Maria Mathilde Esch (* 18. Februar 1815 in Brünn, Mähren; † 2. Mai 1904 in München) war eine Genremalerin.
Leben
Ihr Vater war der deutsche Architekt Josef Esch (1784–1854), der ab 1835 Oberbaudirektor in Brünn war. Sie studierte in Prag beim Historienmaler Joseph von Führich, in Wien bei Ferdinand Georg Waldmüller, in München beim Wild- und Jagdmaler Moritz Müller, bildete sich eine Zeitlang in Düsseldorf und mehrere Jahre in Paris weiter aus.
Nach dem Tode ihres Vaters ließ sie sich 1854 in Wien nieder, wo sie bis 1882 vorzugsweise Bilder aus dem deutschen und ungarischen Volksleben malte, die, mit Zartheit und Eleganz ausgeführt, zum großen Teil in Privatbesitz kamen. Bisweilen malte sie auch Blumen und Stillleben. Ihre Arbeiten wurden in Wien, München, Düsseldorf, Prag, Dresden, Klagenfurt und Brünn ausgestellt, 1862 nahm sie an der dreizehnten Großen Ausstellung des Kunstvereins in Bremen teil.
Werke
- Mährisches Bauernhaus (1856)
- Marktszene in Mähren (1856)
- Münchner Mädchen auf dem Friedhof (1856)
- Landschaft in Mähren (1857)
- Unerwartete Rückkehr (1857)
- Mädchen mit einem Hunde (1858)
- Obststilleben mit Häschen (1861)
- Kinder mit Ziege und Hühnern vor Bauernhaus (1862)
- Die Blumenverkäuferin vor der Kirche (1863)
- Das Blumenorakel (1864)
- Kroatische Edelbraut (1880)
- Ansicht von Cesky Krumlov (1889)
- Der lang erwartete Brief (1898)
- Tor und Kanzel in der Kathedrale von Brünn
- Interieur aus dem fürstlich Liechtenstein’schen Schloss Feldsberg
- Tankred tauft Clorinda
- Die fünf Sinne (Öl auf Leinwand, 95 × 116)
Literatur
- Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Vierter Theil, Wien 1858, S. 78 (literature.at)
- Esch, Mathilde. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig 1882, S. 161 f. (retrobibliothek.de).
- Esch, Mathilde. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 278 (Textarchiv – Internet Archive).
- Jahrbuch der bildenden Kunst. Deutsche Jahrbuch-Gesellschaft, 1902, S. 145.
- Jahrbuch der bildenden Kunst. Deutsche Jahrbuch-Gesellschaft, 1903, S. 150.
- Wilhelm Schram: Esch, Mathilde. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 23 (Textarchiv – Internet Archive).
- John Denison Champlin, Charles Callahan Perkins: Cyclopedia of painters and paintings. Charles Scribner’s Sons, 1913, S. 25.
- Esch Mathilde. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 267.
- IBN – Index bio-bibliographicus notorum hominum. 1973, S. 758.
- H. Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. 1974, S. 85.
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. 1974, S. 319.
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Beide Daten laut Auskunft des Stadtarchivs München per Mail vom 29. Juni 2009. In der Literatur finden sich abweichende Angaben zum Geburtsdatum und Ort: Wurzbach verzeichnet als Geburtsdatum hier den 18. Januar 1828, Thieme-Becker und viele andere geben den 18. Januar 1820 an; als Geburtsort ist jeweils Klattau angegeben.
- ↑ H. Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. 1974, S. 85
- ↑ abgebildet in Eva Lukášová: Zámecké interiéry – Pohledy do aristokratických sídel od časů renesance do doby první poloviny 19. století (Schloss-Interieurs – Blick in aristokratische Residenzen von der Renaissance bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts). 2015, S. 162.