Mary Kid (* 8. August 1904 als Agnes Erna Gertrud Keul in Berlin; † 29. Oktober 1986 in Hamburg) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Die Tochter des Arbeiters Bernhard Keul und seiner Frau Agnes, geb. Hilbrecht, hatte Schauspielunterricht in Hamburg genommen, wurde aber, bevor sie eine Theaterlaufbahn einschlagen konnte, von dem österreichischen Produzenten Sascha Graf Kolowrat nach Wien verpflichtet und dort unter dem Künstlernamen Mary Kid zum Star aufgebaut.
1924 kehrte sie nach Deutschland zurück und versuchte in Berlin, ihre Filmkarriere fortzusetzen. Vier Jahre später ging sie wieder nach Österreich und blieb dort bis zum Anbruch des Tonfilm-Zeitalters.
Die in Italien entstandenen Filme Kennst du das Land und Rubacuori waren ihre einzigen Auftritte im Tonfilm.
1934 stand sie letztmals vor der Kamera, als sie in Wien unter der Regie von Heinz Hanus Testaufnahmen für ein neues Farbfilmverfahren machte.
Ab 1955 war Mary Kid in Hamburg mit dem Theaterleiter Werner Jaeger verheiratet. Sie starb 1986 im Israelitischen Krankenhaus Hamburg und wurde im anonymen Urnenhain bei Kapelle 8 auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
Filmografie
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Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 373 f.
- Ernst Dirk Holsiepe: Mary Kid – Schauspielerin. In: Hans-Michael Bock (Hrsg.): CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film. Lieferung 53, edition text + kritik, München 2013.
Weblinks
- Mary Kid in der Internet Movie Database (englisch)
- Mary Kid bei filmportal.de
- Thomas Städeli: Mary Kid. In: Cyranos.ch. Abgerufen am 15. Februar 2023.
- Mary Kid. In: Virtual History (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin X c, Nr. 1487/1904 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
- ↑ Filmen ist eine Leidenschaft. In: Mein Film, Jahrgang 1934, Nr. 446, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Staatsarchiv Hamburg, Sterberegister Standesamt Hamburg-Nord, Nr. 3608/1986 (vgl. Generalregister für Sterbefälle von 1984 bis 1988; PDF; 5,6 MB).
- ↑ Verfilmungen. In: Hermann Sudermann Stiftung. Abgerufen am 11. Dezember 2018.