie sind meist ganzrandig, nur selten finden sich an der Spitze 1 bis 3 kurze Zähne, der Blattrand ist abstehend drüsenhaarig. Der ebenfalls drüsenhaarige Stängel ist aufrecht und weist 0 bis 3 wechselständige Blätter und 1 bis 3 Blüten auf.
Generative Merkmale
Die Blüten sind kurz oder lang gestielt, einzeln oder selten zu 3 bis 5 in einem Ebenstrauß. Die Kronblätter sind weiß, verkehrt-eiförmig, abgerundet bis ausgerandet, dreinervig und 5 bis 7 Millimeter lang. Die Kelchblätter sind 1,4 bis 2 Millimeter lang, schmaler und eiförmig. Die Staubblätter sind etwa so lang wie die Kelchzipfel. Der Fruchtknoten ist unterständig. Die Fruchtkapsel ist verkehrt eiförmig, 4 bis 5 Millimeter lang. Die Kelchzipfel an der Kapsel sind aufrecht und die Stylodien spreizen sich. Die Samen sind eiförmig, 0,6 Millimeter lang, bespitzt, fast glatt und schwarzbraun. Blütezeit ist von Mai bis August.
Die Art hat die Chromosomenzahlen 2n = 16 oder 66, 88, 124, 150, 198 oder ca. 220.
Vorkommen
Der Mannsschild-Steinbrech kommt in den Alpen, Pyrenäen, Karpaten, auf dem Balkan und in ostasiatischen Gebirgen, in subalpinen bis alpinen Schneetälchen und auf feuchtem Kalkschutt in Höhenlagen von 1400 bis 3400 Meter vor. In den Allgäuer Alpen steigt er am Bockkarkopf in Bayern bis zu 2600 m Meereshöhe auf.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).
Die Art ist in den Alpen häufig und ist hier eine Verbands-Charakterart des Arabidion caeruleae.
Ökologie
Die Blüten sondern reichlich Nektar ab und werden regelmäßig von Fliegen beflogen. Am Gipfel des Piz Umbrail wurde in 3010 Meter Meereshöhe Eristalis tenax beim Blütenbesuch beobachtet.
Der Mannsschild-Steinbrech wird von den Pilzen Synchytrium saxifragae und Puccinia saxifragae befallen.
Literatur
- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
- Klaus Kaplan in Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage Band IV, Teil 2 A, Seite 211–212. Blackwell-Wissenschaftsverlag Berlin 1995. ISBN 3-8263-3016-1
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Gustav Hegi, Herbert Huber: Familie Saxifragaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 2, Seite 204–205. Verlag Carl Hanser, München 1961.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 654.
- ↑ Saxifraga androsacea L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 2. April 2021.
Weblinks
- Mannsschild-Steinbrech. FloraWeb.de
- Mannsschild-Steinbrech. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)