Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 12′ N, 10° 40′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Höhe: 334 m ü. NHN
Fläche: 71,86 km2
Einwohner: 3210 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96126
Vorwahl: 09532
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 171
Marktgliederung: 28 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstr. 24
96126 Maroldsweisach
Website: www.maroldsweisach.de
Bürgermeister: Wolfram Thein (SPD)
Lage des Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge

Maroldsweisach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön am Rand des Naturparks Haßberge am Fuß des Zeilberges.

Gemeindegliederung

Es gibt 28 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl, Stand 31. Dezember 2008, angegeben):

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind, von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Schweickershausen, Heldburg (Thüringen) Seßlach (Oberfranken), Pfarrweisach, Burgpreppach, Hofheim in Unterfranken, Bundorf, Sulzdorf an der Lederhecke und Ermershausen.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der erste Hinweis auf den Ort war in einer Urkunde aus dem Jahre 1118, nach der ein Bamberger Domherr Qudalrich sein Landgut „Wisaha“ mit allem Zubehör dem Kloster Michelsberg zu Bamberg schenkte. In einem Lehensbuch der Jahre 1303 bis 1313 taucht die Bezeichnung „Maroldswisach“ erstmals auf. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts begann die Dorfherrschaft der Herren von Stein zu Altenstein. Maroldsweisach war danach ab 1768 der Sitz des gleichnamigen Rittergutes der Freiherren von Horneck von Weinheim, das 1806 im Großherzogtum Würzburg des Erzherzog Ferdinand von Toskana mediatisiert wurde. 1814 fiel es zusammen mit dem Großherzogtum an Bayern.

Sonderfall Ermershausen

Maroldsweisach erreichte im Jahr 1978 einige Bekanntheit durch die verordnete Eingemeindung von Ermershausen im Rahmen der Gebietsreform in Bayern, das sich vehement widersetzte. Das gipfelte in der Besetzung des Rathauses von Ermershausen und der Errichtung von Barrikaden durch die Bürger, um die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Maroldsweisach zu verhindern. Das Dorf wurde schließlich von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei gestürmt und das Rathaus geräumt. Die Eingemeindung wurde am 1. Mai 1978 vollzogen. Seit dem 1. Januar 1994 ist Ermershausen wieder selbstständig.

Religionen

75 % der Bevölkerung sind evangelisch, rund 25 % römisch-katholisch.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1971 wurden die Gemeinden Allertshausen und Marbach eingegliedert. Gückelhirn kam am 1. Juli 1975 hinzu. Altenstein folgte am 1. Januar 1976, Pfaffendorf am 1. Juni 1976. Auch ein Teil der Gemeinde Burgpreppach mit damals etwa 50 Einwohnern wurde am 1. Juni 1976 umgegliedert. Ditterswind, Hafenpreppach und Wasmuthhausen verloren am 1. Januar 1978 ihre Selbständigkeit und wurden in den Markt Maroldsweisach eingegliedert. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Dürrenried, Eckartshausen, Ermershausen (mit dem am 1. Juli 1973 eingegliederten Markt Birkenfeld und der ehemaligen Gemeinde Dippach) und Voccawind am 1. Mai 1978 abgeschlossen.

Ausgliederung

Am 1. Januar 1994 wurde der Gemeindeteil Ermershausen aus dem Markt Maroldsweisach ausgegliedert. Birkenfeld und Dippach verblieben im Markt.

Einwohnerentwicklung

Stand 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner* 4875* 4758* 4749* 3956** 4046* 3929 3765 3574 3339 3235
* 
Angaben mit Ermershausen; Ohne: 3939 (in 1960), 3868 (in 1971), 3956 (in 1987)
** 
Angabe ohne Ermershausen

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl – auch bedingt durch den Weggang von Ermershausen – von 4531 auf 3270 um 1261 Einwohner bzw. um 27,8 %. Quelle: BayLfStat

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist Wolfram Thein (SPD), der sich bei den Wahlen am 16. März 2014 mit einer Mehrheit von nur 43 Stimmen (51,01 zu 48,99 Prozent) gegen seinen Konkurrenten Harald Deringer (CSU) durchsetzen konnte. 2020 wurde Thein mit einer Mehrheit von 53,05 % der Stimmen gegenüber Heidi Müller-Gärtner (CSU) für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Seine Vorgänger waren Wilhelm Schneider (CSU), der 2014 zum Landrat gewählt wurde und Werner Thein (SPD) bis 2002.

Marktgemeinderat

CSUSPDFWGJunge Christliche UnionJunge BürgerGesamt
20205522216 Sitze
20145622116 Sitze
20086612116 Sitze

Wappen

Blasonierung: „Unter rotem Wellenschildhaupt darin drei goldene Hämmer in Silber über grünem Dreiberg eine schräg links liegende schwarze Leiter.“

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 17, im produzierenden Gewerbe 573 und im Bereich Handel und Verkehr 124 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 328 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1390. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es je sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 53 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2799 Hektar, davon waren 2265 Hektar Ackerfläche und 531 Hektar Dauergrünfläche.

Verkehr

Über Maroldsweisach sollte die Reichsautobahn von Eisenach nach Bamberg führen (siehe Strecke 85). Diese Autobahn gehörte bereits 1934 zum Grundnetz als Teilstück der Reichsautobahn von München nach Hamburg. Der Autobahnbau war im Raum Schmalkalden bereits im Gange und wurde nach Beginn des Zweiten Weltkrieges eingestellt.

Die Bundesstraße 279 führt als Hauptstraße durch Maroldsweisach.

Dort war auch der Endpunkt der Bahnstrecke Breitengüßbach–Maroldsweisach, KBS 826. 1988 erfolgte die Einstellung des Personenverkehrs, 2001 die endgültige Stilllegung und danach der Abbau des Streckenabschnitts Ebern-Maroldsweisach. Seit 1. Mai 2021 gibt es die Buslinie 8300, die Maroldsweisach mit Coburg verbindet (dort ICE-Anschluss); gleichzeitig über Bad Königshofen, Bad Neustadt an der Saale nach Gersfeld (Bahnlinie nach Fulda) – täglich im 2-Stunden-Takt.

Bildung

Im Jahr 2022 gab es folgende Einrichtungen:

  • Eine Kindertageseinrichtung mit 139 Plätzen und 133 Kindern
  • Zwei Volksschulen mit 17 Lehrkräften und 250 Schülern
  • Eine Volksschule zur sonderpädagogischen Förderung mit 31 Lehrkräften und 125 Schülern

Brauereien

Heute gibt es auf dem Gebiet der Gemeinde nur noch die Brauerei Hartleb in Maroldsweisach.

Baudenkmäler

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Carl Otto Deuster (1800–1877), Gutsbesitzer und Politiker, Deuster erwarb in den 1840er Jahren das Gut Ditterswind, das heute zu Maroldsweisach gehört
  • Carl Oskar von Deuster (1835–1904), Gutsbesitzer und Politiker, Deuster erwarb zusammen mit seinen Brüdern in den 1880er Jahren die Güter Greßelgrund und Wasmuthhausen, die heute zu Maroldsweisach gehören
  • Friedrich Christian von Deuster (1861–1945), Gutsbesitzer und Politiker, Deuster führte die von seinen Vorfahren erworbenen Güter weiter
  • Susanne Kastner (* 1946), deutsche Politikerin (SPD)

Literatur

Commons: Maroldsweisach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Maroldsweisach – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. bayerische-landesbibliothek-online.de
  3. Gemeinde Maroldsweisach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  4. 1 2 3 4 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 758760.
  5. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1994
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 453.
  7. Mitarbeiter. Gemeinde Maroldsweisach, abgerufen am 22. September 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Maroldsweisach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Andreas Kuhfahl, Nebenbahnen in Unterfranken, Eisenbahnfachbuchverlag Neustadt bei Coburg, 2003, S. 9ff.
  10. np-coburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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