Mars Williams (* 29. Mai 1955 in Elmhurst (Illinois)) ist ein Saxophonist aus Chicago, dessen Musikspektrum von Rockmusik über Acid Jazz bis hin zum Free Jazz reicht.
Biographie
Sein Vater war ein Jazztrompeter, der ihn zum Instrumentenspiel ermutigte. Im Alter von 10 Jahren erlernte er Klarinette, danach wechselte er zum Alt- und später auf das Tenorsaxophon. Er besuchte Karl Bergers Creative Music Workshop, bevor er bei Don Cherry, Muhal Richard Abrams und Anthony Braxton studierte. Williams war in den 1980er Jahren Saxophonist in Hal Russells NRG Ensemble, das er nach Russells Tod übernahm. In den frühen 1980ern war er auch in New York City tätig und spielte mit John Zorn, Bill Laswell, Elliott Sharp, Fred Frith und Daevid Allen. Er tourte mit den Psychedelic Furs, arbeitete für Billy Idol (Catch My Fall) und ist Mitbegründer der Funk- und Acid-Jazz-Band Liquid Soul. Mit Ken Vandermark spielte er im NRG Ensemble, aber auch in Vandermarks Quintett und bei Cinghiale und in Peter Brötzmanns Chicago Tentet (Short Visit to Nowhere, Signs, 2002/04). Er leitet weiterhin die Bandprojekte Witches & Devils, Slam, XmarsX und Mars Williams presents: An Ayler Xmas in wechselnden Besetzungen.
In Deutschland wurde er bekannt durch seine Auftritte beim Moers Festival (1997, 1999 (Liquid Soul)) und 2004 (Liquid Soul und XmarsX (mit gebrochenem Arm)) und beim Offside 2008 mit dem Mars Williams Quartet.
Auszeichnung
- 2001: Grammy-Nominierung für die Liquid Soul-CD „Here's The Deal“
Diskographische Hinweise
- Mars Williams/Ingebrigt Håker Flaten/Tim Daisy: Moments Form (Idyllic Noise, 2013)
- Mars Williams / Tollef Østvang: Painted Pillars (Stone Floor Records, 2018)
- An Ayler Xmas Vol. 2 (2018)
- Boneshaker: Fake Music (2019), mit Paal Nilssen-Love, Kent Kessler
- Mars Williams / Tim Daisy: Live from Vienna (2020)
- Mars Williams Presents an Ayler Xmas Vol. 4: Chicago vs. NYC (2020)
- Mars Williams & Vasco Trilla: Spiracle (Not Two Records, 2020)
- Stirrup+6: The Avondale Addition (2020)
- Ken Vandermark: Momentum 5: Stammer (Triptych) (2021)
- Mars Williams, Rob Kassinger & Katinka Kleijn: Two or Three (2023)
Lexigraphischer Eintrag
- Wolf Kampmann (Hrsg.), unter Mitarbeit von Ekkehard Jost: Reclams Jazzlexikon. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010528-5 Seite?
Weblinks
- Biographie bei Chicagocalling
- Offizielle Seite von Liquid Soul
- „Mars pustet Geldern um“, Rheinische Post, 4. August 2008, Interview
- Mars Williams bei AllMusic (englisch)
- Mars Williams bei Discogs