Max Ernst Opitz (* 11. September 1890 in Bernsdorf; † 7. Januar 1982 in Ost-Berlin) war ein deutscher Kommunalpolitiker (SED) und von 1949 bis 1951 Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.
Leben
Der Sohn eines Bergarbeiters absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1905 bis 1908 eine Lehre zum Tischler. 1911 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und diente sieben Jahre im Ulanenregiment Nr. 21. Im Ersten Weltkrieg wurde er mehrmals verwundet. 1915 heiratete er zum ersten Mal. Im November 1918 wurde er in den Soldatenrat seines Regiments gewählt. Nach seiner Entlassung aus dem Deutschen Heer wurde er im Februar 1919 Mitbegründer der Ortsgruppe der KPD in Gersdorf. 1920 zog er nach Chemnitz um und wurde Vorsitzender des KPD-Stadtbezirkes West.
Ab 1923 leitete Opitz die KPD Erzgebirge/Vogtland, KPD Niederrhein, KPD Hessen-Frankfurt, KPD Ruhr und die KPD Württemberg als Pol.-Sekretär. Von 1926 bis 1930 war er Mitglied des Sächsischen Landtages, von 1926 bis 1929 war er dort Fraktionsvorsitzender der KPD. 1932/33 gehörte Opitz dem Preußischen Landtag an.
Opitz nahm am 7. Februar 1933 an der illegalen Tagung des Zentralkomitees der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil. Am 5. März 1933 wurde er in den Reichstag gewählt, konnte aber sein Mandat wie alle KPD-Abgeordneten auf Grund des Verbotes der Partei und der Annullierung aller KPD-Mandate nicht wahrnehmen. Er leitete dann die illegale Arbeit der KPD in Dortmund und in Stuttgart. Am 2. November 1933 wurde er in Stuttgart verhaftet und 1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt. In einem weiteren Prozess wurde er im November 1937 wegen Totschlags zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Abbüßung seiner Zuchthausstrafe wurde er im Oktober 1941 von der Gestapo in das KZ Sachsenhausen überführt. Am 1. Mai 1945 wurde er während eines Todesmarsches durch die Rote Armee bei Flecken Zechlin befreit.
Opitz kehrte nach Sachsen zurück und wirkte bei der Neubildung der KPD Sachsen mit. Von Juli 1945 bis April 1949 war er Polizeipräsident in Dresden. 1946 wurde er Mitglied der SED. Vom 18. Mai 1949 bis zum 5. Juni 1951 war er Oberbürgermeister von Leipzig. Im Juni 1951 machte ihn Wilhelm Pieck zum Chef der Präsidialkanzlei und zum Staatssekretär. Diese Funktion hatte er bis zum Tode Piecks 1960 inne. Von 1950 bis 1963 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR und Mitglied bzw. bis 1967 Stellvertretender Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe der DDR. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand wirkte er als Mitglied der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR.
Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt, wo bereits 1967 seine zweite Frau Erna Opitz-Hähnel (Witwe des noch im März 1945 ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfers Albert Hähnel) ihre Ruhestätte gefunden hatte.
Auszeichnungen
- 1954 Vaterländischer Verdienstorden in Silber und 1959, 1965 und 1970 in Gold
- 1955 Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei
- 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945
- 1960 Karl-Marx-Orden
- 1975 Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold
Literatur
- Heike Amos: Opitz, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 554 (Digitalisat).
- Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Opitz, Max. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Klaus Kühnel: „Ich war glücklich“. Max Opitz (11. September 1890 / 7. Januar 1982). trafo verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-89626-282-0 (von Opitz autorisierte Biographie).
- Handbuch der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 3. Wahlperiode. Kongress-Verlag Berlin, 1959.
- Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 4. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR Berlin, 1964, S. 158.
- Opitz, Max. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Liste der Teilnehmer
- ↑ Neues Deutschland vom 25. Februar 1967