Die Marienhütte war eine von zwei Eisenhütten im Ortsgebiet von Eiserfeld im Kreis Siegen im heutigen Nordrhein-Westfalen.
Geschichte
Im Jahr 1876 wurde die „Gewerkschaft Marienhütte, Huthsteiner u. Cie, Eiserfeld“ gegründet. Die Hütte mit einem Hochofen war eines der ersten im Siegerland nach dem Bahnbau 1862 gegründeten Hüttenwerke. Noch im selben Jahr konnte mit dem Bau der Hütte begonnen werden. Der Hochofen wurde 14 m hoch und nach schottischem System erbaut. Ein Maschinen- und ein Kesselhaus sowie ein Koksschuppen und vier Röstöfen wurden gebaut. Der Konzessionsgesuch stammt aus dem Jahr 1877, der 8. Juni 1878 wurde als Abnahmetag genannt. 1882 folgte ein zweiter Hochofen nach dem gleichen System. Er wurde am 20. November desselben Jahres abgenommen. Durch beide Hochöfen zusammen konnten bis zu 50 t pro Tag herstellen. Bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigte die Grube. 1888 wurde die Seilbahn über den 413 m hohen Rothenberg zur Gosenbacher Grube Storch & Schöneberg gebaut. Um 1900 erzeugte die Hütte mit 55 Mitarbeitern ca. 30.000 t Roheisen. 1909 wurde der erste Hochofen durch ein neues, 19 m hohes Aggregat gleicher Bauart ersetzt. 1916 wurde auch der zweite Hochofen ersetzt. Die Hütte wechselte in diesen Jahren mehrfach ihren Besitzer; Westfälische Stahlwerke, Rombacher Hüttenwerke AG. Teilweise wurde die Hütte unter dem Namen „Bismarckhütte“ geführt. 1925 erfolgte die Stilllegung der Hütte aufgrund der Weltwirtschaftskrise. Der Abriss der Anlagen erfolgte in den Jahren 1927 und 1928.
Einzelnachweise
Literatur
- Horst G. Koch (Hrsg.): Eiserfeld im grünen Kranz der Berge. Koch, Siegen 1992, ISBN 3-928343-02-5.
Koordinaten: 50° 50′ 59″ N, 7° 59′ 21″ O