Mary Jeannie May Simon (* 21. August 1947 in Kangiqsualujjuaq) ist eine kanadische Diplomatin. Sie ist seit 2021 Generalgouverneurin von Kanada.

Leben und Karriere

Mary Simon ist die Tochter des aus Manitoba stammenden und für die Hudson’s Bay Company arbeitenden Bob Mardon May und der den Inuit angehörenden Nancy May. Sie besuchte Schulen in Kuujjuaq und im US-Bundesstaat Colorado. Sie begann 1969 als Journalistin bei CBC/Radio Canada North zu arbeiten, wo sie Radio- und Fernsehprogramme in Inuktitut produzierte. Daneben schrieb sie für das Magazin Inuit Today. Sie ist mit Whit Fraser verheiratet und lebt in der kanadischen Hauptstadt Ottawa.

In den 1970er Jahren wurde sie wegen der für die Inuit zu erwartenden Folgen des Baie-James-Wasserkraftprojekts politisiert. Als Mitglied der Northern Quebec Inuit Association (heuteSociété Makivik), der Interessenorganisation der Inuit in der Provinz Québec, war sie an der Schaffung des Convention de la Baie-James et du Nord québécois im Jahr 1975 beteiligt. Von 1979 bis 1982 war sie Vizepräsidentin und von 1982 bis 1985 Präsidentin der Société Makivik. Von 1980 an nahm sie verschiedene Posten in der Inuit Circumpolar Conference, der internationalen Organisation aller Inuit, ein. Von 1986 bis 1992 war sie ihre Präsidentin und danach bis 1994 ihre Sondergesandte. Im Jahr 1993 wurde sie zum Secretary and Policy Co-Director in der Canada’s Royal Commission on Aboriginal Peoples ernannt. 1994 wurde sie Mitglied der Nunavut Implementation Commission, aus der 1999 die Gründung Nunavuts hervorging. 1996 vertrat sie Kanada bei der Gründung des Arktischen Rats. Sie wurde zur kanadischen Botschafterin für arktische Angelegenheiten ernannt und war von 1999 bis 2001 als Nachfolgerin von Brian Baker kanadische Botschafterin in Dänemark. Von 2006 bis 2012 war sie Präsidentin der kanadischen Inuitvereinigung Inuit Tapiriit Kanatami und anschließend bis 2014 Vorstandsmitglied in dessen Bildungskomitee. Im Jahr 2016 wurde sie zum Minister Special Representative für die Entwicklung eines neuen arktischen Führungsmodells ernannt. Am 6. Juli 2021 wurde sie auf Vorschlag von Premierministier Justin Trudeau von Königin Elisabeth II. zur Generalgouverneurin von Kanada ernannt.

Mary Simon hat zahlreiche Bücher, Artikel und Aufsätze zum Klimawandel, Umwelt- und Bildungsthemen und zur Situation der Inuit in Kanada geschrieben. 1992 erhielt sie den Ordre national du Québec, am 24. Juli 1992 den Nersornaat in Gold, 1998 eine kanadische Auszeichnung für Indigene und die Goldmedaille der Royal Geographic Society of Canada, 2005 den Order of Canada, 2021 erneut als Extraordinary Companion, 2009 die Symons Medal und 2018 den High North Hero Award. Zudem erhielt sie elf Ehrendoktortitel kanadischer Universitäten.

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Einzelnachweise

  1. Mary Simon. Ordre national du Québec.
  2. Mary Simon. The Canadian Encyclopedia.
  3. Daniel Chartier et al.: Simon, Mary Inuit Literatures ᐃᓄᐃᑦ ᐊᓪᓚᒍᓯᖏᑦ Littératures inuites. 2018–2021.
  4. embensadoun: Who is Mary Simon, Canada’s first Indigenous governor general? Global News (6. Juli 2021).
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