Max Haas (* 1847 in Mergentheim, Württemberg; † 2. Juni 1927 in Innsbruck) war ein Architekt des Späthistorismus.
Leben
Der aus Württemberg stammende Max Haas arbeitete elf Jahre lang im Büro von Heinrich von Ferstel in Wien. 1883 wurde er als Lehrer für Bauwissenschaften und Bauzeichnen an die Staatsgewerbeschule in Innsbruck berufen, wo unter anderen Theodor Prachensky zu seinen Schülern zählte.
1885 wurde er als Vertreter der Fortschrittlichen Partei in den Innsbrucker Gemeinderat gewählt. Anlässlich der Versetzung in den Ruhestand 1907 wurde ihm vom Kaiser der Titel Baurat verliehen.
Haas entwarf Gebäude im Stil der Neorenaissance und der Neugotik, insbesondere aber in einer regionalen Bauweise. Dabei wählte er nicht den zu dieser Zeit beliebten Schweizerstil, sondern orientierte sich an Unterinntaler Bauernhöfen, deren Formen er ins Prächtige steigerte. Er prägte mit seinen Bauten insbesondere das Ortsbild von Igls im Wandel vom Bauerndorf zum Fremdenverkehrsort.
Werke
- Fertigstellung des von Heinrich von Ferstel begonnenen Hochaltars in der Schottenkirche in Wien, 1883
- Entwurf für das Deutsche Haus, Brünn, 1887 (nicht verwirklicht)
- Umbau und Renovierung, Schloss Büchsenhausen, 1887–1889
- Altwirt (Sporthotel), Igls, 1889
- Villa Haas, Kur-Apotheke Igls, um 1890
- Geschäfts- und Wohnhaus Maria-Theresien-Straße 24/Anichstraße 2, Innsbruck, 1889–1893
- Wohn- und Geschäftshaus Anichstraße 2a, Innsbruck, 1889–1893
- Rathaus, Igls, 1893
- Villa Schumacher (Haus Windegg), Igls, 1894
- Grabdenkmal für Marie Zöhrlaut aus Milwaukee, Evangelischer Teil des Innsbrucker Westfriedhofs, 1894
- Erweiterung des Igler Hofes, 1894–1895
- Volksschule Franz-Fischer-Straße, Wilten, 1901
- Milchlingsbrunnen, Bad Mergentheim, 1910
Literatur
- Christoph Hölz, Klaus Tragbar, Veronika Weiss (Hrsg.): Architekturführer Innsbruck. Haymon, Innsbruck 2017, ISBN 978-3-7099-7204-5, S. 257.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Felmayer, Wiesauer: Ansitz Büchsenhausen. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 5. September 2015.
- ↑ Sterbefälle und Begräbnisse. In: Tiroler Anzeiger, 3. Juni 1927, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Gemeinderaths-Ergänzungswahlen. In: Innsbrucker Nachrichten, 9. Mai 1885, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Hof- und Personalnachrichten. In: Innsbrucker Nachrichten, 2. Dezember 1907, S. 3 (online bei ANNO).
- 1 2 Ilse Patzelt: Der Igler Hof. Vom Bauernhaus zum Grandhotel. In: Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen, Band 3 (2010), S. 433–453 (zobodat.at [PDF; 23,9 MB]).
- ↑ Georg Kugler: „Unsere Liebe Frau zu den Schotten“. Kunst in der Schottenkirche, Serie: 3. Teil. In: Schottenpfarrblatt, Nr. 6, Fastenzeit/Ostern 2004, S. 3–4 (PDF; 696 kB).
- ↑ Felmayer, Wiesauer: Villa Haas, Kur-Apotheke Igls. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. Januar 2018.
- ↑ Wiesauer: Geschäfts- und Wohngebäude. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. Januar 2018.
- ↑ Weirather, Wiesauer: Wohn- und Geschäftsgebäude, Mehrparteienhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. Januar 2018.
- ↑ Weirather, Wiesauer: Wohn- und Geschäftsgebäude, Mehrparteienhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. Januar 2018.
- ↑ Der Igel, Nr. 14, September 2010, S. 2 (PDF; 1,9 MB).
- ↑ Wiesauer: Postamt, ehemaliges Schulhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 21. Dezember 2013.
- ↑ Grabdenkmal auf dem protestantischen Friedhofe in Innsbruck. Vom Architekten Prof. Max Haas. In: Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bauwesen und decorative Kunst. III. Jahrgang 1897, S. 19 (Digitalisat).
- ↑ Volksschule Franz Fischer. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. Januar 2018.
- ↑ Das neue Schulhaus von Wilten. In: Innsbrucker Nachrichten, 13. September 1902, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Aus Stadt und Land. In: Innsbrucker Nachrichten, 3. Februar 1909, S. 5 (online bei ANNO).