Martin Mayer (* 16. Januar 1931 in Berlin; † 18. Januar 2022 in München) war ein deutscher Bildhauer, Grafiker und Zeichner, der in München lebte.

Leben

Martin Mayer, in Berlin geboren, entstammte einer pfälzischen Familie. 1943 zog die Familie nach Weißenburg in Bayern. Mit 15 Jahren wurde er Privatschüler von Theodor Georgii in München, dem Schüler und Schwiegersohn Adolf von Hildebrands. Von 1949 bis 1954 studierte er bei ihm an der Akademie der Bildenden Künste München und entwickelte dort seine eigene, an der menschlichen Gestalt orientierte Handschrift.

Neben zahlreichen Büsten und Grafiken schuf er seit Ende der 50er Jahre rund 30 mächtige Bronzefiguren für den öffentlichen Raum. Zu den berühmtesten zählen die großen Gewandfiguren, wie der Jakobspilger in Speyer und Hastingues, die Luther-Statuen in Landau und Weißenburg, der Franziskus in München und Mannheim sowie die prallen weiblichen Akte wie seine Olympia Triumphans, die sich im Olympiapark München auf ihren kräftigen Armen in den Himmel streckt. Bis heute sind Frauenbildwerke, wie die Landavia in Landau, die Pause in Speyer oder die Haarwaschende in München, Zentrum seiner Arbeit.

Martin Mayer galt als einer der letzten Vertreter der klassisch-modernen Skulptur in der Tradition von Auguste Rodin, Aristide Maillol, Marino Marini und Henry Moore. Seine Ausstellungen beschränkten sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf die seit 1952 kontinuierliche Teilnahme an der Großen Kunstausstellung in seiner Wahlheimatstadt München. Er hatte, trotz der enormen öffentlichen Präsenz seines plastischen Werkes, bis in die kunsthistorische Fachwelt hinein den Status eines großen Unbekannten.

Werke

Öffentlich aufgestellte Arbeiten (Auswahl)

  • Olympia Triumphans, 1973/1973. München, Olympiapark.
  • Palatina Bacchabunda („Landavia“) 1980/1981. Landau (Pfalz), Martha-Saalfeld-Platz.
  • Filia Rheni, 1987. Bonn, Rheinauen.
  • Haarwaschende. 1969. München, Hölty-Straße.
  • Wasserschüttende. Pfaffenhofen a.d. Ilm, 1983.
  • Haarwaschende, 2. Fassung. Mannheim, Luisenpark.
  • Orpheus, 1960, Munich, Borstei
  • Eos. Mannheim, Luisenpark.
  • Jakobspilger. Speyer, 1989, Maximilianstraße.
  • Martin Luther. Weißenburg/Bayern, Martin-Luther-Platz.
  • Martin Luther. Landau (Pfalz), vor der Stiftskirche.
  • Franziskus als Friedensbote. München, St. Anna-Platz (früher Sonnenstraße).
  • Sitzender Keiler. München, Neuhauser Straße.
  • Kranich. (Ehem.) Flughafen München-Riem.
  • Bukolika. 1984. München, Au.
  • Schwimmerin. 1976/1977.

Porträt-Büsten (Auswahl)

Ausstellungen (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

  • Dietrich Heyde, Briefgespräche mit dem Bildhauer Martin Mayer, Leupelt, Handewitt, 2019, ISBN 978-3-943582-22-2
  • Eherne Weiblichkeit in München. MünchenVerlag, München 2007, ISBN 3-937090-17-7.
  • Heinz Spielmann: Martin Mayer. Frauen: Bronzen – Zeichnungen – Fotografien. Edition Braus, Heidelberg 2002, ISBN 3-89904-008-2.
  • Clemens Jöckle, Der Speyerer Jakobspilger, Schnell & Steiner, München/Zürich, 1990 (2. edition: Regensburg, 1995)
  • Olympia Triumphans – Skulptur, Architektur, Landschaft. Callwey Verlag, München 1992.
  • Margarethe Krieger, Herbert List, Martin Mayer, Karl Graf Verlag, Speyer, 1974
  • Werner Haftmann: Der Bildhauer Martin Mayer. Callwey Verlag, München 1988, ISBN 3-7667-0900-3.
  • Hans Konrad Röthel, Herbert List: Martin Mayer. Thiemig Verlag, München 1972.
  • Franz Roh, Herbert List, Martin Mayer, Druckhaus Nürnberg, 1965

Auszeichnungen (Auswahl)

Commons: Martin Mayer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung vom 21. Januar 2022: Mein Vorbild war immer die Natur, abgerufen am 22. Januar 2022
  2. Künstlergilde Esslingen vom 23. Februar 2022: Trauer um einen großen Bildhauer, abgerufen am 19. September 2023
  3. Frauenbilder voller Anmut. Nürnberger Nachrichten, 13. August 2009, abgerufen am 30. September 2013.
  4. Ausstellung in der KunstSchranne. (PDF; 7,8 MB) villa nostra, Weißenburger Blätter, 1/2013 - Seiten 16–19, PDF-Datei, abgerufen am 30. September 2013.
  5. Pressemeldung
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