Die Masowier (poln.: Mazowszanie) sind ein westslawischer Volksstamm aus Masowien. Sie hatten seit dem 14. Jahrhundert die großen Waldgebiete im nordöstlichen Polen erschlossen.

Die Herkunft der Masowier ist nicht vollständig geklärt. Ihr Ursprung wird im Reitervolk der Massageten angenommen, aber auch der pannonisch-dalmatinische Volksstamm der Mazei wird wegen der Ähnlichkeit vieler Toponyme nicht ausgeschlossen. Danach gehe die Namensbedeutung auf „maz“: groß (Bergname Massarus) zurück.

Die Masowier wanderten etwa im 7. Jahrhundert vom Süden her in ihr späteres Gebiet nach Norden, wo sie zunächst vom mächtigen Volk der Galinder, deren Gebiet damals noch bis an die Narew reichte, am Eindringen in prußische Stammesgebiete gehindert wurden. Jedoch sickerten bereits ab dieser Zeit einzelne friedliche Siedlersippen in prußisches Territorium ein, wo sie sich mit den Ureinwohnern vermischten.

Konrad von Masowien holte 1226 den Deutschen Orden ins Kulmerland. Im Jahre 1526 wurde das mehrere Jahrhunderte lang unabhängige Herzogtum Masowien von Polen inkorporiert. Die aus verschiedenen Gründen in Ostpreußen eingewanderten Masowier verschmolzen im Laufe der Jahrhunderte mit den Deutschen und Prußen zu einer masurisch sprechenden Volksgruppe. Ihr Siedlungsgebiet hieß Masuren.

Heute werden auch die Einwohner der Woiwodschaft Masowien als Masowier bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Roman Soltyk: Polen, geographisch & historisch geschildert. Stuttgart 1834, S. 53.
  2. Heinrich Kunstmann: Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Franz Steiner Verlag Stuttgart, 1996, S. 148
  3. Wilhelm Gaerte: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer, Königsberg 1929 S. 319
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