Matthew Baillie (sprich „mäthju behli“) (* 27. Oktober 1761 in Shotts, North Lanarkshire, Schottland; † 23. September 1823 in Duntisbourne, Gloucestershire, England) war ein schottischer Arzt, Anatom und Pathologe.

Leben

Baillie war der Sohn eines schottischen Geistlichen James Baillie, Bruder der Dichterin Joanna Baillie und Neffe (später auch Schüler) der bekannten Chirurgen und Anatomen John und William Hunter. Sein Schwiegervater war der Gynäkologe Thomas Denman.

Baillie studierte in Glasgow, Oxford und London Medizin, war schon mit 20 Jahren Demonstrator der Anatomie. Zusammen mit William Cumberland Cruikshank eröffnete er 1785 den ersten anatomischen Kursus. 1787 berief man ihn als Arzt an das St. George’s Hospital, wo er bis 1791 tätig wurde. 1788 beschrieb er die vollständige Seitenvertauschung der Körperorgane (Situs inversus) bei einer Leiche. Aus dem Jahr 1795 stammt von Baillie eine Beschreibung der Endokarditis. Um 1800 betrieb er eine große Praxis in London. Etwa 1822 zog sich Baillie aus dem öffentlichen Leben zurück und verstarb am 23. September 1823 mit 61 Jahren an Tuberkulose.

Seit 1799 war er Fellow der Royal Society of Edinburgh.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • James Wardrop: The Life of Matthew Baillie ... From the edition of his works. London 1825.
  • Barbara I. Tshisuaka: Baillie, Matthew. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 133.

Einzelnachweise

  1. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 32.
  2. Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Royal Society of Edinburgh, archiviert vom Original am 25. Oktober 2017; abgerufen am 7. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.