Martin Schwarz (* 10. August 1946 in Winterthur) ist ein Schweizer Maler, Konzept- und Objektkünstler, Fotograf, Autor und Verleger.

Leben

Martin Schwarz liess sich von 1963 bis 1967 zum Grafiker-Lithograph ausbilden, ausserdem besuchte er die Kunstgewerbeschule Zürich. Seit 1968 ist er freischaffender Künstler. Zu seinen Tätigkeitsbereichen gehören: Malerei, Objektkunst, Environment, Film, Fotografie, Multiple, Kinetische Kunst, Wandbild, Zeichnung, Siebdruck, Collage, Photo Art, Konzeptkunst, Installation, Computer Art und die Herausgabe von Büchern.

Martin Schwarz ist ein vielseitiger Künstler und Wanderer zwischen Kunst-, Alltags-, Beziehungs- und Medienwelten. Er ist ein sehr sensibler und ein sehr wachsamer Mensch, offen für alle Belange, ganz gleich, ob es um die Natur, die von Menschen geschaffene Umwelt, kleine Episoden oder Weltereignisse geht. Schwarz schafft facettenreich seit vielen Jahren immer wieder neue Kunstwelten und verknüpft die Realität des Hier und Jetzt mit seinen Fantasiewelten. Es bedarf oft einer intensiven Betrachtung, um die Vielfältigkeit und den Hintersinn seiner Kunstwerke in ihrer Gänze zu erfassen.

Der Künstler hat seit 1982 mit dem Oskarpreisträger HR Giger zusammengearbeitet und mit ihm mehrere Ausstellungen gestaltet.

Schwarz ist seit 1992 verheiratet und ist Vater von zwei Kindern. Er leitet den EigenArt-Verlag, lebt in Winterthur und in Bartenstein.

Werke (Auswahl)

  • Sonntagsmalerei mit Fallgruben (1984)
  • Verwandlungen von Bildern und Buechern (2002)
  • Kunstschach. Spielbuch mit 69 Schachbrett-Variationen. Ein illustriertes Denk-Capriccio (2006)
  • Pittoreske Briefe aus Kassel. Die Anna-Chronista. Alte Meister und ein Motorboot, ein Mohnblumen-Souvenir, ein kleiner Schokoladen-Schock, einige Schlüsselwörter und mehr (2007)
  • Das Buch-Buch. Buchobjekte – Bücherbilder – Egon Plüsch und der entschlüpfte Roman (2008)
  • Neue Hunde. Fotografien, Modelle und Berichte einer futuristischen Entwicklung. Eine badische Groteske (2009)
  • Biografie in Arbeits- und persönlichen Dokumenten in einer anachronistischen, jedoch nicht zufälligen Reihenfolge. Aus dem mobilen Ideenlager. Wortvisionen, Erwiderungen zu René Magritte (2010)
  • Das Nietzsche-Haus in Sils-Maria als Kunst- und Wunderkammer. Ein Kaleidoskop von Texten, Bildern, Träumen, Dokumenten (zusammen mit Peter André Bloch, 2011)
  • Sedimente der Nacht (mit Jean-Claude Wolf, Alfred Denker und Ernst Hövelborn, 2012)
  • Zelli und Jakob. Ein philosophisches APPENZELLER-ALLOTRIA ... (2014)
  • Nichts, wie es ist oder nicht ist. Eine Anthologie mit Leitfäden zu einer Quintessenz : mannigfaltige Strukturbilder (2017)

Ausstellungen (Auswahl)

Ausstellungen Kunstzoo im Schloss Schrozberg

Der "Kunstzoo" ist eine Sammlung von Bildern, Objekten und Druckgrafiken, die rund um das Thema: „Das Tier in der Kunst“ kreist. Sie spiegelt repräsentativ das künstlerische Spektrum des Schweizer Künstlers wider. Hauptthema ist das geheimnisvolle Wesen des Tieres. Der Betrachter der Kunstobjekte ist eingeladen, die Tierdarstellungen zwischen Fabelwesen, bedrohlichem Gegenüber, wissenschaftlichem Phänomen und geliebtem Kuscheltier zu erleben. Schwarz integrierte alles Mögliche in verfremdete Bücher, "vielfach auch Tiere oder Teile davon". So ragt aus einem Buch den Kopf einer Gämse heraus, ein anderes ruht auf den Läufen eines Rehs. Aus einem zerfetzten Buch erscheint ein Hermelin. Aus Blumentöpfen und Handtaschen wachsen Tiergeweihe, Bären zerfetzen Bücher. Lesende Menschen gehen im Verlauf von Bilderzyklen Metamorphosen mit Buchthema und Landschaft ein. Er setzt sich gestalterisch mit Künstlern wie Picasso, Modigliani, Feininger, Cezanne und vielen weiteren auseinander und verwandelt deren Werke auf äusserst subtile Weise.

Dazu finden sich in der Ausstellung Werke weiterer von Schwarz ausgesuchter Künstler, die sich mit dem Tier in interessantem, manchmal auch spannungsvollem Zusammenhang auseinandersetzen. So kann man auch "Alien"-Darstellungen seines Schöpfers und Oskar-Preisträgers H.R. Gieger im Original betrachten. Die Dauerausstellung im Schloss von Schrozberg wird vom Künstler fortwährend erweitert.

Preise / Stipendien

  • Reisestipendium des Kunstvereins Winterthur (1969)
  • Stipendium der Stadt Winterthur (1969)
  • Stipendium des Kantons Zürich (1969, 1970)
  • Stipendium der Kiefer-Hablitzel-Stiftung, Luzern (1972)
  • Eidgenössisches Kunststipendium, Bern (1973, 1974, 1975)
  • Kunstpreis des Forums Junger Kunst, Bochum (1977)
  • Carl-Heinrich-Ernst-Kunstpreis (1992)

Einzelnachweise

  1. Martin Kraft: Schwarz, Martin. In: Sikart (Stand: 2018), abgerufen am 28. September 2020.

Literatur

  • Schwarz, Martin. In: Lexikon der zeitgenössischen Schweizer Künstler. Verl. Huber Frauenfeld / Stuttgart, 1981. S. 333. ISBN 3-7193-0765-4
  • Biografie in Arbeits- und persönlichen Dokumenten in einer anachronistischen, jedoch nicht zufälligen Reihenfolge : aus dem mobilen Ideenlager ; Wortvisionen, Erwiderungen zu René Magritte. Winterthur, 2010. ISBN 978-3-905506-26-6
  • Schwarz, Martin, Zelli und Jakob, ein philosophisches APPENZELLER-ALLOTRIA, Katalog zur Dauerausstellung Kunstzoo im Schloss Schrozberg, Winterthur 2014, ISBN 978-3-905506-30-3
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