Der Marktfriedhof St. Benedikti ist ein Friedhof in der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt.
Lage
Das Friedhofsgelände befindet sich westlich der historischen Quedlinburger Altstadt nördlich der Westerhäuser Straße. Der Friedhof ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen. Direkt nördlich angrenzend und verbunden ist der Friedhof der katholischen Gemeinde St. Mathilde.
Architektur und Geschichte
1843, nach anderen Angaben 1844 erwarben die Kirchengemeinden St. Benedikt und St. Blasii ein vor dem Topftor auf der Pfahlbreite liegendes Ackergrundstück, um dort, als Ersatz für die überbelegten Friedhöfe am Marktkirchhof und am Marschlinger Hof an der Stadtmauer, einen neuen Friedhof anzulegen. Das quadratische Grundstück umfasste vier Magdeburger Morgen und fünf Quadratruten.
Der neue Begräbnisplatz wird von einer Mauer aus Quadersteinen umgrenzt. Ursprünglich befand sich der Eingang zum Friedhof an der östlich des Geländes befindlichen Weststraße. Teile des ehemaligen Eingangs stammten vermutlich von barocken Gräbern des alten, innerstädtischen Friedhofs. Auf dem Friedhof befindet sich ein barockes mit Akanthuslaub verziertes Portal, das ursprünglich zum Totenkopfhospital gehörte.
Der heutige Eingang befindet sich im Süden, an der Westerhäuser Straße, und ist im Stil des Klassizismus gestaltet. Auf dem Friedhof sind diverse bekannte Persönlichkeiten Quedlinburgs beigesetzt. Es finden sich auch viele aufwändig gestaltete Grabdenkmale.
Im Nordteil des Friedhofs befindet sich der Rest einer Allee von Pyramideneichen, eine Querallee führt zu einer Christus-Stele. An der nördlichen Mauer steht eine Reihe Linden. Die Gräber selbst sind durch regelmäßig angelegte Hecken aus Thuja, Taxus und Scheinzypressen gestaltet. Die Gestaltung geht auf die Zeit um 1880 zurück.
Am nördlichen Ende des Friedhofs befindet sich die in der Zeit um 1915 gebaute Friedhofskapelle. Sie vereint Elemente des Jugendstils und des Expressionismus. Der Eingang der Kapelle wird von einer geschwungenen Eingangshalle gebildet. Darüber hinaus bestehen Apsiden. Die Gestaltung des Innenraums der Kapelle wird von Bleiglasfenstern dominiert.
Literatur
- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 764.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, Seite 280.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 764
- ↑ Informationen zur Geschichte des Friedhofs (Memento des vom 4. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 51° 47′ 25,6″ N, 11° 8′ 12″ O