Matthias Schießleder (* 23. September 1936 in Essen) ist ein deutscher Judoka.

Karriere

Matthias Schießleder begann 1951 beim Polizei-Sportverein Essen mit dem Judosport. Ab 1952 nahm er im Jugendbereich erfolgreich an Wettkämpfen teil. 1955 wurde er erstmals Deutscher Meister in der Altersklasse der Erwachsenen. 1956, 1959 und 1960 folgten weitere Meistertitel in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm. 1961 war er Deutscher Meister in der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm.

Der 1,72 m große Schießleder nahm 1955 erstmals an Europameisterschaften teil. 1959 gewann er eine Bronzemedaille im Leichtgewicht, 1960 war er Europameister. 1963 belegte er mit der deutschen Mannschaft den zweiten Platz bei den Teameuropameisterschaften.

1964 konnte sich Schießleder, damals Träger des 4. Dan, durch Siege über den Europameisterschaftsdritten von 1964 Günter Wiesner vom SC Dynamo Berlin und den Vizeeuropameister von 1962 Erich Zielke vom ASK Vorwärts Berlin für die gesamtdeutsche Mannschaft zu den Olympischen Spielen 1964 qualifizieren. Als sein Ersatzmann wurde Wiesner nominiert, der Zweitplatzierte der deutschen Ausscheidungskämpfe.

Beim ersten Olympischen Judoturnier 1964 in Tokio standen vier Gewichtsklassen auf dem Programm, es begann mit den Leichtgewichten. Am 20. Oktober 1964 trafen im ersten olympischen Judokampf überhaupt Matthias Schießleder und der Österreicher Karl Reisinger aufeinander, Reisinger gewann durch eine kleine Wertung (Kinsa). Schießleder verlor auch seinen zweiten Kampf gegen Paul Maruyama aus den Vereinigten Staaten und schied damit aus.

Schießleder blieb dem Judosport und dem Polizei-Sportverein Essen als Trainer und Betreuer verbunden und graduierte bis zum 9. Dan. Er ist Ehrenmitglied des Deutschen Judo-Bundes und seit 1999 Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Fußnoten

  1. Karriereübersicht bei judoinside.com
  2. Europameisterschaften im Leichtgewicht bei sport-komplett.de
  3. Sport-Informations Dienst (Hrsg.): Tokyo 1964. Deutsche Olympiamannschaft. Düsseldorf 1964. S. 23 (gemeinsame Olympiabroschüre beider Deutscher Nationalen Olympischen Komitees)
  4. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7. S. 714
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