Max Elsas (* 10. März 1858 in Ludwigsburg; † 30. September 1942 bei Terezín im KZ Theresienstadt) war ein deutscher Industrieller jüdischer Abstammung sowie Stadtrat und stellvertretender Oberbürgermeister von Ludwigsburg. Er wurde Opfer der Judenverfolgung während des Dritten Reichs. Ein Stolperstein in Ludwigsburg ist ihm gewidmet.

Leben

Familie

Max Elsas wurde am 10. März 1858 in Ludwigsburg als Sohn der aus Hochberg stammenden Rebekka Elsas geborene Straus (1818–1908) und des aus Aldingen am Neckar stammenden Webers und Firmengründers Benedikt Elsas (1816–1876) geboren. Er hatte zwei ältere sowie einen jüngeren Bruder und eine Schwester.

Er war mit Ida Elsas, geborere Fellheimer (1868–1939) verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne – Bernhard (1891– 1945) und Ludwig Elsas (1893– 1949). Über seinen Onkel Louis Elsas ist er mit dessen Enkel, dem Widerstandskämpfer Fritz Elsas (1890–1945), verwandt. Er selbst ist ein Onkel von Martin Elsas (1872–1939).

Werdegang

Im Anschluss an seine Schulausbildung in Ludwigsburg machte Elsas zuerst eine Ausbildung zum Textilfachmann am Technikum für Textilindustrie in Reutlingen, um anschließend noch eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren. Später leitete er die von seinem Vater gegründete Bunttuchweberei Elsas & Söhne.

Elsas engagierte sich stark für seine Heimatstadt. Seit 1882 war er Mitglied der Feuerwehr. Als Mitglied der Demokratischen Partei war er von 1905 bis 1908 Mitglied des Bürgerausschusses Untere Stadt und ab 1910 Stadtrat sowie kurz darauf Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Da der Oberbürgermeister Gustav Hartenstein eingezogen wurde, führte Elsas von 1916 bis 1918 dessen Amtsgeschäfte. Auch als Unternehmer war Elsas Mitglied in zahlreichen Verbänden und Ausschüssen. Am 3. April 1933 wurde er wegen seines jüdischen Glaubens gezwungen von allen öffentlichen Ämtern zurückzutreten.

Nach dem Brand der Ludwigsburger Synagoge in Folge der Reichspogromnacht wurde Elsas verhaftet und ins KZ Welzheim gebracht. Sein Sohn Ludwig Elsas, ein Facharzt für Lungenheilkunde, trat für den Vater ein, woraufhin Max Elsas aus der Haft entlassen wurde. Ludwig Elsas wurde dafür allerdings verhaftet und nach Riga deportiert, überlebte jedoch den Holocaust.

Im Jahr 1938 wurde die Firma Elsas & Söhne Opfer der sogenannten Arisierung. Elsas und seine Familie hatten von nun an kein Einkommen mehr. Am 7. April 1939 starb Elsas' Frau Ida Elsas. Elsas' Sohn Bernhard Elsas gelang 1941 die Flucht in die USA. Am 2. Dezember 1941 wurde Max Elsas in das Zwangsaltenheim für Juden in Eschenau eingewiesen. Am 22. August 1942 wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert. Dort ist Elsas am 30. September 1942 gestorben.

Ehrungen

  • Im Ludwigsburger Stadtteil Ost erinnert die Max-Elsas-Straße an den ehemaligen Stadtrat.
  • Vor seinem Wohnhaus in der Ludwigsburger Marstall-Straße befindet sich ein Stolperstein.

Einzelnachweise

  1. Eduard Theiner: Ein Weberlehrling macht Karriere. In: Heinz Pfizenmayer (Hrsg.): Remsecker Lebensbilder (= Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar. Band 11). Remseck am Neckar 1991.
  2. Albert Sting: Aus der Geschichte der Ludwigsburger Juden. (PDF) Referat, 1988 gehalten im Rahmen der Gedenkfeiern zum 10. November 1938. In: synagogenplatz.de. Archiviert vom Original; abgerufen am 2. Januar 2020.
  3. 1 2 3 4 Albert Sting, Martina Kütterer: Max Elsas - Ein Ehrenmann wird ausgestoßen. In: stolpersteine-ludwigsburg.de. Abgerufen am 3. Januar 2020.
  4. 1 2 3 4 Angela Borgstedt: Elsas, Max. In: Württembergische Biographien 1, 65; zitiert nach LEO-BW. Abgerufen am 3. Januar 2020.
  5. 1 2 Max Elsas - Ein Ehrenmann wird ausgestoßen. In: stolpersteine-guide.de. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  6. Stadt Ludwigsburg - Persönlichkeiten der Stadt. In: www.ludwigsburg.de. Abgerufen am 2. Januar 2020.
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