Marcus Schenkenberg (* 4. August 1968 als Marcus Lodewijk Schenkenberg van Mierop in Solna) ist ein schwedisches Model niederländischer Herkunft. Er wird als das erste männliche Supermodel bezeichnet.
Leben
Kindheit und Entdeckung
Schenkenberg wuchs mit einem zwei Jahre älteren Bruder in Stockholm auf. Er ist niederländisch-indonesischer Abstammung. 1987 ging er in die USA und kam als Au-pair nach Los Angeles. Er begann mit Kraftsport und wurde 1989 beim Rollerskating am Venice Beach von dem Fotografen Barry King als Model entdeckt.
Modelkarriere
1991 kam er nach New York City zur Modelagentur Boss Models von David Bosman und wurde für eine Werbekampagne von Calvin Klein beauftragt.
Er modelte unter anderem für Thierry Mugler, Gianni Versace, Karl Lagerfeld, Donna Karan, Wolfgang Joop, Philipp Plein und war auf den Titelseiten von Harper’s Bazaar, Vogue und Elle.
Durch seine Karriere ebnete er männlichen Models den Weg für eine bessere Bezahlung in der Branche und erhielt fast so hohe Gagen wie weibliche Models. Sein Agent Jason Kanner bemerkte zu Beginn von Schenkenbergs Karriere:
„Er kam gerade auf dem Höhepunkt der weiblichen Supermodels ins Geschäft und war wahrhaftig ein talentiertes Gegenstück. Er war der Einzige in der Welt, der neben ihnen auf einem Foto Bestand hatte und nicht durch ihre Schönheit verschluckt wurde.“
Marcus Schenkenberg steht unter Vertrag bei der New Yorker Modelagentur Soul Artist Management von Jason Kanner.
Filmografie
Er wirkte als Schauspieler in verschiedenen Filmen, darunter 1997 in seinem Filmdebüt als „Tiny“ in Prinz Eisenherz mit. 1999 hatte er in dem Drama Hostage die Hauptrolle. Sein letzter Film war Multiple Sarcasms (2010). Schenkenberg spielte hier an der Seite von Timothy Hutton und Mira Sorvino. Seine letzte Rolle hatte er 2012 in der amerikanischen Fernsehserie Smash.
Einer der Charaktere aus Sex and the City, Smith Jerrod (gespielt von Schauspieler Jason Lewis) – Samantha Jones’ Model-Freund – war inspiriert von Schenkenberg. Eines von Smith Jerrods Fotos war ein Remake eines berühmten Fotos Schenkenbergs.
2001 erhielt Schenkenberg ein Angebot als Moderator für einige italienische Fernsehshows. Er lernte Italienisch, zog nach Mailand und moderierte dort neben Auftritten in Fernsehshows wie The Corlucci Cald Show und La Grande Note de Lunadi Sera. Ein Jahr später hatte er eine kleine Rolle in der Seifenoper Jung und Leidenschaftlich – Wie das Leben so spielt.
Er war ebenfalls in verschiedenen TV-Produktionen zu sehen, unter anderem in V.I.P. – Die Bodyguards, und stellte sich in zahlreichen Fernsehrollen selbst dar. 2005 nahm er an der vierten Staffel der amerikanischen Reality-TV-Show The Surreal Life teil.
Im deutschen Fernsehen hatte er verschiedene Auftritte, wie 2000 bei Wetten, dass..?, 2003 bei der Bambi-Verleihung und von 2006 bis 2008 in Germany’s Next Topmodel. 2009 war er Tanzpartner von Giulia Siegel in der Sat.1-Show Yes We Can Dance und 2010 in der Quatsch-Comedy-Winter-Showmit Thomas Hermanns auf ProSieben.
Im selben Jahr war er zusammen mit Alexander Hold, Sven Hannawald und Ina Menzer als Mitglied des Teams Krüger Chai Latte Power-Wok im Vierer-Wok bei der 8. Wok-Weltmeisterschaft 2010 in Oberhof zu sehen. 2011 spielte er sich in einer kurzen Gastrolle in der ZDF-Telenovela Lena – Liebe meines Lebens selbst. 2014 trat er gegen Lucas Cordalis im Promiboxen an. 2019 nahm er im Eichhörnchenkostüm an der ersten Staffel der ProSieben-Sendung The Masked Singer teil.
Veröffentlichungen
1997 erschien sein Buch New Rules im Schirmer/Mosel Verlag. Die Biografie beinhaltet außer persönlichen Tagebuchnotizen und Beiträgen zahlreiche private und öffentliche Fotos sowie Kommentare von seiner Familie, Kollegen, Freunden und Auftraggebern.
2000 folgte ein Vertrag mit Virgin Records. Der Song La Chica Marita wurde von Tony Catania produziert und außer als Single auch auf dem Soundtrack des Films Makellos mit Robert De Niro veröffentlicht.
Eigenvermarktung
2009 ernannte er sich selbst zur Eigenmarke und brachte Parfüm, Schmuck, Kosmetik und die Fitness-DVD Body Secrets – Sexy Shape in Just 2 Weeks auf den Markt.
Privatleben
Marcus Schenkenberg lebt in New York, Los Angeles und Stockholm. Von 2000 bis 2001 war er mit Baywatch-Schauspielerin Pamela Anderson liiert. 2022 wurde Schenkenberg Vater eines Sohnes.
Soziales Engagement
Er nimmt weltweit an Veranstaltungen für wohltätige Zwecke teil, darunter beispielsweise der Wiener Life Ball oder die Charity-Fashion-Show Dressed to Kilt in New York. Im August 2009 übernahm er die Schirmherrschaft für den LR Global Kids Fund in Schweden.
2010 unterstützte er die AIDS-Kampagne Love Rocks und das RTL-Projekt „Wir helfen Kindern“. Den Promi-Schwimmwettbewerb in Lugano gewann er zusammen mit Isabel Edvardsson. Seine Gage für die Gastrolle in der ZDF-Telenovela Lena – Liebe meines Lebens spendete er dem Kinderhospiz Bärenherz.
Veröffentlichungen
- New Rules. Schirmer/Mosel, München 1997, ISBN 3-88814-881-2.
- Body Secrets – Sexy Shape in Just 2 Weeks riva, München 2010, DVD (130 Min.)
Weblinks
- Website von Marcus Schenkenberg
- Marcus Schenkenberg in der Internet Movie Database (englisch)
- Portfolio von Marcus Schenkenberg bei Soul Artist Management (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Pia Sundermann: VOM SUPERMODEL ZUM C-PROMI – Was ist nur mit Marcus Schenkenberg passiert? In: stylebook.de. STYLEBOOK.de (Axel Springer), 1. Februar 2018, abgerufen am 26. Juni 2022: „Die 90er-Jahre waren seine Zeit, dank ihm wurde der Begriff „Male Supermodel“ geprägt. Bis dato waren nur weibliche Models [...] als Supermodels bezeichnet worden.“
- ↑ Archived copy. Archiviert vom am 8. Oktober 2012; abgerufen am 28. Juni 2022.
- 1 2 3 4 Mona Eichler: Was macht Marcus Schenkenberg heute? In: cosmopolitan.de. COSMOPOLITAN, 24. April 2020, abgerufen am 26. Juni 2022.
- 1 2 3 Interview auf Modelswim: Marcus Schenkenberg: Fearless, 18. März 2003 (englisch) (Memento vom 3. November 2010 im Internet Archive)
- 1 2 Model Behavior: Marcus Schenkenberg - Windy City Times News. 15. Januar 2003, abgerufen am 25. Juni 2022.
- ↑ Zum Tod von Thierry Mugler – Der Superheld unter den Designern. In: spiegel.de. 24. Januar 2022, abgerufen am 26. Juni 2022: „Die Supermodels Naomi Campbell und Marcus Schenkenberg präsentieren Thierry Mugler“
- ↑ Biografie von Wolfgang Joop (Memento vom 23. September 2008 im Internet Archive)
- ↑ Fashionela's Exclusive Interview with Marcus Schenkenberg. In: Fashionela. 30. Mai 2018, abgerufen am 26. Juni 2022: „He had the honor of becoming the first man on the cover of fashion magazine, Harper’s Bazaar.“
- 1 2 Biografie auf Gala.de
- ↑ Soul Artist Management - New York Model & Talent Management Agency - MARCUS SCHENKENBERG - Gentlemen. Abgerufen am 25. Juni 2022.
- ↑ Soul Artist Management - New York Model & Talent Management Agency - About Us. Abgerufen am 26. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
- 1 2 3 Marcus Schenkenberg. In: imdb.com. Abgerufen am 25. Juni 2022.
- ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 23. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
- ↑ „Die große Quatsch Wintershow“ vom 1. Januar 2010 (Memento vom 5. Januar 2010 im Internet Archive)
- ↑ "The Masked Singer 2019": Das Eichhörnchen ist Marcus Schenkenberg (Memento vom 18. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ Schenkenberg und Pam Anderson: "Wir sind völlig verrückt aufeinander". In: Der Spiegel. 30. August 2000 (spiegel.de [abgerufen am 25. Juni 2022]).
- ↑ Tony Catania zu „La Chica Marita“ auf Catania Music (Memento vom 16. November 2010 im Internet Archive)
- ↑ Schenkenberg, Marcus - riva Verlag. 1. März 2010, archiviert vom am 1. März 2010; abgerufen am 25. Juni 2022.
- ↑ https://www.stern.de/lifestyle/leute/marcus-schenkenberg--topmodel-ist-ueberraschend-papa-geworden-31975382.html
- ↑ Are you Dressed to Kilt? -- NEW YORK, April 4 /PR Newswire UK/ --. 1. Februar 2015, archiviert vom am 1. Februar 2015; abgerufen am 26. Juni 2022.
- ↑ Marcus Schenkenberg unterstützt AIDS Kampagne Love Rocks (Memento vom 16. Mai 2010 im Internet Archive)
- ↑ Der erste Promi-Schwimmwettbewerb am Lago di Lugano (Memento vom 14. Juni 2010 im Internet Archive)
- ↑ Marcus Schenkenberg: Mr. Waschbrettbauch soll Lena retten. 13. August 2014, archiviert vom am 13. August 2014; abgerufen am 25. Juni 2022.