Manuel Hélder Vieira Dias Junior, genannt Kopelipa, ist ein angolanischer Politiker und ehemaliger General der angolanischen Armee.

Politiker und öffentliche Ämter

Kopelipa war früher unter anderem Leiter verschiedener Geheimdienste und ist heute neben anderen Ämtern Chef der Präsidentengarde und damit Chefe da Casa Militar do Presidente da República de Angola. Kopelipa ist Mitglied der Regierungspartei MPLA und gilt als enger Vertrauter des angolanischen Präsidenten José Eduardo dos Santos.

Am 24. Februar 2006 wurde er vorübergehend zum Nachfolger von General Fernando Miala, dem Chef des Auslandsgeheimdienstes und ehemaligen Geschäftspartner Kopelipas, ernannt, nachdem Berichte über eine Unterwanderung der Regierung durch Miala aufkamen.

Hélder Vieira Dias ist seit 22. Oktober 2004 Direktor des „Büros für den nationalen Wiederaufbau“ (Gabinete de Reconstrução Nacional, GRN). Das GRN untersteht direkt dem Präsidialamt und ist verantwortlich für die Verwaltung der Kredite aus China. Die Kredite sind über die Erdölförderung Angolas abgesichert und haben Aufträge an chinesische Unternehmen zur Folge, was die Vergabe dieser Kredite als zweifelhaft erscheinen lässt.

Privatmann

Kopelipa baute während des 27-jährigen Bürgerkrieges in Angola zusammen mit General Fernando Miala über die gemeinsamen Firma „Simportex“ durch ein Versorgungsmonopol der angolanischen Armee mit Uniformen und Lebensmitteln ein Vermögen auf.

Als Privatperson betreibt Vieira Dias verschiedene Investitionen in Angola. So kontrolliert er die Media-Nova-Gruppe, die mit „TV Zimbo“ den ersten angolanischen Privatsender aufbauen will. Mit verschiedenen Investments von insgesamt rund 10 Milliarden US-Dollar unterhält er auch geschäftliche Verbindungen zur ehemaligen Kolonialmacht Portugal. So hat er mit Filipe Vilaça Barreiros Cardoso das unter anderem in der Touristikbranche aktive Unternehmen „Vieira Dias & Barreiros Cardoso“ gegründet.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Informationen zu den Positionen von Hélder Vieira Dias auf Publico.pt (port., abgerufen am 27. Dezember 2008) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven.)
  2. Angabe zu Kopelipa auf der Webseite des Direcção Nacional do Comércio Interno (port., abgerufen am 27. Dezember 2008) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven.)
  3. Angola. (PDF-Datei) Semi-annual Risk Assessment - January to July 2006. In: Reliefweb.int. Archiviert vom Original am 17. August 2006; abgerufen am 27. Dezember 2008 (englisch).
  4. President Dismisses,Appoints New Government Officials. 22. Oktober 2004, archiviert vom Original am 3. März 2012; abgerufen am 27. Dezember 2008 (englisch, Pressemeldung auch auf Portugiesisch verfügbar).
  5. Sabine Fandrych: China in Angola. (PDF-Datei 178 kB) Nachhaltiger Wiederaufbau, kalkulierte Wahlkampfhilfe oder globale Interessenpolitik? Friedrich-Ebert-Stiftung, 2006, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 27. Dezember 2008.
  6. Augusta Conchiglia: Reiches Land mit armen Leuten. Angola hat sich vom Bürgerkrieg nicht erholt - trotz Ölboom. In: Le Monde diplomatique. Nr. 8575, 9. Mai 2008 (archive.org [abgerufen am 27. Dezember 2008]).
  7. Yossi Melman, Julio Godoy: The Influence Peddlers. 13. November 2002, abgerufen am 27. Dezember 2008 (englisch).
  8. Mario de Queiroz: Angola: Kapital für Portugal. Partnerschaft mit Ex-Kolonialmacht gesucht. 2. Oktober 2008, archiviert vom Original am 3. September 2011; abgerufen am 27. Dezember 2008.
  9. Mario de Queiroz: Former colony demands equal relationship with Portugal. In: Dawn.com. 19. September 2008, abgerufen am 28. Dezember 2008 (englisch).
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