Maubach
Stadt Backnang
Koordinaten: 48° 55′ N,  26′ O
Höhe: 279 m
Einwohner: 3544 (18. Mrz. 2018)
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 71522
Vorwahl: 07191

Maubach ist ein Stadtteil von Backnang in Baden-Württemberg, etwa 24 km nordöstlich von Stuttgart im Rems-Murr-Kreis zwischen den Städten Backnang und Winnenden.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Maubach wurde schon von den Römern besiedelt. Beim Bau des Schulhauses an der heutigen B 14 stieß man 1895 auf Gebäudereste römischer Herkunft. Mit dem Limesfall verließen die Römer das Gebiet. Anschließend wurde das weitgehend menschenleere Gebiet von den Alemannen besiedelt.

Das nach dem Maubach benannte Dorf wurde am 11. April 1245 als Mubach erstmals urkundlich erwähnt, als Papst Innozenz IV. Besitztümer des Stifts Backnang hier bestätigte. 1370 wird der Ortsadlige Ulrich von Maubach in einer Urkunde erwähnt. Die Herren von Maubach waren Ministerialen der Markgrafen von Baden. Heimatforscher vermuten aufgrund ähnlicher Wappen verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herren von Weissach. Eine Burg ist in Maubach ebenfalls urkundlich nachgewiesen: In einem Lagerbuch von 1698 ist die Rede von einem „Bürglein“, von dem heute allerdings keine Reste mehr vorhanden sind. Vermutlich lag die Befestigung auf einer Anhöhe südöstlich des Dorfes (Flurname „Bürglesäcker“). Mit Ulrich von Maubach starb das Adelsgeschlecht Ende des 14. Jahrhunderts in der männlichen Linie aus. Seine Witwe veräußerte ihren Besitz in Maubach an das Stift Backnang.

Die zuvor selbständige Gemeinde mit dem Dorf Maubach und dem Wohnplatz Schulhaus (Alte Schule) wurde am 1. Juli 1971 nach Backnang eingemeindet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Maubach durch die Ansiedlung von Heimatvertriebenen und Gewerbebetrieben stark an. In den Neunzigerjahren begann die Planung einer großflächigen Stadterweiterungsmaßnahme am nördlichen Ortsrand, welche aufgrund ihres großen Landverbrauchs stark umstritten war.

Kirche

Maubach verfügt über eine evangelische Kirche, welche dem Apostel Paulus geweiht ist (Feldkircher Straße 27). Die Pauluskirche ist ein modernes Gemeindezentrum mit Glockenturm. Das Gotteshaus gehört zu der Kirchengemeinde Waldrems-Maubach-Heiningen.

Politik

Das Gebiet der 1971 eingegliederten Gemeinde Maubach bildet eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem aus acht Mitgliedern bestehendem Ortschaftsrat.

Wappen

Die Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens lautet: „In rotem Schild ein goldener Schrägrechtsbalken, begleitet oben von einem goldenen Reichsapfel mit aufgestecktem Kreuz, unten von drei (2:1) rechtsschrägen goldenen Ähren.“

Verkehr

Maubach verfügt mit der Linie S3 über eine Haltestelle der S-Bahn Stuttgart sowie direkten Anschluss an die Bundesstraße 14.

Gemeindepartnerschaft

Mit der französischen Gemeinde Vernosc-lès-Annonay besteht seit 2006 eine Partnerschaft.

Bildung

In Maubach gibt es mehrere Kindergärten:

  • Städtische Kindertagesstätte Maubach Bregenzer Straße
  • Städtische Kindertagesstätte Maubauch Imster Straße
  • Städtische Kindertagesstätte Maubach Schladminger Weg
  • Städtische Kindertagesstätte Maubach Stubener Weg
  • Städtische Kindertagesstätte in der Grundschule Maubach

Außerdem die Grundschule Maubach mit angeschlossenem Hort.

Einzelnachweise

  1. Fakten und Faktoren - Der Wirtschaftsstandort Backnang, auf backnang.de
  2. Heiner Kirschmer: Die Römer in und um Backnang. Backnang 1993, S. 11.
  3. Gerhard Fritz, Gotthard Reinhold: Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. Hrsg.: Gerhard Fritz, Roland Schurig. 1. Auflage. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 7172.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 446.
  5. Waldemar Lutz, Erich Scheible (Hrsg.): Kennzeichen WN, Heimatkunde für den Rems-Murr-Kreis. 1. Auflage. Verlag Waldemar Lutz Lörrach und Ernst Klett Schulbuchverlag GmbH, Stuttgart 1990, ISBN 3-12-258290-2, S. 197.
  6. Evang. Kirchengemeinde Waldrems-Maubach-Heiningen: Grüß Gott. Abgerufen am 13. April 2023.
  7. Hauptsatzung der Stadt Backnang vom 23. Juli 1998
  8. 1 2 Bildung & Soziales. Stadt Backnang, abgerufen am 8. März 2021.

Literatur

  • Maubach. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Backnang (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 53). H. Lindemann, Stuttgart 1871, S. 212–214 (Volltext [Wikisource]).
  • Burkhart Oertel: Ortssippenbuch der württembergischen Kreisstadt Backnang. Band 3: Für die Teilorte Heiningen, Maubach, Waldrems mit Horbach 1599–1920. Neubiberg: Selbstverlag des Verfassers 2004 (= Württembergische Ortssippenbücher 60)
Commons: Maubach (Backnang) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.