Chicago
Spitzname: The Windy City, Chi-City, Chi-Town

Von links oben nach rechts unten: Downtown Chicago, Chicago Theatre, Navy Pier, Willis Tower, Jay Pritzker Pavilion, the Chicago 'L', Field Museum of Natural History.

Siegel

Flagge
Lage in Illinois
Chicago
Basisdaten
Gründung:12. August 1833
Staat:Vereinigte Staaten
Bundesstaat:Illinois
Countys:Cook County
DuPage County
Koordinaten:41° 53′ N, 87° 38′ W
Zeitzone:Central (UTC−6/−5)
Einwohner:
 Metropolregion:
2.746.388 (Stand: 2020)
9.618.502 (Stand: 2020)
Haushalte: 1.081.143 (Stand: 2020)
Fläche:606,1 km² (ca. 234 mi²)
davon 588,3 km² (ca. 227 mi²) Land
Bevölkerungsdichte:4.668 Einwohner je km²
Höhe:179 m
Gliederung:
Lage in der Metropolregion
Postleitzahlen:60601–60827
Vorwahl:+1 312 (Zentrum), 773 (andere Gebiete)
FIPS:17-14000
GNIS-ID:423587
Website:www.chicago.gov
Bürgermeister:Brandon Johnson (D)

Satellitenbild
Chicago
Chicago auf der Karte der Vereinigten Staaten

Chicago (seltener auf Deutsch auch Chikago, Aussprache: [ʃɪˈkɑːgoʊ]; anhören) ist eine Stadt am Südwestufer des Michigansees im Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 2.746.388 ist sie die drittgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. In der Agglomeration leben 8,7 Millionen, in der Metropolregion Chicago 9,7 Millionen Menschen (2007).

Chicago ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Handelsstadt in den Vereinigten Staaten. Diese Funktion wird durch ihre Eigenschaft als Eisenbahnknotenpunkt und ihre Lage an der Mündung des Illinois Waterways begünstigt. Die Stadt liegt an wichtigen Eisenbahnstrecken, die die Ost- mit der Westküste verbinden und ist über die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Seeweg bzw. den Eriekanal mit dem Atlantik und mit New York City verbunden. Der Illinois Waterway stellt über den Mississippi die Verbindung zum Golf von Mexiko her.

Chicago ist Sitz der Chicago Mercantile Exchange, der größten Warenterminbörse der Vereinigten Staaten, und der Chicago Board of Trade, der größten Rohstoff-, Futures- und Optionsbörse der Vereinigten Staaten. Außerdem befindet sich hier die größte Regionalbörse der Vereinigten Staaten, die Chicago Stock Exchange.

Die Metropolregion von Chicago erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 651,2 Milliarden US-Dollar. Bei einer Studie aus dem Jahr 2014 belegte Chicago Platz 9 unter den wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit und Platz 3 innerhalb der Vereinigten Staaten.

Name

Namengebend ist das Wort shikaakwa der Miami-Illinois. Es war ursprünglich Bestandteil des Flussnamens shikaakwa siipiiwi, heute englisch Des Plaines River, der auf die Lauchpflanze Allium tricoccum verweist. In der französisierten Form Checagou wurde es erstmals um 1680 als Ortsname von dem französischen Entdecker Robert de LaSalle überliefert. Die Pflanze soll in dieser Gegend im 17. Jahrhundert sehr verbreitet gewesen sein.

Ein von Fred Fisher 1922 geschriebenes Lied (Text und Komposition) führt Chicago im Titel.

Der verbreitetste Beiname der Stadt ist Windy City. Als Ursprung werden unter anderem starke Winde vom Michigansee, der vermeintlich angeberische Charakter der Stadtbewohner oder die Rivalität mit der Stadt Cincinnati genannt.

Geographie

Geographische Lage

Chicago liegt im Nordosten von Illinois. Laut Daten des United States Census Bureau hat die Stadt eine Fläche von 606,1 Quadratkilometern. Gewässer bedecken davon 2,94 Prozent (17,8 Quadratkilometer). In Chicago mündete einst der Chicago River in den Michigansee, einen der fünf Großen Seen Nordamerikas. Allerdings wurde die Fließrichtung des Chicago Rivers 1900 umgekehrt, sodass er nicht mehr in den zur Trinkwassergewinnung genutzten Michigansee mündet, sondern über den Chicago Sanitary and Ship Canal in den Illinois River und letztendlich in den Mississippi River abgeleitet wird. Mehr als 20 Zugbrücken wie beispielsweise die State Street Bridge oder die Canal Street Railroad Bridge überspannen den Fluss.

Die Metropolregion Chicago hat eine Fläche von 28.163 Quadratkilometern und erstreckt sich über dutzende von Vorstädten in neun verschiedenen Countys, die mit dem Stadtgebiet von Chicago verflochten sind. Diese sind Cook, DuPage, Kane, Kendall, Lake, McHenry und Will County in Illinois, das Lake County in Indiana und das Kenosha County in Wisconsin. Da die Vorstädte politisch unabhängig sind, fließen keine Steuergelder aus diesen Enklaven, um die zentrale Infrastruktur der Großstadt zu finanzieren. Dies ist insbesondere bei den Schulen wichtig, weil ihre Finanzierung zu einem großen Teil aus den lokalen Grundsteuern erfolgt, mit landesweiten Zuschüssen pro Schüler als Ergänzung.

Die Metropolregion Chicago stand bei der Entwicklung des Modells der städtischen Zonen des renommierten Stadtgeographen Ernest Burgess um einen Central Business District (CBD) Pate. Den Kern des CBD bildet der sogenannte Loop; dazu zählen ein von den Gleisen der Chicago „L“ umschlossenes Viertel (die Community Area 32) sowie die angrenzenden Gebiete.

Stadtgliederung

Seit der Stadtgebieterweiterung von 1960, um den großzügigen Ausbau des Flughafens O’Hare zu ermöglichen, gliedert sich die City of Chicago in 77 Community Areas.

Das Zentrum der Stadt bilden die Stadtteile Chicago Loop (32), Near North Side (8) und Near South Side (33), die durch den Chicago River voneinander getrennt sind. In der Loop befinden sich unter anderem das AON Center, der Willis Tower und das Rathaus. Der mit Hochhäusern stark bebaute Teil von Near North Side wird im Wesentlichen durch den North Lake Shore Drive die North LaSalle Street abgegrenzt. Das höchste Gebäude der Near North Side ist das John Hancock Center. Der weltweit bekannte innere Wolkenkratzerbereich bedeckt ca. sechs Quadratkilometer, das heißt nur rund ein Prozent der Chicagoer Stadtfläche.

01 Rogers Park 21 Avondale 41 Hyde Park 61 New City
02 West Ridge 22 Logan Square 42 Woodlawn 62 West Elsdon
03 Uptown 23 Humboldt Park 43 South Shore 63 Gage Park
04 Lincoln Square 24 West Town 44 Chatham 64 Clearing
05 North Center 25 Austin 45 Avalon Park 65 West Lawn
06 Lakeview 26 West Garfield Park 46 South Chicago 66 Chicago Lawn
07 Lincoln Park 27 East Garfield Park 47 Burnside 67 West Englewood
08 Near North Side 28 Near West Side 48 Calumet Heights 68 Englewood
09 Edison Park 29 North Lawndale 49 Roseland 69 Greater Grand Crossing
10 Norwood Park 30 South Lawndale 50 Pullman 70 Ashburn
11 Jefferson Park 31 Lower West Side 51 South Deering 71 Auburn Gresham
12 Forest Glen 32 Chicago Loop 52 East Side 72 Beverly
13 North Park 33 Near South Side 53 West Pullman 73 Washington Heights
14 Albany Park 34 Armour Square 54 Riverdale 74 Mount Greenwood
15 Portage Park 35 Douglas 55 Hegewisch 75 Morgan Park
16 Irving Park 36 Oakland 56 Garfield Ridge 76 O’Hare
17 Dunning 37 Fuller Park 57 Archer Heights 77 Edgewater
18 Montclare 38 Grand Boulevard 58 Brighton Park
19 Belmont Cragin 39 Kenwood 59 McKinley Park
20 Hermosa 40 Washington Park 60 Bridgeport

Klima

Das Klima in Chicago ist kontinental (Dfa) mit heißen, schwülen Sommern und kalten, schneereichen Wintern. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 10,5 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 910 Millimeter im Mittel. Der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich −3,3 Grad Celsius, der wärmste Monat ist der Juli mit 24,3 Grad Celsius im Mittel.

Der meiste Niederschlag fällt im August mit durchschnittlich 107 Millimetern, der wenigste im Februar mit 35 Millimetern im Mittel. Insgesamt gilt das Wetter in Chicago als wechselhaft. Vor allem im Frühjahr und Herbst weht oft ein starker Wind, zudem herrscht ganzjährig eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Die höchste Temperatur wurde offiziell am 24. Juli 1934 an der Wetterstation am Flughafen Midway mit 41 Grad Celsius gemessen, die tiefste am 20. Januar 1985 während der Kältewelle in Nordamerika an der Wetterstation der Universität von Chicago (Rosenwald Hall, 58th St. und University Ave.) mit −33 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fiel am 14. August 1987 an der Wetterstation am Flughafen O’Hare mit 165 Millimeter. Der schneereichste Winter war 1978/79 (27. November bis 4. März) mit 2278 Millimeter Niederschlag.

Chicago
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
39
 
-2
-11
 
 
35
 
1
-8
 
 
68
 
8
-2
 
 
93
 
15
4
 
 
84
 
21
9
 
 
96
 
26
14
 
 
93
 
29
17
 
 
107
 
28
16
 
 
97
 
24
12
 
 
61
 
17
6
 
 
74
 
9
0
 
 
63
 
1
-7
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: WMO: World Weather Information Service
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Chicago
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −1,7 0,8 7,7 14,8 21,2 26,4 28,7 27,7 23,8 17,4 9,1 1,1 Ø 14,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −10,6 −8,2 −1,9 3,7 8,7 14,2 17,0 16,4 12,2 5,7 −0,2 −7,2 Ø 4,2
Niederschlag (mm) 38,9 34,5 68,3 92,5 84,3 96,0 93,0 107,2 97,0 61,2 74,2 62,7 Σ 909,8
Regentage (d) 7,3 6,2 9,0 9,5 8,9 8,0 8,0 7,5 7,7 6,6 7,9 7,8 Σ 94,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−1,7
−10,6
0,8
−8,2
7,7
−1,9
14,8
3,7
21,2
8,7
26,4
14,2
28,7
17,0
27,7
16,4
23,8
12,2
17,4
5,7
9,1
−0,2
1,1
−7,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
38,9
34,5
68,3
92,5
84,3
96,0
93,0
107,2
97,0
61,2
74,2
62,7
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Frühgeschichte

Die Region der heutigen Stadt war von Algonkin-Stämmen bewohnt, wie etwa den Mascouten und den Miami. Sie waren durch die Irokesenkriege des 16. und 17. Jahrhunderts, vor allem die Biberkriege, westwärts getrieben worden. Um 1700 kehrten sie jedoch zurück. Zu den Miami gehörten um diese Zeit sechs Gruppen, die Atchatchakangouen (die eigentlichen Miami), Kilatika, Mengakonkia, Pepikokia, Piankashaw und Wea, von denen hundert Jahre später allerdings nur noch die Miami, die Piankashaw und die Wea verblieben. Um 1720 lebten sie überwiegend in Indiana. Aus der Sprache der Miami stammt der Begriff shikaakwa (Wilde Zwiebel).

Sie betrieben mit ihren Nachbarn, den Potawatomi im Osten, den Fox im Norden und den Illinois im Südwesten Handel, wobei Letztere sich kurz vor der Ankunft der ersten Europäer von den Miami getrennt hatten. Sie beherrschten Illinois und damit das Gebiet des späteren Chicago. Von den zahlreichen Dörfern, die die ersten Franzosen 1673 registrierten, überlebten nur Cahokia, Kaskaskia, Peoria, Michigamea, Moingwena und Tamaroa die über sie hereinbrechenden Epidemien. Zugleich verließen sie das Chicagoer Gebiet südwestwärts. Hatten sie 1673 noch 12.000 Menschen gezählt, so waren es bereits 1736 nur noch 2500. 1725 besuchte „Chicago“, ein Michigamea-Illinois-Häuptling, Paris – der Name der Stadt geht dennoch nicht auf ihn zurück, denn diese Ortsbezeichnung bestand schon 1673. Im Jahr 1800 zählten die Illinois nur noch 100, 1833 verließ die letzte Familie den Staat. Jean Baptiste Ducoigne, ein Häuptling der Kaskaskia Illinois und Freund des Präsidenten Thomas Jefferson, unterstützte die Vereinigten Staaten im Aufstand gegen Großbritannien und im Krieg von 1812.

Vom Handelsposten zur Stadt (1673–1837)

1673 erkundeten die französischen Forscher Jacques Marquette und Louis Joliet das Gebiet des heutigen Chicago, das von der dort lebenden indigenen Bevölkerung shikaakwa, französisiert Checagou, genannt wurde. In den 1770er Jahren errichtete Jean Baptiste Point du Sable, Sohn eines Québecer Kaufmanns und einer schwarzen Sklavin, einen Handelsposten am Tauschplatz der ortsansässigen Volksstämme Miami, Meskwaki, Othâkîwa und Potawatomi. „Der erste weiße Mann, der sich hier niederließ, war ein Schwarzer“, werden sie zitiert.

Dank der verkehrsgünstigen Lage an den Wassertransportwegen des Michigansees, einem der Großen Seen, und des Chicago Rivers gewann der Handelsposten bis Anfang des 19. Jahrhunderts zusehends an Bedeutung. Als Illinois 1818 den Vereinigten Staaten beitrat und deshalb verkehrstechnisch besser erschlossen werden sollte, erlangte Chicago nach dem Bau der Ost-West Eisenbahnstrecke daher schnell den Ruf als „Tor zum Westen“. Es war nun der wichtigste Handelsplatz für Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte weit und breit.

Holz kam mit Schiffen aus dem Norden und wurde vor Ort weiterverkauft oder mit der Bahn weitertransportiert, und Lebensmittel brachten die Farmer auf die Märkte, von wo sie dann wiederum auf Schiffe oder Züge umgeladen und verfrachtet werden konnten. Werkzeuge und sonstige Materialien, die vorerst nicht oder in unzureichender Menge vor Ort produziert wurden, kamen wiederum aus dem Osten. So wurde aus dem Handelsposten ein Dorf. Am 12. August 1833 wurde Chicago offiziell gegründet und bereits vier Jahre später, am 4. März 1837, mit seinen 4200 Einwohnern zur Stadt erhoben. Erster Bürgermeister wurde William Butler Ogden.

Rasante Expansion (1837–1885)

Immer mehr Menschen zogen in die Stadt und der ohnehin bereits ausgeprägte Handel wurde weiter angetrieben, was noch mehr Zuwanderer anlockte. Von nur 100 Einwohnern im Jahre 1830 stieg die Einwohnerzahl Chicagos bis 1860 auf 100.000. Die Grundstückspreise stiegen rasant an. Als der 1836 begonnene Bau des „Illinois- und Michigan-Kanals“ zwischen dem Chicago River und dem in den Mississippi mündenden Illinois River 1848 fertiggestellt wurde, gab es eine weitere äußerst attraktive Verkehrsroute. Sechs Staaten südlich entlang des Mississippi sowie drei nördlich und Regionen entlang des in den Mississippi mündenden Missouri River waren nun zusätzlich durch eine breite Wasserstraße erschlossen.

Ebenfalls 1848 wurde die erste Eisenbahnstrecke eröffnet, die auch Chicago anfuhr: die Galena and Chicago Union Railroad. Mit der Fertigstellung der Chicago Sanitary Canals im Jahr 1900 wurde die Fließrichtung des Chicago Rivers umgedreht. Die in ihn entsorgten Abwässer verschmutzten nicht mehr den Michigansee, der zur Trinkwasserversorgung genutzt wurde, sondern den Illinois and Michigan Canal, den Illinois River und den Mississippi.

1850 hatte Chicago bereits 30.000 Einwohner, und ein Ende des Zustroms war nicht absehbar – zu günstig waren die Rahmenbedingungen am Verkehrsknotenpunkt der Vereinigten Staaten. 1855 kam es zum Lager Beer Riot. Deutsche Siedler kämpften in diesem Aufstand um ihr Recht, auch am Sonntag Bier ausschenken zu dürfen.

Ab 1856 wurde zur Verbesserung der Kanalisation nach verschiedenen Epidemien stückweise die Bodenhöhe des gesamten Zentrums von Chicago angehoben. Die Höherlegung dauerte ungefähr 20 Jahre, wobei es zu Anhebungen von weniger als einem Meter bis zu 2,5 Metern kam.

Zwischen dem 8. und dem 10. Oktober 1871 wütete der Große Brand von Chicago, der den Großteil der Stadt zerstörte. Nach dem Feuer wurden 125 Leichen geborgen. Schätzungen kamen letztlich auf 300 Tote und 18.000 zerstörte Häuser. Etwa 100.000 Menschen wurden obdachlos. Beim raschen Wiederaufbau wurden verbesserte Feuerschutzbestimmungen berücksichtigt. Architekten wie Louis Sullivan und später auch Frank Lloyd Wright kamen in die Stadt, die nun als Experimentierfeld für urbane Innovationen diente. 1880 zählte die „wiedergeborene“ Stadt bereits 500.000 Einwohner.

Zwischen 1880 und 1890 verdoppelte sich die Einwohnerzahl und Chicago zählte nun über eine Million Einwohner. Zwar erlebten die Grundstückspreise in der Innenstadt schon seit der Ernennung zur Stadt immer wieder extreme Anstiege, doch dieses Mal drang man in eine neue Preisdimension vor. Kostete ein Quadratmeter im Jahre 1880 noch 130 US-Dollar, versiebenfachte sich der Preis bis zum Jahr 1890 bis auf fast 900 US-Dollar pro Quadratmeter. Um rentabel zu wirtschaften, begannen Grundstückseigner, ihre Grundfläche maximal zu nutzen – das heißt, es musste höher gebaut werden. Dank neuer Erfindungen wie elektrischer Aufzüge, feuerfesterer Baustoffe, aber vor allem durch die Verwendung von Stahlskeletten im Gebäudebau wurde dies möglich.

Das 1885 erbaute und 1931 abgerissene Home Insurance Building war das erste Bauwerk, das die neuen technischen Errungenschaften vereinte, und gilt mit seinen ursprünglich zehn Etagen und 42 Meter Höhe als das erste moderne Hochhaus der Welt. Das 1889 von Dankmar Adler und Louis Sullivan errichtete Auditorium Building wies zudem – neben seiner fast perfekten Akustik – als Neuheit eine Klimaanlage auf. Zwischen 1890 und 1894 wurde das Reliance Building erbaut, das als Vorläufer der gläsernen Vorhangwandkonstruktion gilt, die später den „internationalen Stil“ bestimmen sollte. Es gilt als Meisterwerk der Ersten Chicagoer Schule.

Industrielle Großmacht (1885–1918)

Am 1. Mai 1886 organisierten die Gewerkschaften Chicagos einen Streik, um die Arbeitszeiten von täglich zwölf auf acht Stunden zu reduzieren. Als die Polizei am 3. Mai hart durchzugreifen begann, und Streikende getötet wurden, kam es zu einem Aufstand, der als Haymarket Riot in die Geschichte einging; seither wird seiner jährlich am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, gedacht. Das Ende des 19. Jahrhunderts war auch ansonsten keine ruhige Phase. Die Korruption erlebte ihre erste Blütezeit. Viele Politiker der Stadt waren käuflich. Etwa ein Viertel der Stadträte besaßen Saloons und galten als boodlers („Geschmierte“). Hempstead Washburne, Bürgermeister von 1891 bis 1893, warb für seine Wiederwahl mit dem Hinweis, es sei „klüger, für einen Mann zu votieren, der bereits genug gestohlen hat, als für einen neuen“. Auch Wahlbetrug stand an der Tagesordnung. Washburne gelang seine Wiederwahl jedenfalls nicht.

Vom 1. Mai bis zum 30. Oktober 1893 fand die als World’s Columbian Exposition bezeichnete Weltausstellung in Chicago statt. Sie hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und Architektur dieser Zeit. Die Veranstaltung prägte Chicagos Selbstwahrnehmung und stärkte die Bevölkerung in ihrer optimistischen Sichtweise des industriellen Fortschritts, zumal Chicago das Rennen gegen das ungeliebte New York City für sich entscheiden konnte.

Im Jahre 1890 lebten in der Stadt eine Million Menschen, bis 1910 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen. 1900 hatte die Stadt bereits 1,7 Millionen Einwohner, darunter viele deutsche, irische und osteuropäische Einwanderer. Zu dieser Zeit festigte sich der Ruf Chicagos als Ort der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, der zahlreiche Jobs für jeden bereithielt, der bereit war zu arbeiten. Am meisten fühlten sich von diesem Versprechen die Einwohner schwarzer Hautfarbe aus den Südstaaten angezogen. Allein im Zeitraum 1916 bis 1919 zogen zwischen 50.000 und 75.000 Afroamerikaner in die Stadt.

In dieser Zeit wurde Chicago auch als hog butcher for the world bekannt. Die Stadt war Hauptumschlagplatz für die landwirtschaftlichen Produkte des Mittleren Westens, neben Getreide und Holz war dies vor allem Vieh. Die Schlachthöfe auf den sogenannten Union Stock Yards hatten sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu den bedeutendsten weltweit entwickelt. Besonders die Fließbandproduktion in der Fleischverarbeitung war weltweit richtungsweisend. Um die Jahrhundertwende wurden auf den Stock Yards jährlich bis zu 12 Millionen Tiere geschlachtet und ca. 82 Prozent des amerikanischen Fleisches verarbeitet. Die schlechten Arbeitsbedingungen und die mangelnde Hygiene wurden unter anderem durch Upton Sinclairs Roman Der Dschungel bekannt.

Lange Arbeitszeiten, geringer Lohn und unmenschliche Arbeitsbedingungen, vor allem aber die von den Einwanderern mitgebrachten Traditionen der Selbstorganisation führten dazu, dass Chicago die Wiege der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung wurde. Um 1900 hatten sich die meisten Arbeiter in der American Federation of Labor organisiert. Auch die noch heute existente revolutionäre Gewerkschaft Industrial Workers of the World (IWW) wurde hier im Jahre 1905 gegründet. Das Theaterstück Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht spielt im Chicago der späten 1920er Jahre und thematisiert die schlechten Arbeitsbedingungen und den Kampf der Arbeiter dagegen. Als am 27. Juli 1919 ein weißer Polizist sich weigerte, nach einer Steinigung eines im See schwimmenden schwarzen Jugendlichen die Verhaftung eines beschuldigten Weißen vorzunehmen, folgte ein sechstägiger Aufstand mit 38 Toten.

Stadt von Jazz und Gangstern (1918–1945)

Ab 1922 wurde Chicago zur Jazzmetropole. Größen wie Louis Armstrong, Earl Hines oder Jelly Roll Morton belebten die „schwarzen Clubs“ und prägten den Chicago-Jazz. In jenem Jahr entstand mit Chicago (That Toddling Town) von dem aus Köln nach Chicago ausgewanderten Tin-Pan-Alley-Komponisten Fred Fisher eine vielgecoverte Hommage an die Stadt.

Nicht nur der Jazz kam durch die Afroamerikaner nach Chicago: Die Stadt wurde auch ein Zentrum schwarzer Organisationen – sowohl die von Reverend Jesse Jackson gegründete PUSH (People United to Save Humanity) als auch die militantere „Nation of Islam“ (eigentlich „The Lost-Found Nation of Islam“, auch bekannt als „Black Muslims“), von Elijah Muhammad 1930 ins Leben gerufen, haben ihren Hauptsitz auf der South Side in Chicago.

Während der Roaring Twenties machten sich kriminelle Syndikate unter skrupellosen Gangsterbossen wie Bugs Moran, Johnny Torrio und Al Capone die Prohibition zunutze und verkauften illegal hergestellten Alkohol. Feuergefechte zwischen Polizei und Gangstern waren zwar nicht so sehr an der Tagesordnung, wie viele Filme glauben machen möchten, aber das mafiöse System funktionierte.

In den Jahren 1933 und 1934 fand unter dem Motto A Century of Progress zum zweiten Mal in Chicago eine Weltausstellung statt, zu der das deutsche Luftschiff LZ 127 1933 eine Besuchsfahrt absolvierte.

Am 5. Oktober 1937 hielt der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt in der Stadt anlässlich der Einweihung der Outer Link Bridge am Lake Shore Drive seine weltweit aufsehenerregende „Quarantäne-Rede“, in der erstmals der Anspruch eines Mitspracherechts der USA bei der zukünftigen politischen Ordnung der Welt erhoben wurde.

Im Jahr 1942 gelang dem Physiker Enrico Fermi an der University of Chicago die erste kontrollierte nukleare Kettenreaktion als Teil des Manhattan-Projekts, dessen Ziel der Bau von Kernwaffen war.

Abschwung und Erholung (Von 1945 bis Ende 20. Jh.)

Die Einwohnerzahl erreichte 1950 ihr Maximum (3,62 Millionen Einwohner); danach ging sie aufgrund der in die Vorstädte abwandernden (größtenteils weißen) Mittelschicht bis 1990 stetig um insgesamt rund 840.000 Einwohner zurück. Seit Beginn der 1990er Jahre erholte sich die Einwohnerzahl wieder.

Von 1955 bis 1976 prägte Richard J. Daley als Bürgermeister maßgeblich die Politik in Chicago; er spielte auch in der Demokratischen Partei eine bedeutende Rolle, etwa bei der Unterstützung der Präsidentschaftskandidaturen von John F. Kennedy 1960 und Hubert Humphrey 1968. In seine Regierungszeit fiel das brutale Vorgehen gegen Antikriegsdemonstranten 1968. Während der Democratic National Convention im August 1968 kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen den Vietnamkrieg. 1969 wurden die Chicago Seven dafür angeklagt.

1979 wurde Jane Byrne erste Bürgermeisterin Chicagos und 1983 Harold Washington erster Bürgermeister schwarzer Hautfarbe. Der Herausforderer des Demokraten Washington bei der Bürgermeisterwahl 1983 war der Republikaner Bernard Epton, der von vielen weißen Demokraten und Basisorganisationen unterstützt wurde. Epton erhielt 90 Prozent aller Stimmen in den Stadtbezirken mit vorwiegend weißer Bevölkerung und nur drei Prozent in denen mit überwiegend schwarzer Bevölkerung. Bei Washington waren die Zahlen umgekehrt. Insgesamt gewann Harold Washington mit vier Prozentpunkten Vorsprung. Die Wiederwahl im Frühjahr 1987 gewann er sicher. Er regierte Chicago bis zu seinem Tod im November 1987.

Zentrum der Region (21. Jh.)

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist der Status der Stadt als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region unumstritten. Die Stadt ist aber auch mit einer hohen Anzahl von Schussverletzungsopfern konfrontiert. 2016 waren es etwa 4300 angeschossene Personen, von denen rund 760 starben.

Demografie

2008 lebten in der Stadt 2.853.114 Menschen. Das war gegenüber 2000 ein Rückgang um 1,8 Prozent. Die Metropolregion Chicago, die auch „Chicagoland“ genannt wird, lag 2008 mit 9,5 Millionen Einwohnern an 30. Stelle der Liste der größten Metropolregionen der Welt.

Laut der Volkszählung aus dem Jahr 2000 gab es im Stadtgebiet 2.896.016 Einwohner, 1.061.928 Haushalte und 632.909 Familien, die in der Stadt ansässig waren. Die Bevölkerungsdichte betrug 4.923 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Bevölkerung bestand zu 41,97 Prozent aus Weißen und zu 36,77 Prozent aus Afroamerikanern; 4,35 Prozent waren asiatischer Herkunft. 28,9 Prozent der Bevölkerung waren Hispanics (einige davon gaben ihre „Rasse“ bei den Volkszählungen als „weiß“ an). Der Median des Einkommens je Haushalt lag bei 38.625 US-Dollar, der Median des Einkommens einer Familie bei 42.724 US-Dollar. 19,6 Prozent der Bevölkerung lebten unter der Armutsgrenze. Die größten Gruppen nach ethnischer Herkunft im Stadtgebiet waren: Polen 210.421 (7,3 Prozent), Iren 191.998 (6,6 Prozent), Deutsche 189.618 (6,5 Prozent), Italiener 101.903 (3,5 Prozent) und Engländer 57.579 (2,0 Prozent).

Die ethnische Herkunft nimmt für nachfolgende Generationen an Bedeutung ab, besonders bei Kindern aus gemischten Ehen. Dies gilt auch für die zahlreichen Nachkommen deutscher Einwanderer, die in und um Chicago wohnen. Da viele Einwohner irischstämmig sind, findet jedes Jahr im März eine riesige Saint-Patrick’s-Day-Parade statt. Zur Feier dieses Tages wird auch der Chicago River grün gefärbt. Derzeit gibt es auch ein sehr großes Gebiet im Nordwesten der Stadt, das dadurch auffällt, dass die Schilder auf Geschäften koreanisch beschriftet sind. Auffällig ist auch die relativ hohe Ansammlung polnischstämmiger Amerikaner. In der gesamten Metropolregion von Chicago leben knapp eine Million Polnischstämmige. Immer noch wird jährlich der Verfassung vom 3. Mai 1791 im Rahmen der Polish Constitution Day Parade gedacht und der polnische Nationalfeiertag gefeiert.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der eigentlichen Stadt nach dem jeweiligen Gebietsstand. Von 1830 bis 2000 handelt es sich um Volkszählungsergebnisse und 2005 um eine Schätzung des United States Census Bureau.

Jahr/Datum Einwohner
1830100
18404.470
1. Juni 185029.963
1. Juni 1860112.172
1. Juni 1870298.977
1. Juni 1880503.185
1. Juni 18901.099.850
1. Juni 19001.698.575
15. April 19102.185.283
1. Januar 19202.701.705
1. April 19303.376.438
Jahr/Datum Einwohner
1. April 19403.396.808
1. April 19503.620.962
1. April 19603.550.404
1. April 19703.366.957
1. April 19803.005.072
1. April 19902.783.726
1. April 20002.896.016
1. Juli 20052.842.518
1. Juli 20082.853.114
20102.695.598
20202.746.388

Politik

Stadtregierung

An der Spitze der Stadtverwaltung von Chicago steht der Bürgermeister (Mayor), der von der Bevölkerung für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt wird. Er ernennt Leiter der verschiedenen Ressorts der Stadtverwaltung und andere Beamte. In einigen Fällen ist die Zustimmung des Stadtrats erforderlich. Der Bürgermeister besitzt das Recht, gegen Verordnungen sein Veto einzulegen.

Die Stadtverordnetenversammlung (City Council) besteht aus 50 Mitgliedern und wird ebenfalls alle vier Jahre gewählt. Sie vertritt die verschiedenen Stadtteile Chicagos. Die Stadtverordnetenversammlung verabschiedet Gesetze, legt die Grundsteuer fest und teilt den einzelnen Ressorts der Stadtverwaltung ihre finanziellen Mittel zu.

Chicago ist seit langer Zeit eine Hochburg der Demokratischen Partei. Seit 1931 stellen die Demokraten ununterbrochen den Bürgermeister. Der derzeitige Amtsinhaber Brandon Johnson trat seinen Posten am 15. Mai 2023 an.

Flagge

Die Flagge von Chicago besteht aus zwei hellblauen horizontalen Streifen auf einem weißen Feld. Die dadurch entstehenden drei weißen Streifen repräsentieren die Nord-, West- und Südseite der Stadt. Der obere blaue Streifen steht für den Lake Michigan und den nördlichen Arm des Chicago Rivers. Der untere blaue Streifen steht für den südlichen Arm des Chicago Rivers und den großen Kanal. Das ursprüngliche Design von 1917 umfasste nur zwei rote Sterne, die den Großen Brand von Chicago 1871 und die World’s Columbian Exposition von 1893 symbolisierten. 1933 wurde ein dritter Stern für die gerade laufende Weltausstellung A Century of Progress und 1939 ein vierter Stern für das Fort Dearborn hinzugefügt. Das Hinzufügen eines fünften Sterns wurde bereits mehrmals vorgeschlagen, zuletzt für den Fall, dass der Stadt die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2016 zugesprochen worden wäre.

Städtepartnerschaften

Chicago hat 28 Schwesterstädte, zu denen es eine Partnerschaft unterhält. Die meisten befinden sich in Europa (14), gefolgt von acht in Asien und drei in Afrika. In Amerika unterhält Chicago drei Partnerschaften. In Australien gibt es keine Partnerstädte.

Afrika
Accra (Ghana)
Casablanca (Marokko)
Durban (Südafrika)
Amerika
Bogotá (Kolumbien)
Mexiko-Stadt (Mexiko)
Toronto (Kanada)
Asien
Amman (Jordanien)
Busan (Südkorea)
Delhi (Indien)
Lahore (Pakistan)
Osaka (Japan)
Petach Tikwa (Israel)
Shanghai (Volksrepublik China)
Shenyang (Volksrepublik China)
Europa
Athen (Griechenland)
Belgrad (Serbien)
Birmingham (Vereinigtes Königreich)
Galway (Irland)
Göteborg (Schweden)
Hamburg (Deutschland)
Kiew (Ukraine)
Luzern (Schweiz)
Mailand (Italien)
Moskau (Russland)
Paris (Frankreich)
Prag (Tschechien)
Vilnius (Litauen)
Warschau (Polen)
 

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Chicago im Jahre 2019 den 49. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Die Stadt lag damit hinter San Francisco (Platz 34) oder New York City (Platz 44) aber noch vor Washington, D.C. (Platz 53), Dallas (Platz 63), Los Angeles (Platz 66) oder Detroit (Platz 72).

Theater

Chicago hat eine bedeutende Theaterkultur. Insgesamt sind 250 professionelle Ensembles in Chicago beheimatet, zudem gibt es 115 Spielstätten mit insgesamt 64.000 Plätzen. Ein Höhepunkt im Terminkalender der Theaterszene der Stadt ist die im Februar stattfindende Chicago Theatre Week mit mehr als 100 Produktionen an rund mehreren Dutzend Spielstätten.

Die Stadt gilt als Geburtsort des modernen Improvisationstheaters. Die im Jahre 1955 gegründete studentische Schauspielgruppe The Compass erweckte die Prinzipien der Commedia dell’arte zu neuem Leben und führte – inspiriert durch Bertolt Brechts Theatertheorien – nach sogenannten Szenarios gesellschaftskritische, satirische Improvisationen auf. Darüber hinaus wurden nach Vorgaben des Publikums kurze Szenen improvisiert.

In der South Michigan Avenue befindet sich das 1889 erbaute Auditorium Theatre. Es war von einigen engagierten Chicagoer Bürgern gegründet worden, um mit diesem reichhaltig mit Gold, Mosaiken und Wandgemälden ausgestatteten Gebäude der Stadt zu einem kultivierten Image zu verhelfen.

In der Lincoln Avenue steht das Biograph Theater. Am 22. Juli 1934 wurde dort John Dillinger von FBI-Agenten umzingelt und erschossen, nachdem eine Freundin seiner Geliebten, die legendäre Woman in Red (Anna Sage), ihnen einen Tipp gegeben hatte. Weitere bekannte Theater sind das Court Theatre, das Goodman Theatre und das Merle Reskin Theatre (ehemaliges Blackstone Theatre).

Am 30. Dezember 1903 starben bei einem Brand im Iroquois Theater 602 Menschen. Das Unglück führte im ganzen Land zur Einführung strenger Richtlinien bei der Feuerbekämpfung. Das Gebäude wurde ein Jahr später als Colonial Theater wiedereröffnet und 1925 abgerissen. An seiner Stelle entstand 1926 das Oriental Theatre.

The Second City ist eine Theatergruppe in Chicago. Sie ist außerhalb Chicagos die bekannteste in der Stadt beheimatete Theatergruppe. Zahlreiche ehemalige Mitglieder haben später in der Fernseh-Comedy-Show Saturday Night Live mitgespielt. Bekannte ehemalige Mitglieder sind unter anderem: Alan Alda, Ed Asner, Dan Aykroyd, John Belushi, Bonnie Hunt, Bill Murray und Mike Nichols.

Einen landesweiten Ruf genießt auch die Steppenwolf Theatre Company, gegründet unter anderem durch Gary Sinise und benannt nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse. Aus dieser Theater Company gingen im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Hollywood-Bekanntheiten hervor (neben Sinise und Malkovich z. B. Joan Allen, John Mahoney, Martha Plimpton, Glenne Headly, Nick Offerman, Gary Cole, Terry Kinney, Kathryn Erbe, Laurie Metcalf, Kevin Anderson, Ethan Hawke, Jim True-Frost und William Petersen).

Die 1954 gegründete Lyric Opera of Chicago (LOC) zählt zu den führenden Opernhäusern der Vereinigten Staaten. Legendär ist die Eröffnungsspielzeit, in der Maria Callas in Norma ihr amerikanisches Debüt gab. Die Lyric Opera spielt im Civic Opera House, dem zweitgrößten Operntheater der Vereinigten Staaten.

Museen

Zu den zahlreichen bedeutenden Museen der Stadt gehört unter anderem das 1930 fertiggestellte Adler-Planetarium und Astronomiemuseum. Es zeigt auf mehreren Ebenen zahlreiche Exponate zum Thema Weltraum, Planetensystem und deren historische und aktuelle Erforschung. Die Sammlung historischer Instrumente ist weltberühmt. Darüber hinaus besitzt es zwei Theater für astronomische Vorführungen, eines mit einem Zeiss-Projektor und eines mit einer modernen digitalen Lasershow, die insbesondere Flugsimulationen ermöglicht.

Das Art Institute of Chicago ist ein 1866 gegründetes Kunstmuseum und eine Kunsthochschule. Es zeigt Schätze und Meisterwerke aus der ganzen Welt, darunter insbesondere impressionistische, postimpressionistische und amerikanische Kunst. Im Museum sind bekannte Werke wie beispielsweise Claude Monets Heuschober, Georges Seurats Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, Grant Woods American Gothic und Edward Hoppers Nighthawks zu sehen. Es beherbergt auch das Lebenswerk des Fotografen Irving Penn.

Das Field Museum of Natural History wurde 1893 als Columbian Museum of Chicago gegründet. Nachdem anfänglich sogar Kunst zu seinen Sammelgebieten zählte, fokussierte man das Aufgabengebiet mit der 1905 erfolgten Umbenennung auf Naturwissenschaften und Völkerkunde. Dabei sorgte der Namenspatron Marshall Field für ein noch heute bedeutendes Stiftungsvermögen. 1921 konnte das heutige Haus am Ufer des Michigansees bezogen werden. Das Field Museum beherbergt mehr als 30 Millionen konservierte Organismen und sonstige Sammlungsobjekte. Es gehört auch auf diesem Sektor zu den größten naturwissenschaftlichen und anthropologischen Sammlungen weltweit.

Das Museum of Contemporary Art (MCA) ist ein 1967 gegründetes Museum für zeitgenössische Kunst. Das MCA war das erste Projekt des deutschen Architekten Josef Paul Kleihues in den Vereinigten Staaten. Es umfasst eine große Zahl interaktiver Ausstellungsstücke und Videopräsentationen sowie eine Abteilung mit Werken von Alexander Calder, Andy Warhol und anderen; an der Rückseite liegen ein Skulpturengarten und ein Patio.

Das Museum of Science and Industry ist ein Science Center und liegt in Jackson Park, etwas südlich von Downtown Chicago. Das Museumsgebäude wurde 1893 für die World’s Columbian Exposition gebaut und ist das einzige noch bestehende Gebäude dieser Weltausstellung. Rosenwalds Vorstellungen entsprechend wurden viele Ausstellungen interaktiv gestaltet. Bis heute wurde dieses Konzept beibehalten. So kann der Besucher beispielsweise durch ein Modell des menschlichen Herzens laufen, in der Hall of Communications die Geschichte des Telefons erfahren oder eine nachgebaute Kohlemine besichtigen.

Eine der prächtigsten Villen der Chicagoer Innenstadt, das Nickerson House an der 40 East Erie Street, beherbergt als Richard H. Driehaus Museum eine wertvolle Privatkunstsammlung und eine sehenswerte Originalausstattung aus dem späten 19. Jahrhundert.

Das 2005 eröffnete Chinese American Museum of Chicago wurde nach einem Brand erneuert und 2010 wieder eröffnet.

Jüngstes Museum ist das American Writers Museum an der 180 North Michigan Avenue, das erste Museum der USA über die Geschichte amerikanischer Schriftsteller.

Musik

Bei der Weiterentwicklung der genuin US-amerikanischen Musikstile von Jazz, Blues und Soul hat die Stadt eine bedeutende Rolle gespielt. Durch eine große wirtschaftlich bedingte Migrationsbewegung zu Beginn der 1920er Jahre sowie die Schließung des Vergnügungsviertels Storyville in New Orleans verlagerte sich das musikalische Zentrum des Jazz zusehends nach Chicago.

Bedeutende Musiker wie Louis Armstrong, King Oliver und Jelly Roll Morton waren in der Stadt tätig. In der South Side, dem Schwarzenviertel der Stadt, entstand ein reges Jazzleben. Es entwickelte sich der sogenannte Chicago-Jazz, der die Soloimprovisation gegenüber der Kollektivimprovisation stärker in den Vordergrund rückte, und eher zu einer kühlen Spielweise neigte.

Der von Gitarre und Mundharmonika geprägte, ländliche Delta Blues wurde in Chicago elektrifiziert; der Chicago Blues entstand. Die Stadt wurde zu einem bis heute aktiven Zentrum des Blues, geprägt durch Musiker wie Howlin’ Wolf, Muddy Waters, Little Walter und Willie Dixon. In den 1960er Jahren entwickelte sich der Chicago Soul, als dessen bekanntester Vertreter Curtis Mayfield gilt. Die Stadt gilt als Geburtsort der House-Music mit ihrer Untergattung Chicago House. Der RnB-Künstler R. Kelly stammt aus Chicago und referenziert in seiner Musik oft auf seine Heimatstadt.

Auch in der Hip-Hop-Musik ist Chicago in den letzten Jahren dank Rappern wie Common, Lupe Fiasco, Twista und dem Rapper, Songwriter und Produzenten Kanye West zu einer einflussreichen Stadt geworden.

Das Chicago Symphony Orchestra gilt als eines der besten Orchester der Vereinigten Staaten. Es konzertiert in der Chicago Orchestra Hall (manchmal auch Theodore Thomas Orchestra Hall nach dem Gründer des Orchesters genannt). Der 1904 erbaute Komplex wurde 1966 einschneidend umgebaut, wobei die sehr runde Akustik verloren ging. Tonaufnahmen finden seitdem meist andernorts statt, vor allem im Medinah Temple. 1997 endete eine erneute Umbauphase, die unter anderem das Ziel hatte, die alte Akustik wiederherzustellen. Sie gewann tatsächlich hörbar an Breite und Schönheit, nur beschwerten sich die Musiker, dass sie sich untereinander nicht mehr hören konnten. Durch diverse Nachbesserungen ist mittlerweile ein erträglicher Zustand erreicht worden.

Die Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) ist eine Vereinigung von Jazz-Musikern, die sich der Erneuerung der afrikanisch-amerikanischen Musik verpflichtet haben. Sie sind auch in der Musikerziehung an zahlreichen Chicagoer Schulen aktiv.

Die von 1977 bis 1982 existierende Discothek Warehouse gilt als Geburtsort der House-Musik.

Weitere bekannte Musiker und Bands der Stadt sind: das Art Ensemble of Chicago („Great Black Music, Ancient to the Future“; es wirkte stilbildend auf den Bereich der ethnisch beeinflussten Jazz-Musik), die Band Chicago, die Rockband Chevelle („zweites Zuhause“ des Jazz, Blues) sowie die Bluesband The Blues Brothers, die Alternative-Rock-Band The Smashing Pumpkins, die Melodic-Hardcore-Band Rise Against, die frühere Synthie-Pop- und jetzige Industrial-Metal-Band Ministry und die Independent-Band Wilco.

Große Musikfestivals in Chicago sind das Lollapalooza im Grant Park, das Taste of Chicago im Juli (mit Volksfestcharakter), das Chicago Blues Festival an drei Tagen im Juni und das Chicago Jazz Festival am Labor-Day-Wochenende.

Literaturwesen

Um die Zeit des Ersten Weltkriegs wurde Chicago zu einem Zentrum kultureller Kreativität, insbesondere im Bereich der Literatur. Knotenpunkt dieser Bewegung war die 1912 gegründete Literaturzeitschrift Poetry: A Magazine of Verse. Zu dieser Zeit traten Edgar Lee Masters (Spoon River Anthology 1915) und Carl Sandburg mit Werken hervor, die sich eingehend mit Illinois und Chicago auseinandersetzten. Weitere Chicagoer Schriftsteller, die sich ihrer Stadt und Kultur annahmen, waren Eugene Field, George Ade, Henry Blake Fuller, Hamlin Garland, Robert Herrick und William Vaughn Moody.

Die Autoren Theodore Dreiser, Nicholas Vachel Lindsay und Ring Lardner hoben sich von ihnen mit einem spitzzüngig mokanten Stil ab. Am bekanntesten wurde jedoch Upton Sinclair mit seinen sozialkritischen Büchern, vor allem über die Schlachthöfe von Chicago. Damit hatte er einen großen Einfluss auf die europäische Literatur und vor allem auf Schriftsteller, die der Arbeiterbewegung nahestanden wie etwa Bertolt Brecht. Sinclair lebte jedoch nur vorübergehend in Chicago. Spätere namhafte Literaten der Stadt waren James T. Farrell, Richard Wright, Nelson Algren, Gwendolyn Brooks und Saul Bellow. Die Kriminalautorin Sara Paretsky lässt ihre Detektivin V. I. Warshawski regelmäßig in Chicago ermitteln.

Bauwerke

Die höchsten Gebäude

Die Innenstadt von Chicago bietet eine Ansammlung moderner Architektur. Dies fängt bei den typischen Wolkenkratzern um 1900 an und führt über die Meisterwerke Ludwig Mies van der Rohes oder den Lake Point Tower (1968 bei Fertigstellung welthöchstes Apartment-Gebäude) bis hin zum 1974 fertiggestellten Willis Tower. Chicago gilt auch als Geburtsort der Wolkenkratzer, da hier mit dem zehnstöckigen Home Insurance Building 1885 das erste Haus mit Stahlskelett errichtet wurde.

Am 233 South Wacker Drive befindet sich das höchste Gebäude Chicagos, der 442 Meter hohe Willis Tower (vormals Sears Tower). Mit dieser Höhe war er, bis im Jahr 2013 das One World Trade Center in New York City mit 541 Metern fertiggestellt wurde, der höchste Wolkenkratzer in den Vereinigten Staaten. Mit Antennen misst das Bauwerk sogar 527 Meter und ist damit die zwölfthöchste freistehende Konstruktion der Erde. Im 103. Stockwerk beinhaltet der Willis Tower eine 412 Meter hohe Aussichtsplattform inklusive Glasbalkonen an der Außenfassade.

Das zweithöchste Gebäude in Chicago ist der 423 Meter hohe Trump International Hotel and Tower, der erst 2009 eröffnet wurde (357 Meter bis zum Dach, die Spitze zählt zur Höhe mit). Weitere hohe Gebäude sind das Aon Center mit 346 Metern und das 344 Meter hohe John Hancock Center (mit Antennen sogar 457 Meter).

Chicago besitzt noch einige Gebäude um die 280 Meter Höhe, beispielsweise das AT&T Corporate Center (307 Meter, Fertigstellung 1989), Two Prudential Plaza (303 Meter, 1990), 311 South Wacker Drive (293 Meter, 1990), 900 North Michigan (265,5 Meter, 1989) und den Water Tower Place (262 Meter, 1976).

2007 begann der Bau des 610 Meter hohen Chicago Spire am Ufer des Michigansees. Ende 2008 wurden die Bauarbeiten an dem Turm eingestellt, und eine Wiederaufnahme sowie eine Vollendung sind nicht abzusehen.

Weitere Bauwerke

Das kompakte Zentrum wird als The Loop bezeichnet, denn es wird umrundet von der „El“ genannten Hochbahn der städtischen Verkehrsgesellschaft CTA. Hier im Geschäftszentrum befinden sich das Art-déco-Hochhaus der Chicago Board of Trade, wo die Hälfte der weltweiten Weizen- und Maisernte gehandelt wird und die Chicago Mercantile Exchange. Dort werden kostbare Metalle, bewegliche und unbewegliche Güter im Wert von ungefähr 50 Milliarden US-Dollar pro Tag gehandelt.

In der näheren Umgebung gibt es einige sehenswerte Gebäude. The Rookery, 209 South LaSalle Street, 1886 von Daniel Hudson Burnham und John Wellborn Root erbaut, zählt zu den berühmtesten und meistfotografierten Bauten der Stadt. Das maurisch-gotische Äußere lässt nicht vermuten, dass sich im Inneren eine lichtdurchflutete Eingangshalle befindet. Eine spiralförmige, freitragende Auslegertreppe, führt vom zweiten Stock nach oben. Nahe steht die Continental Illinois Bank, die mit 28 ionischen Marmorsäulen und Wandgemälden geschmückt ist.

Das Reliance Building, 32 North State Street wirkt, als sei es während der Art-déco-Zeit in den 1930er Jahren entstanden, es wurde jedoch schon 1895 nach einem Entwurf von Daniel Burham fertiggestellt. Burham bestimmte das Gesicht von Chicago ganz entschieden; sein Fisher Building mit maritim inspirierten Terrakottafiguren steht in der 343 South Dearborn Street. Einen Häuserblock weiter südlich befindet sich das Manhattan Building von William LeBaron Jenney aus dem Jahre 1890, das erste Gebäude mit 16 Stockwerken. Von hier aus am Westufer des Flusses entlang erstreckt sich ein neu belebtes Stück Uferpromenade mit Straßencafés und Parks.

An der North Michigan Avenue steht eines der ältesten Gebäude Chicagos, der 1869 erbaute Chicago Water Tower (Alter Wasserturm). Das an ein Schloss aus dem 13. Jahrhundert erinnernde Kalksteingebäude ist ein Wahrzeichen der Stadt und beherbergt inzwischen Chicagos Tourismus-Information. Das steinerne Schloss wird überragt von einem 30 Meter hohen Turm. Gegenüber auf der anderen Straßenseite steht die dazugehörige Pump Station. Beide gehören zu den wenigen Gebäuden, die den Großen Brand von 1871 überstanden haben. Nur wenige Schritte vom Old Water Tower entfernt befindet sich der Water Tower Campus der katholischen Loyola University Chicago. Er beherbergt die Fachbereiche für Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft.

Auch Ludwig Mies van der Rohe prägte die Architektur der Stadt. Am Ufer des Chicago River steht ein Gebäude, das allgemein als sein Meisterwerk angesehen wird, das IBM Building von 1971. An seinem sanften Licht- und Schattenspiel zwischen Bronze und Rauchglas haben sich weltweit unzählige Architekten orientiert. Weitere Gebäude Mies van der Rohes sind unter anderem die Lake Shore Drive Apartments (zwei identische Türme mit außenseitiger Stahlrahmenkonstruktion), das Federal Center (drei Gebäude mit großem Platz und roter Skulptur) und mehrere Gebäude für das Illinois Institute of Technology, beispielsweise die Crown Hall, eine Kombination aus Stahl und Glas.

Frank Lloyd Wright ist für seine sogenannten Präriehäuser bekannt. Viele dieser Häuser entstanden außerhalb von Chicago, jedoch eins befindet sich auch innerhalb der Stadtgrenzen und zwar das zwischen 1907 und 1909 auf dem Campus der University of Chicago gebaute Robie House. Typisch für diese freistehenden Gebäude sind ausgreifende Dächer, horizontale Fensterbänder und eine freie Grundrissgestaltung um einen zentral gelegenen Kamin.

Nach Plänen Helmut Jahns entstand zwischen 1979 und 1983 das State of Illinois Center. Das 94 Meter hohe Regierungsgebäude aus Granit und Stahl beherbergt um die zentrale Rotunde angeordnet Büros, Geschäfte, Restaurants und Galerien. Am 10. Mai 1993 wurde es nach dem ehemaligen Gouverneur James Thompson benannt.

Sehenswert sind auch das Wrigley Building (im Auftrag des gleichnamigen Wrigley-Kaugummikonzerns erbaut), der Tribune Tower, die Green Mill (Stammkneipe des Gangsters Al Capone, noch immer im Stil der 1920er Jahre eingerichtet), das 1920 am Lincoln Park eröffnete Drake Hotel und die Zwillingstürme der Marina City, die später als Vorlage des Augsburger Hotelturms dienten. In Old Town, westlich der LaSalle Street, steht die 1873 erbaute St Michaels Church. Sie bildete ursprünglich den Mittelpunkt einer deutschen Gemeinde. Heute leben dort Menschen verschiedener Herkunftsländer.

Auf 925 der South Homan Avenue befindet sich das historische Sears, Roebuck and Company Complex, das am 2. Juni 1978 vom National Register of Historic Places mit der Nummer 78001129 aufgenommen wurde. Das Komplex ist ebenso im National Historic Landmark eingeschrieben.

Im Zentrum der Stadt befindet sich die im Jahr 1922 erbaute Al-Sadiq-Moschee.

An der East Van Buren Street auf Nummer 81 befindet sich der historische Chicago Club. In der West Van Buren Street dagegen steht das historische United States Post Office auf Nummer 433.

Das historische John J. Glessner House befindet sich auf Nummer 1800 der South Prairie Avenue (NRHP 70000233). Das Gebäude ist ein Werk vom Architekten Henry Hobson Richardson.

Das historische nach Mary Harris Thompson (1829–1895) benannte Hospital bestand von 1865 bis 1988.

Parks

Der Grant Park erstreckt sich östlich des Art Institutes bis zum Lake Michigan und wird von Schnellstraßen und Eisenbahnschienen durchzogen. Im Zentrum der nördlichen Parkhälfte befindet sich der Clarence Buckingham Memorial Fountain and Garden (gestaltet von Marcel Francois Loyau), wo täglich von Sonnenuntergang bis 23 Uhr die Licht- und Wassershows veranstaltet werden. Fast an jedem Wochenende wird in der Gegend um die Petrillo Music Shell, gleich hinter dem Art Institute, ein Musikfestival abgehalten, sei es Gospel, Blues, Country, Jazz oder Klassik. Die größten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich um die landschaftlich neu gestaltete Südhälfte des Grant Park, den sogenannten Museum Campus.

Südlich vom Art Institute steht der marmorverkleidete, von Daniel Burham entworfene griechische Tempel, der das Field Museum of Natural History beherbergt. Auf der gegenüberliegenden Seite des verkehrsreichen Lake Shore Drive, am Ufer des Lake Michigan befindet sich das Shedd Aquarium, eines der größten überdachten Aquarien der Welt. Das angeschlossene Oceanum bildet einen enormen Kontrast zum Aquarium. Die Anlage soll eine Felsenküste in Alaska darstellen – eine aufwendige Inszenierung, bei der die „natürlichen Verhaltensweisen“ der Tiere vorgeführt werden.

Im Lincoln Park, einer ausgedehnten Grünfläche Chicagos, befindet sich auch der städtische Zoologische Garten (Lincoln Park Zoo). Vom Lake Michigan landeinwärts liegt das Lincoln-Park-Viertel: Es konzentriert sich entlang der Lincoln Avenue und der Clark Street. Die Halsted Street, an der viele Blues-Lokale und Nachtklubs liegen, verläuft in Nord-Süd-Richtung mitten durch das Viertel.

Der 2004 eröffnete Millennium Park am Ufer des Michigansees ist die erste Kultureinrichtung der Vereinigten Staaten die Audio-Führungen im digitalen MP3-Format anbietet. Der Jay-Pritzker-Musikpavillon mit seiner herausragenden Akustik und die Fußgängerbrücke sind ein Entwurf des Architekten Frank Gehry. Beim Crown Fountain (Kronen-Brunnen) von Jaume Plensa fließt das Wasser begleitet von wechselnden Video- und Lichteffekten an zwei Glastürmen herab. 2006 wurde vom indischen Bildhauer Anish Kapoor die Skulptur Cloud Gate errichtet. Die 110 Tonnen schwere, rostfreie Stahlkonstruktion reflektiert die Skyline von Chicagos Loop.

Der Brookfield Zoo ist ein Tierpark in Brookfield, einem Vorort von Chicago. Er nimmt eine Fläche von 57,4 Hektar ein. Der Tierbestand umfasst 3100 Tiere aus 450 Arten. Der Zoo öffnete am 1. Juli 1934 seine Tore und gewann schnell internationale Anerkennung, weil er anstelle vieler Gitter großzügige Schluchten und Wassergräben verwendete, um die Tiere von den Besuchern zu trennen. Der Tierpark war auch der erste in den Vereinigten Staaten, der Große Pandas zur Schau stellte, von denen ein Exemplar präpariert und an das Field Museum of Natural History in Chicago abgegeben wurde.

Sport

Ein bekanntes Team der Stadt sind die Chicago Bears, eine American-Football-Mannschaft, die in der National Football League (NFL), der bedeutendsten amerikanischen Profiliga, spielt. Die Mannschaft wurde 1920 als Decatur Staleys gegründet und ist eines der Gründungsmitglieder der 1920 gegründeten American Professional Football Association (APFA), die sich 1922 in die NFL umbenannt hat. Die Bears spielen in der Liga zurzeit in der National Football Conference (NFC), in der Division North. In den ersten Jahrzehnten der NFL zählten die Bears mit acht gewonnenen Meisterschaften zu den dominierenden Teams der Liga. 1986 gewannen sie zuletzt den Super Bowl. Ihre Heimstätte ist das Soldier Field.

Die Chicago Blackhawks sind eine Eishockeymannschaft in der National Hockey League. Das Team wurde 1926 gegründet und gehört zu den Original-Six-Teams der NHL. Sie konnten den Stanley Cup bisher sechsmal gewinnen, zuletzt 2014/15. Die Heimspiele werden im United Center ausgetragen. Die Vereinsfarben sind rot, weiß und schwarz.

Die Chicago Bulls sind eine Mannschaft der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Seine Heimspiele trägt das Team im United Center aus. Die Bulls gehören durch ihre Erfolge in den 1990er Jahren zu den weltweit bekanntesten Mannschaften der NBA. Seit 2006 spielt mit Chicago Sky zudem ein Team in der WNBA. Sie tragen ihre Heimspiele im UIC Pavilion aus.

Die Chicago Cubs sind ein Baseball-Team. Sie spielen in der Central Division der National League. Die Chicago Cubs wurden 1870 gegründet. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft im Wrigley Field aus. In den ersten Jahrzehnten der National League zählten die Cubs zu den dominierenden Teams der Liga. Sie gewannen die World Series 1907 und 1908. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erreichten sie jedoch nie mehr wieder ihre einstige Stärke. Erst nach 108 Jahren konnten die Cubs die World Series 2016 gegen die Cleveland Indians gewinnen.

Die Chicago White Sox sind ein Major-League-Baseball-Team der American League. Der Verein trägt seine Heimspiele im Guaranteed Rate Field aus. Dort fand am 6. Juli 1933 auch das erste All-Star Game der Major League Baseball statt, das die American League mit 4:2 gewann. Die White Sox sind dreimaliger Gewinner der World Series (1906, 1917 und 2005).

Chicago Fire ist ein Franchise der Fußball-Profiliga Major League Soccer (MLS). Schon in ihrer ersten Saison 1998 gewannen sie den MLS Cup. Außerdem holten sie 1998, 2000, 2003 und 2006 den U.S. Open Cup. Spielort ist das SeatGeek Stadium (bis 2018 Toyota Park) in Bridgeview.

Die Chicago Wolves sind eine Eishockeymannschaft in der American Hockey League (AHL). Ihr Heimstadion ist die Allstate Arena in Rosemont bei Chicago, in der 16.700 Menschen Platz haben. Gegründet wurde der Verein 1994. 2001 stiegen sie von der International Hockey League (IHL) in die AHL auf. In der IHL haben sie den Turner Cup 1998 und 2000 gewonnen und in der AHL 2002 und 2008 den Calder Cup.

Seit 1977 findet alljährlich im Oktober der Chicago-Marathon statt. Er gehört zu den größten Marathonveranstaltungen weltweit und ist einer der sechs World Marathon Majors.

Auch internationale Wettbewerbe wurden hier ausgetragen. So war Chicago Veranstaltungsort der Special Olympics World Summer Games 1968 und der Special Olympics World Summer Games 1970. Die Stadt wurde am 14. April 2007 als Bewerbungsstadt der Vereinigten Staaten um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2016 gewählt, konnte sich aber bei der Vergabe nicht durchsetzen. In Chicago fanden bereits die Panamerikanischen Spiele 1959 statt. Zudem wurden zunächst die Olympischen Sommerspiele 1904 nach Chicago vergeben. Die amerikanische Regierung bat aber um Verlegung nach St. Louis, da dort die Weltausstellung stattfand und die Stadt ihr 100-jähriges Bestehen feierte.

Der Chicagoland Speedway liegt südlich des Stadtzentrums in unmittelbarer Nähe der Illinois Route 53 zwischen Joliet und Wilmington. Die Zuschauerkapazität beträgt 75.000 Plätze. Seit der Eröffnung im Jahre 2001 wurde er zu einem unerwarteten Anziehungspunkt für NASCAR- und Indy-Racing-League-Veranstaltungen, bei denen die Eintrittskarten oftmals bereits Monate im Voraus ausverkauft sind.

Regelmäßige Veranstaltungen

Frühling und Sommer

Das Ravinia Festival, ein Open-Air-Festival, dauert drei Monate. Dabei werden im Highland Park mehr als 100 Veranstaltungen und Konzerte – von der Klassik bis zum Pop – abgehalten. Auf dem Great Chicago Places and Spaces zeigt die Stadt Chicago ihre Erfolge auf den Gebieten Architektur, Stadtgestaltung sowie Landschafts- und Umweltplanung. Das Gospel Music Festival präsentiert im Grant Park Gospeldarbietungen bedeutender Künstler aus dem ganzen Land. Beim Printer’s Row Book Fair treffen sich Autoren, Dichter, Buchhändler und Leser aus dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Das Gold Coast Art Fair im Stadtteil Gold Coast ist Treffpunkt hunderter Künstler und Kunstliebhaber aus der ganzen Welt.

Beim viertägigen Chicago Blues Festival im Juni treten im Grant Park dutzende Blues-Musiker auf. Old Town Art Fair ist einer der ältesten und anspruchsvollsten Kunstmärkte des Landes. Taste of Chicago ist ein dem kulinarischen Genuss gewidmetes Festival zahlreicher Restaurants der Stadt. Die Venetian Night-Parade präsentiert am Seeufer Chicagos themenspezifisch-dekorierte Boote mit dazu passender Musik und abschließendem Feuerwerk. Die Air & Water Show zeigt am Strand Darbietungen der weltweit besten Militär- und Zivilpiloten. Das Chicago Jazz Festival im Grant Park findet im September am Labor Day mit zahlreichen Jazz-Künstlern statt.

Herbst und Winter

Auf dem Chicago Celtic Festival werden Bilder, Glass, Kleider, Keramik und Schmuck nationaler sowie internationaler Kunsthandwerker ausgestellt und verkauft. Jedes Jahr im Oktober schauen etwa eine Million Menschen den Läufern beim Chicago-Marathon zu. Das Chicago International Film Festival gehört zu den ältesten Filmveranstaltungen Nordamerikas und wird seit 1965 alljährlich im Oktober durchgeführt. Als Hauptpreis wird der Gold Hugo verliehen. Die State Street Thanksgiving Parade zeigt geschmückte Umzugswagen und Ballons. Beim Magnificent Mile Lights Festival wird im November die Magnificent Mile zu einer Winterlandschaft gestaltet.

Auf dem Christkindlmarket werden Baumschmuck, Spielzeug, Nussknacker und Glaswaren aus Europa in Holzbuden und Zelten auf der Daley Plaza verkauft. Die Chicago Boat, RV und Outdoors Show zeigt hunderte Boote und Wohnmobile. Die Chicago Auto Show präsentiert im Februar die neuesten Automodelle. Die Chicago Flower and Garden Show ist eine Ausstellung zum Thema Garten. Am Saint Patrick’s Day findet zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick jährlich am 17. März eine große Parade statt.

Gastronomie

Chicago beherbergt zahlreiche Restaurants mit internationaler Küche. Ganz oben rangiert die italienische Küche, von der Deep-dish-Pizza (1953 in der Pizzeria Uno, 29 East Ohio Street kreiert) bis zu den Trattorias. Beliebt sind auch Thai-Restaurants und mediterrane Esslokale. Daneben gibt es viele osteuropäische, deutsche, mexikanische, chinesische, indische und auch burmesische und äthiopische Küchen.

In zahlreichen Restaurants werden dem Gast Ribs vom Grill serviert, eine Hinterlassenschaft aus der Zeit, als Chicago die „Fleischbank der Nation“ war. Die meisten Gaststätten befinden sich westlich und nördlich vom Loop, beispielsweise in Greek Town, in der Umgebung der Halsted Street, Ecke Jackson Boulevard, und in Little Italy, Taylor Street und Umgebung. In Near North und River North gibt es zahlreiche feine Speiselokale, in Chinatown kantonesische und Sichuan-Küche.

Nach New York und San Francisco ist Chicago die dritte amerikanische Stadt, für die der Guide Michelin eine Städteausgabe erstellt. Seit der ersten Ausgabe 2010 ist das Alinea das einzige Restaurant, das seitdem seine Drei-Sterne-Bewertung hält.

Wirtschaft

Überblick

Chicago ist ein bedeutender Industriestandort und Messeplatz sowie Sitz zahlreicher Konzerne und Verbände. Von Bedeutung ist die Herstellung elektronischer Geräte, der Maschinen- und Fahrzeugbau, die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, das Druckgewerbe und die Herstellung von Präzisionsinstrumenten, Stahl, Metallwaren, Textilien und chemischen Erzeugnissen. Der Hafen dient dem Export von Erdöl, Eisenerz, Kohle, chemischer Erzeugnisse, Textilien und Getreide. Importiert werden Kraftfahrzeuge, Stahl, Fisch und Fischerzeugnisse sowie alkoholische Getränke.

War es einst kanadisches Holz, das über die Großen Seen nach Chicago gelangte und von da aus unter anderem zur Erschließung des Westens verteilt wurde, waren es später landwirtschaftliche Produkte und Rinder, die ab Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund immer besserer Erschließung des Westens und Südens mit der Eisenbahn in immer größeren Mengen nach Chicago gebracht wurden, und dort gehandelt wurden.

Bereits 1848 wurde daher die Chicago Board of Trade gegründet, an dem seither die großteils landwirtschaftlichen Rohstoffe sowie Futures und Optionen gehandelt werden. 1898 wurde der „Chicago Butter and Egg Board“ eröffnet, die heutige Chicago Mercantile Exchange, die größte Warenterminbörse der Vereinigten Staaten. In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegt Chicago den 14. Platz (Stand: 2018).

Die Arbeitslosigkeit in Chicago liegt seit 1990 deutlich über dem nationalen Durchschnitt in den Vereinigten Staaten. Die offizielle Arbeitslosenquote in der Stadt lag 1990 bei 9,0 Prozent (USA 5,6 Prozent), fiel dann bis 2000 auf 5,5 Prozent (USA 4,0 Prozent) und stieg dann wieder bis 2002 auf 8,2 Prozent (USA 5,8 Prozent). Bis 2006 sank die Quote auf 5,2 Prozent (USA 4,6 Prozent). Im Mai 2018 lag die Arbeitslosenrate bei 3,3 Prozent (USA 3,9 Prozent).

Zahlreiche Weltkonzerne haben ihren Sitz in Chicago: Boeing (einer der weltweit größten Hersteller von zivilen und militärischen Flugzeugen und Hubschraubern sowie von Militär- und Weltraumtechnik), Encyclopædia Britannica Inc. (Enzyklopädie), Hyatt (eine der weltweit größten Hotelketten), Midway Games (Spieleentwickler), Playboy Enterprises (Medienunternehmen), Tribune Company (Medienunternehmen), McDermott Will & Emery (global operierende Anwaltskanzlei) und Wm. Wrigley Jr. Company (der weltgrößte Hersteller von Kaugummi). Auch der amerikanische Hauptsitz des deutschen Konzerns Siemens bzw. von dessen Bereich die Building Technology Group hat ihren Sitz in Chicago (Buffalo Grove).

Einzelhandel

Abgesehen von Bürohochhäusern umfasst der Loop auch einige sehenswerte Kaufhäuser aus der Zeit um 1900, wie zum Beispiel das 1899 von Louis Sullivan entworfene Carson Pirie Scott-Kaufhaus, 1 South State Street. Zwei Häuserblocks nördlich liegt an der Ecke State Street und Washington Street das vergleichsweise schlichte Marshall Fields, eines der ältesten und größten Kaufhäuser der Welt.

Manche Kaufhäuser sind direkt von der North Michigan Avenue – auch Magnificent Mile („Prächtige Meile“) genannt – her zu betreten, viele befinden sich innerhalb großer Einkaufszentren. Das älteste ist das Water Tower Place, 835 North Michigan Avenue, mit mehr als 100 Geschäften auf sieben Stockwerken sowie einem belebten Food-Court. In großzügigerem Gewand kommt die 900 North Michigan Avenue daher, die auch etwas anspruchsvollere Läden beherbergt, darunter Bloomingdale’s, Gucci und Aquascutum.

Ebenfalls in der North Michigan Avenue bietet das Möbel- und Einrichtungshaus Crate & Barrel internationale Haushaltswaren, Möbel und Wohnaccessoires. Dutzende von Boutiquen mit Mode von Giorgio Armani, Prada, Hino & Malee sowie Sonia Rykiel befinden sich in der Oak Street, einer Querstraße zur North Michigan Avenue. Im Foyer des Chicago Theater ist das Holiday Hospitality Center untergebracht.

Eines der weltweit größten Einkaufszentren steht in Schaumburg, außerhalb der Grenzen von Chicago. Die Woodfield Mall mit ihren 285 Läden wird jährlich von etwa 27 Millionen Menschen besucht; zwar ist es mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch vom 50 km entfernt liegenden Stadtzentrum Chicagos erreichbar, aber für die Vororte ist ein anderes ÖPNV-Behörde (PACE) zuständig als für innerhalb der Stadt (CTA). Ebenfalls nicht in Chicago, sondern in Gurnee, befindet sich das Einkaufszentrum Gurnee Mills, wo man Waren ab Fabrik zu reduzierten Preisen kaufen kann. Im Gebäude sind Geschäfte von über 200 Markenherstellern untergebracht. Die Mehrwertsteuereinnahmen aus diesen beiden großen Einkaufszentren kommen der Stadt Chicago nicht zugute, sondern verbleiben in den vergleichsweise wohlhabenden Vororten. Auf die Baugenehmigungen und stadtplanerischen Entscheidungen, die für diese zentrumsfernen Angebote verantwortlich sind, hat die Stadt Chicago ebenfalls keinen Einfluss, selbst wenn dies die Nachfrage in den innerstädtischen Filialen der Kaufhäuser kannibalisiert.

Verkehr

Fernverkehr

Autobahnen

Die Stadt hat über Autobahnen Verbindung in alle Teile des Landes. Allerdings befinden sich die Fahrzeuge auf den Expressways von und zur Innenstadt während der Hauptverkehrszeit meist im Stau.

Die Interstate 55, die aus Louisiana über St. Louis nach Chicago kommt, stößt in der Stadtmitte auf den U.S. Highway 41 (Lake Shore Drive) neben McCormick Place zu. In der Metropolregion Chicago wird sie Adlai E. Stevenson Expressway genannt, zu Ehren eines wichtigen Politikers aus Illinois. Der Abschnitt zwischen Chicago und St. Louis läuft parallel zur oder auf der Strecke der ehemaligen Route 66.

Die Interstate 57 führt von dem südlichen Ende der Dan Ryan Expressway in Chicago, wo sie die Interstate 94 verlässt, über Champaign (Illinois) und Cairo (Illinois) nach dem Ort Miner im Südosten von Missouri, wo sie mit der Interstate 55’ zusammentrifft.

Auch die Interstate 90 (Seattle-Boston) und die Interstate 94 (Montana-Minneapolis-Detroit-Kanada) durchqueren Chicago.

Eisenbahnverkehr

Die Stadt ist mit mehreren Rangierbahnhöfen größter Eisenbahnknotenpunkt der Welt. Mit dem Rückgang des Personenaufkommens im Laufe des 20. Jahrhunderts verschwanden die meisten der früher sechs Fernbahnhöfe aus dem Bild der Stadt. Obwohl manche von ihnen noch für den Vorortsverkehr benutzt werden, hat für den Fernverkehr einzig die Union Station in reduzierter Form überlebt; diese wird von Amtrak bedient. Die Union Station ist bis heute Ausgangspunkt mehrerer transkontinentaler Fernverkehrszüge, so verkehren von hier unter anderem der Empire Builder nach Seattle mit Kurswagen nach Portland (Oregon), der California Zephyr nach San Francisco/Emeryville, der Southwest Chief via Albuquerque nach Los Angeles und der Texas Eagle via San Antonio nach Los Angeles. Außerdem ist Chicago Knotenpunkt des „Midwest“-Netzes von Amtrak.

In der Stadt hat mit der 1882 gegründeten Belt Railway of Chicago (BRC) die größte Rangiereisenbahngesellschaft der Vereinigten Staaten ihren Sitz. Sie betreibt eine Strecke von 45 km sowie Gleisanlagen von insgesamt 885 km in und um Chicago. Der Rangierbahnhof Clearing Yards hat eine Länge von 9 km und nimmt eine Fläche von 318 ha ein. Er ist zweiseitig und in beiden Richtungen mit Gleisbremsen ausgerüstet, seine Richtungsharfen haben in Richtung Westen 36 und in Richtung Osten 56 Gleise. Die Gesellschaft hat 520 Beschäftigte und bewegt jeden Tag rund 8.400 Güterwagen. Außerdem stellt die BRC die Anschlüsse zu rund 100 Industriebetrieben her.

Ehemalige Eisenbahngesellschaften mit Sitz in Chicago waren: Chicago and North Western Railway (1859–1995), Chicago, Burlington and Quincy Railroad (1849–1970), Chicago Great Western Railroad (1885–1968), Chicago, Milwaukee, St. Paul and Pacific Railroad (1847–1986), Chicago, Rock Island and Pacific Railroad (1847–1980) und Illinois Central Railroad (1851–1999).

Flugverkehr

Der O’Hare International Airport in Chicago war 2015 mit einem jährlichen Passagieraufkommen von rund 77 Millionen Fluggästen der am viertstärksten frequentierte Flughafen der Welt (siehe Liste der größten Flughäfen nach Passagieraufkommen). Er wurde nach Edward O’Hare, einem Kampfflieger aus dem Zweiten Weltkrieg, benannt. O’Hare ist das wichtigste Drehkreuz (Hub) von United Airlines, deren Firmenzentrale in der Nähe liegt, und der zweitgrößte Hub für American Airlines.

Vor dem Ausbau von O’Hare in den späten 1950er Jahren war Flughafen Chicago-Midway, der im Südwesten der Stadt liegt, der Hauptflughafen von Chicago. Inzwischen wird dieser Flughafen vor allem von Billigfluggesellschaften angeflogen; die Expansion dieses Marktsegments in den letzten Jahren hat zu einer Generalüberholung und Vergrößerung des Terminalgebäudes geführt. Bis in die 1950er Jahre hinein war Midway der am stärksten frequentierte Flughafen der Welt und eines der zentralen Luftfahrt-Drehkreuze für US-amerikanische Fluggesellschaften. United Airlines hatte hier ihr Hauptquartier, und auch American Airlines war vor ihrem Umzug nach New York in den 1930ern hier beheimatet.

Das Meigs Field war ein Flughafen auf einer Halbinsel im Michigansee vor Chicago. In einer umstrittenen Aktion veranlasste Bürgermeister Richard M. Daley am 30. März 2003, mitten in der Nacht, die Zerstörung der Landebahn. Mit schwerem Gerät wurden große „X“ in die Landebahn gegraben. Da weder die Federal Aviation Administration noch die Eigentümer der sich am Boden befindenden Flugzeuge informiert wurden, befanden sich nach dieser Aktion 16 Flugzeuge auf dem Flugplatz, ohne dass dieser über eine intakte Startbahn verfügte. Später erlaubte man diesen Flugzeugen von der Rollbahn aus zu starten.

Schifffahrt

1825 wurde Chicago durch den Eriekanal mit dem Atlantik verbunden, und 1848 der Illinois- und Michigankanal als Verbindung des Chicago Rivers mit dem in den Golf von Mexiko mündenden Illinois River fertiggestellt. Diese Lage am Knotenpunkt der Nord-Süd- und West-Ost-Wasserstraßen, die damals die wichtigsten kontinentalen Transportrouten darstellten, brachte dem Handel und Wachstum der ohnehin bereits bedeutenden und stark wachsenden Stadt erneut einen enormen Aufschwung. Bis 1854 wurde der Illinois- und Michigankanal auch von vielen Passagierschiffen befahren, was sich jedoch mit der Fertigstellung einer parallel zum Kanal verlaufenden Eisenbahnstrecke änderte.

Ab 1871 erreichten Chicago mehr Güterschiffe als die anderen großen Hafenstädte New York, Philadelphia, Baltimore, Charleston und San Francisco zusammen. 1889 liefen mehr als 22.000 Schiffe Chicago an, womit der Stadthafen an den Ufern des Flusses, zumindest was die Schiffsfrequenz betraf, zum damals größten der Welt wurde. Danach sank die Bedeutung des Hafens jedoch wieder, da der Höhepunkt des Gütertransports am Wasser aufgrund der rasch wachsenden Erschließung der wichtigen Handels- und Industriestädte des Kontinents durch Eisenbahnstrecken bereits überschritten war.

Ab dem Jahr 1900 wurde der Illinois- und Michigankanal durch den größeren Chicago Sanitary and Ship Canal zusehends abgelöst. Dieser verbindet seit 1933 – dem Jahr der Stilllegung des Illinois- und Michigankanals – als einziger den Michigansee über den Chicago River mit dem Illinois River. 1910 kam noch der Norduferkanal (North Shore Canal) dem Chicagoer Kanalsystem hinzu, der nur einige Kilometer nördlich von Chicago – in der Vorstadt Wilmette – an den Michigansee anschließt, um nur wenige Kilometer weiter südlich, noch innerhalb des Stadtgebiets von Chicago, in den Chicago River zu münden. 1922 wurde das Wasserstraßensystem schließlich um den Calumet-Sag-Kanal erweitert, der südwestlich von Chicago den Sanitary and Ship Canal mit dem Fluss Little Calumet verbindet. Dieser mündet im Süden des Chicagoer Stadtgebietes in den Calumet River, wohin sich der Industriehafen seither nach und nach verlagerte, weshalb der Chicago River als Güterweg heute kaum noch eine Rolle spielt.

Nahverkehr

Schienenverkehr

Die Chicago Elevated ist das städtische Haupt-Schienen- und U-Bahn-Verkehrsmittel in Chicago. Gemäß der Chicago Transit Authority (CTA) heißt das Zugnetz L als Abkürzung für elevated (englisch für „erhöht“). Die innerstädtische Hochbahn verknüpft die verschiedenen Zuglinien, mit der acht angrenzende Vorstädte, Dörfer und Gemeinden mit Chicago verbunden werden. Die ältesten Teile der L stammen aus dem Jahre 1892.

Die CTA ist eines der bestfrequentierten Verkehrssysteme der Vereinigten Staaten. Nach Statistiken aus dem Jahre 2003 benutzten pro Jahr 150 Millionen Personen das Verkehrsmittel. Chicago ist eine der wenigen amerikanischen Städte, welche die Stadt durch Nahverkehr mit zwei großen Flughäfen verbinden. Die Fahrt mit der Blue Line von der Innenstadt zum Flughafen Chicago O’Hare dauert etwa 40 Minuten, mit der Orange Line zum Midway Airport etwa eine halbe Stunde.

Die Metra Commuter Trains starten von verschiedenen Punkten in Downtown und haben die Vororte und weiter außerhalb liegende Gebiete zum Ziel, unter anderem Oak Park und Hyde Park. Dieses S-Bahn-ähnliche System benutzt die Schienen der Fern- und Güterbahngesellschaften.

Die erste Pferdestraßenbahn fuhr in Chicago zwischen 1858 und 1906, die Kabelstraßenbahn vom 28. Januar 1882 bis 21. Oktober 1906. Die elektrische Straßenbahn war zwischen 2. Oktober 1890 und 21. Juni 1958 in Betrieb.

Straßenverkehr

Betreiber des städtischen Busnetzes, das alle umliegenden Orte mit Chicago verbindet, ist die Chicago Transit Authority (CTA). An einem durchschnittlichen Wochentag befördern die Fahrzeuge der Gesellschaft mehr als 1,43 Millionen Passagiere: 476.000 im Fernverkehr, 952.100 im Busverkehr und 7.700 nachfragebezogen. Die Omnibusse verkehren während der Stoßzeiten alle fünf bis 15 Minuten, ansonsten fast rund um die Uhr alle acht bis 20 Minuten. Die Gesellschaft besitzt rund 2.000 Busse, die 154 Linien und mehr als 12.000 Haltestellen bedienen. Das Busnetz hat eine Länge von 3.658 Kilometern.

Vom 17. April 1930 bis 25. März 1973 fuhren Trolleybusse in der Stadt.

Chicago ist Gründungsort des Taxiunternehmens „Yellow Cab“. Es besitzt mittlerweile fast überall in den Vereinigten Staaten Tochterunternehmen. Die gelbe Farbe der Fahrzeuge wurde vom Unternehmensgründer John Daniel Hertz (1879–1961) ausgewählt. Eine Untersuchung der Universität von Chicago hatte ergeben, dass gelb die am leichtesten zu erkennende Farbe ist. Neben den „Yellow Cabs“, die auf Handzeichen halten, gibt es noch zahlreiche andere Taxiunternehmen in Chicago.

Besonders bemerkenswert sind im Zentrum die Mehrebenenstraßen, die auf zwei, zum Teil auf drei Ebenen übereinander angelegt sind.

Schiffsverkehr

Von April bis Oktober ist während der Hauptverkehrszeit ein Schiffspendelverkehr auf dem Chicago River in Betrieb, der RiverBus fährt in acht Minuten von der DuSable Bridge zur Union Station.

Medien

Printmedien

Wichtige Tageszeitungen in der Stadt sind Chicago Tribune, Chicago Sun-Times, Daily Southtown, Chicago Defender, Newcity News, Daily Herald, StreetWise und Chicago Reader.

Die Chicago Tribune ist eine überregionale Zeitschrift im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Das in Chicago ansässige Blatt ist eine wichtige konservative Publikation in der Region. Im Laufe der Jahre gewannen Journalisten der Tribune 24 Pulitzer-Preise. Die Zeitung gehört der Tribune Company. Hauptkonkurrent im Markt von Chicago ist die liberalere Chicago Sun-Times.

Die Chicago Sun-Times ist eine Tageszeitung aus Chicago. Im Vergleich zu ihrem Hauptkonkurrenten, der Chicago Tribune konzentriert sie sich mehr auf das Stadtgeschehen. Sie hat weniger Abonnenten, verkauft sich aber erfolgreicher an den Zeitungskiosken. Sie steht politisch eher links der Tribune. Bekannt wurde sie für ihren investigativen Journalismus.

Hörfunk und Fernsehen

Chicago ist nach New York und Los Angeles der drittgrößte Markt in den Vereinigten Staaten. Alle bedeutenden amerikanischen Hörfunk- und Fernsehnetzwerke haben Niederlassungen in der Stadt. Dort wurde die Oprah Winfrey Show, die bei weitem erfolgreichste Talkshow des amerikanischen Fernsehens, sowie die Jerry Springer Show produziert. Oprah Winfrey wurde 2005 vom renommierten Wirtschaftsmagazin Forbes zum einflussreichsten Prominenten der Vereinigten Staaten gekürt. Mit Polvision hat der größte polnischsprachige Fernsehsender außerhalb Polens seinen Sitz in Chicago. Über die Grenzen von Chicago hinaus bekannt ist der öffentliche Hörfunksender WFMT, der klassische Musik selbst produziert und sendet. WBEZ ist der lokale Ableger des National Public Radio (NPR) in Chicago.

Filme und Serien

Die erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Krankenhausserie Emergency Room – Die Notaufnahme spielt in dem fiktiven County General Hospital, welches an das reale Cook County Hospital in Chicago angelehnt ist. Häufige Außenschauplätze sind der Chicago River, die Trassen und Bahnhöfe der Hochbahn Chicago Elevated und die Skyline der Stadt vom Dach des Krankenhauses, wofür das Hilton Chicago genutzt wurde.

Die Batman-Filme Batman Begins und The Dark Knight wurden in Chicago gedreht. Die Stadt dient in den Filmen als Kulisse für die fiktive Metropole Gotham City. Auch bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt sind in den Filmen zu sehen. So hat zum Beispiel Bruce Wayne alias Batman den Hauptsitz seiner Firma im Chicago-Board-of-Trade-Gebäude. Auch der Chicago River ist deutlich zu erkennen.

Die Serien Chicago Fire sowie die Ableger Chicago P.D., Chicago Med und Chicago Justice spielen ebenfalls in der Stadt. Die Serien handeln von Feuerwehrleuten und Rettungsteams, Polizeileuten, dem medizinischen Personal eines Krankenhauses und der Justizbehörde der Stadt.

Die US-Version der Serie Shameless spielt in der South Side, dem Problemviertel Chicagos, und wurde auch zu großen Teilen dort gedreht. Zahlreiche andere Filme (unter anderem Blues Brothers) wurden in und um Chicago gedreht. Besonders bekannt wurde eine heute nicht mehr existierende Straße unter der hochbahnartigen Chicago Elevated.

Bildungswesen

Die Stadt beherbergt zahlreiche bedeutende Universitäten, Hochschulen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Mit der architektonisch im Stil der beaux arts gestalteten Harold Washington Public Library befindet sich die größte öffentliche Bibliothek der Welt in Chicago.

Die University of Chicago entstand 1890 als eine der wichtigsten privaten Universitätsgründungen in den Vereinigten Staaten. Sie wurde nach dem Vorbild deutscher Universitäten Humboldtscher Prägung konzipiert. Die Hochschule ist Gründungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Das vorrangige Ziel der neuen Universität lag in der Forschung und in der Lehre auf der Stufe des Hauptstudiums (Graduate Studies).

Die University of Illinois at Chicago ist eine staatliche Universität mit etwa 25.000 Studenten. Sie ist die größte Hochschule in Chicago und die zweitgrößte Hochschule des University-of-Illinois-Systems. Die Ursprünge gehen auf die Gründung des Chicago Charitable Eye and Ear Infirmary 1858, des College of Pharmacy 1859 und des College of Physicians and Surgeons 1882 zurück. Diese Institutionen wurden 1890 in der University of Illinois zusammengefasst. An der University of Illinois at Chicago sind etwa 14.000 Studenten eingeschrieben.

Die DePaul University wurde 1898 als katholische Hochschule gegründet und ist heute mit etwa 24.000 Studenten die größte Privatuniversität in Illinois. Sie ist außerdem die größte katholische Hochschule in den Vereinigten Staaten. Sie ist auf zwei Standorte verteilt: Der ältere Campus liegt im Ortsbezirk Lincoln Park, der neuere liegt innerhalb des Loops in der Innenstadt. Es gibt vier kleinere Außenstellen in den Vororten Naperville, Lake Forest, Oak Forest, und Rolling Meadows.

Die Loyola University Chicago ist eine private Universität in Chicago und mit 15.000 Studenten die größte Jesuitenhochschule in den Vereinigten Staaten. Sie wurde 1870 als Saint Ignatius College gegründet und ist eine von 28 Mitgliedshochschulen der Association of Jesuit Colleges and Universities. Die Sportteams der Loyola University Chicago sind die Ramblers. Die Hochschule ist Mitglied in der Horizon League.

Die Northwestern University ist eine Privatuniversität, deren Hauptcampus außerhalb Chicagos in Evanston liegt; sie betreibt aber auch einen Zweitcampus innerhalb der Stadt. Der Campus in Chicago befindet sich in der Nähe der Magnificent Mile. Die Chicago El, die städtische U-Bahn, verbindet den Campus in Evanston mit Chicago. Die Universität wurde 1851 von Methodisten aus Chicago (darunter John Evans, nach dem Evanston benannt wurde) gegründet, und 1855 mit zwei Professoren und zehn Studenten eröffnet.

Panoramen

Skyline Chicagos

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Viele bekannte Persönlichkeiten sind in Chicago geboren, wie etwa die ehemalige First Lady und Außenministerin der Vereinigten Staaten Hillary Clinton, der Schriftsteller Ernest Hemingway, der Trickfilm-Produzent Walt Disney oder der Schauspieler Harrison Ford.

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Siehe auch

Literatur

  • Robert G. Spinney: City of Big Shoulders: A History of Chicago. 2. Auflage. Northern Illinois University Press, DeKalb 2020, ISBN 978-1-5017-4959-9.
  • Dominic A. Pacyga: Chicago: A Biography. University of Chicago Press, 2009, ISBN 978-0-226-64431-8. Rezension
  • Carl S. Smith: The Plan of Chicago: Daniel Burnham and the Remaking of the American City. 2007, ISBN 978-0-226-76472-6.
  • Kristin Becker: Chicago. Ein Mythos in seinen Inszenierungen. Tectum-Verlag, Marburg 2005, ISBN 3-8288-8929-8.
  • James B. LaGrand: Indian metropolis: Native Americans in Chicago, 1945–75. University of Illinois, 2002
  • Astrid Krüger: Die wirtschaftliche Situation der polnischen Emigranten in Chicago und ihre Auswirkung auf Gebiete des sozialen Lebens 1880–1900. Tectum-Verlag, Marburg 1999, ISBN 3-8288-0694-5.
  • Marco d'Eramo: Das Schwein und der Wolkenkratzer. Chicago: Die Geschichte unserer Zukunft. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1998, ISBN 3-499-60520-1.
  • Geo Special: Chicago und die Großen Seen. Gruner & Jahr, Hamburg 1997, ISBN 3-570-19102-8.
  • Upton Sinclair: Der Dschungel. Rowohlt Verlag, Reinbek 1985, ISBN 3-499-15491-9.
  • Carl S. Smith: Chicago and the American Literary Imagination, 1880–1920. 1984, ISBN 0-226-76371-4.
  • Hans Egon Holthusen, Fotos: René Burri: Chicago: Bauhaus der Neuen Welt. In: Geo-Magazin. Nr. 10, Hamburg 1979, S. 8–32. Informativer Erlebnisbericht eines Insiders. ISSN 0342-8311.
  • Howard B. Furer: Chicago: A Chronological & Documentary History, 1784–1970. Oceana Publications, New York City 1974, ISBN 0-379-00609-X.
  • Dale Kramer: Chicago Renaissance: The Literary Life in the Midwest, 1900–1930. 1968.
  • Hugh Dalziel Duncan: The Rise of Chicago as a Literary Center from 1885 to 1920: A Sociological Essay in American Culture. 1964.

Verweise

Wiktionary: Chicago – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Chicago – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Chicago – in den Nachrichten
Wikivoyage: Chicago – Reiseführer

Einzelnachweise

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  2. Facts & Statistics. In: chicago.gov. City of Chicago, abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch).
  3. www.citypopulation.de
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  6. Michael McCafferty: A Fresh Look at the Place Name Chicago. Journal of the Illinois State Historical Society (1998-), Band 96, Nr. 2, University of Illinois Press, 2003, S. 116–129. ISSN 1522-1067, OCLC 5542918689
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  8. John F. Swenson: Chicagoua/Chicago: The origin, meaning, and etymology of a place name. In: Illinois Historical Journal. Band 84, Nr. 4, 1991, ISSN 0748-8149, OCLC 25174749, S. 235–248: „[…] when we arrived at the said place called "Chicagou" which, according to what we were able to learn of it, has taken this name because of the quantity of garlic which grows in the forests in this region.“
  9. 1 2 Chicago Name Origin. chicagology.com, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  10. Barry Popik: The Big Apple: Windy City (Chicago nickname). In:barrypopik.com, abgerufen am 14. Dezember 2021
  11. Graphical Climatology of Chicago Temperatures, Precipitation, and Snowfall (1871-Present) (Memento vom 3. März 2011 im Internet Archive), abgerufen am 10. März 2011
  12. Michael McCafferty: Revisiting Chicago, in: Journal of the Illinois State Historical Society 98/1,2 (2005) 82-98.
  13. Raymond E. Hauser: Illinois, in: Encyclopedia of Chicago
  14. Milo M. Quaife: Checagou: From Indian Wigwam to Modern City, 1673–1835. University of Chicago Press, Chicago 1933, OCLC 1865758 (englisch, archive.org [PDF; 16,3 MB]).
  15. Mayor William B. Ogden Biography. Website der Chicago Public Library, abgerufen am 3. August 2023.
  16. Northern Illinois University: Tragedy in the Chicago Fire and Triumph in the Architectural Response
  17. Northern Illinois University: Chicago and the Great Migration
  18. Uwe Lübken: Bedrohliche Nähe. Die USA und die nationalsozialistische Herausforderung in Lateinamerika, 1937–1945. Franz Steiner Verlag, 2004, S. 35–37.
  19. https://www.morgenpost.de/vermischtes/article209145267/Amerikas-Mordhauptstadt-Chicago-trauert-um-762-Tote.html
  20. Chicago shooting victims, abgerufen am 28. Juli 2016.
  21. U.S. Census Bureau: Profile of General Demographic Characteristics: 2000 (Memento vom 11. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 40 kB)
  22. 1 2 Polonia w Chicago, USA – PoloniawChicago.com –– Album Polonijny ( Polski ) z Chicago i Okolic
  23. Chicago Flag May Get New Star if Olympics Come. (Memento vom 23. Juni 2009 im Internet Archive) In: CBS 2, 22. Juni 2007. (Abbild der Website vom 23. Juni 2009 via waybackmachine.org, abgerufen am 10. März 2011)
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  25. Mercer's 2019 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  26. Chicago lädt zu großer Theaterwoche ein. Website des Magazins reisen EXCLUSIV, abgerufen am 7. Januar 2014.
  27. Port of Aden from the Sea. In: World Digital Library. Dezember 1894, abgerufen am 7. Juli 2013 (englisch).
  28. Gantz Family Collections Center – The Field Museum, abgerufen am 22. Dezember 2015
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  30. NRIS
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  37. The Global Financial Centres Index 23. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. März 2018; abgerufen am 13. Juli 2018.
  38. Northeastern Illinois Planning Commission: County and city unemployment rates in NE Illinois
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  40. Siemens Building Technologies USA: Offizielle Website (Memento vom 17. Mai 2008 im Internet Archive)
  41. Amtrak: Midwest Train Routes
  42. Chicago Transit Authority: Facts at a glance
  43. Forbes: The Celebrity 100

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