Max Haller (* 13. März 1947 in Sterzing, Südtirol) ist ein Soziologe mit italienischer und österreichischer Staatsbürgerschaft. Er studierte und arbeitete in Wien und Mannheim und lehrte von 1985 bis zu seiner Emeritierung 2015 als o. Univ.-Prof. an der Karl-Franzens-Universität Graz. Seit 1994 ist er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er lebt in Wien und Graz.
Curriculum und wissenschaftliche Tätigkeiten
Lebenslauf und akademischer Werdegang
Max Haller wurde am 13. März 1947 in Sterzing als Sohn des Landwirtes Max Haller und seiner Ehefrau Anna, geb. Tschopfer, geboren. Diese wirkte in den Jahren 1930–39 als Lehrerin an einer sogenannten "Katakombenschule" zur Zeit des italienischen Faschismus. Nach dem Besuch der Volksschule in Telfes und der Mittelschule und des Wissenschaftlichen Lyzeums in Brixen studierte er in Wien Soziologie, Philosophie und Psychologie. 1972–74 absolvierte Haller ein post-graduate Studium der Soziologie am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien; 1974–1979 war er Assistent und zuletzt Leiter der Abteilung Soziologie ebendort. 1980–83 wirkte er an der Universität Mannheim als Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des Projekts "Vergleichende Analysen der Sozialstruktur mit Massendaten" (VASMA). 1983–84 war Haller wissenschaftlicher Leiter am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim. 1984 erfolgte die Habilitation für Soziologie an der Universität Mannheim. 1985 folgte der Ruf als ordentlicher Professor für Soziologie an die Universität Graz, wo er bis zu seiner Emeritierung Ende September 2015 forschte und lehrte. Haller hatte mehrere Gastprofessuren in Österreich, Italien und den USA inne. Von 1986 bis 1989 war er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS). Aktuell lehrt er an den Universitäten Wien, Salzburg, Graz, Budapest und Prag und betreibt Forschungen gemeinsam mit Soziologinnen und Soziologen an den Universitäten Graz und Wien sowie an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Max Haller ist verwitwet; er war verheiratet 1977–2006 mit Martha, geb. Stubenvoll und hat drei Söhne.
Forschung und Lehre
Im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere hat Haller kontinuierlich große Forschungsprojekte beantragt und geleitet. Am Institut für Höhere Studien in Wien war dies die Studie über Ungleichheit in Österreich (1977–1980), in Mannheim und Graz die Mitarbeit an der Gründung und laufenden Durchführung des International Social Survey Programme (ISSP) 1984/85, sowie (in Zusammenarbeit mit SoziologInnen in Wien und Linz) die Initiierung des Langfristprojektes Sozialer Survey Österreich 1985/86 (Replikationen 1993, 2003 und 2016). Die Forschungsgruppe von Haller an der Universität Graz war inhaltlich maßgeblich an der Entwicklung vom ISSP beteiligt: So wurden von ihr wichtige Themen vorgeschlagen und die entsprechenden drafting groups geleitet (Social networks 1986, Religion 1991, National identity 1995, Leisure time and sport 2007). Die österreichische Arbeitsgruppe organisierte auch zwei der jährlichen Arbeitstagungen des ISSP-Projekts, zuletzt die Jubiläumstagung 2009 in Wien (daraus entstand der bislang umfassendste Sammelband zum weltweiten ISSP-Projekt The International Social Survey Programme 1984-2009. Charting the Globe 2009). Daneben wurden von Haller kleinere, stärker praxis- und anwendungsbezogene Forschungsprojekte initiiert, mehrere davon im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Sozialforschung-Sozialplanung Steiermark; sowie im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen und Forschungspraktika, die oft mit Exkursionen (nach Brüssel, Südtirol, Äthiopien) verbunden wurden.
Als Dozent bzw. Gastprofessor wirkte Haller an mehreren deutschen (Mannheim, Heidelberg) und an österreichischen Universitäten (Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg). 1999 unterrichtete er an der University of California, Sta. Barbara; 2003–2005 als "Professore di fama internazionale" an der Universität Trient (Italien), 2009 und 2010 an der St. Augustine University of Tanzania in Mwanza. 2000 hielt er Max-Weber Gastvorlesung an der Universität Heidelberg. Zuletzt war Haller Gastprofessor an der Corvinus University Budapest und der Karls-Universität Prag. Längere Forschungsaufenthalte absolvierte Haller am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) in Berlin und wissenschaftlichen Institutionen in Frankreich, der Tschechoslowakei, Belgien und Kanada. Als "International Scholar der OSI Europe Foundation" besuchte er 2006/09 die soziologischen Institute der ukrainischen Universitäten von Lwiw, Kiev und Kharkov. Auf wissenschaftlichen Tagungen im In- und Ausland und bei anderen Gelegenheiten hielt er rund 280 Vorträge.
Professionspolitische Aktivitäten
Als Präsident der "Österreichischen Gesellschaft für Soziologie" (1986–89) organisierte Haller 1987 den österreichischen Soziologentag in Graz zum Thema "Gesellschaft an Grenzen. Sozialstruktur und gesellschaftliches Bewusstsein in Ost- und Westeuropa". In diesem Rahmen schlug er die Gründung einer "European Sociological Association" vor und leitete das in der Folge etablierte Gründungskomitee (gemeinsam mit David Lane, Cambridge). 1988 organisierte er (gemeinsam mit Wolfgang Zapf und Hans-Joachim Nowotny) den ersten trilateralen Soziologiekongress der deutschsprachigen Länder in Zürich. Zur Etablierung von Kontakten mit SoziologInnen in Osteuropa organisierte er Konferenzen in Krakau 1989, in Wien 1998 und in Graz 2014. 2016 gründete gemeinsam mit Kollegen in Wien die "Wiener Gesellschaft für Soziologie".
Max Haller war bzw. ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler soziologischer Gesellschaften ("Österreichische Gesellschaft für Soziologie", Sektionen der "Deutschen Gesellschaft für Soziologie", "European Sociological Association", "American Sociological Association", "International Sociological Association"). Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften wie der Schweizerischen Zeitschrift für Soziologie, von Corvinus, vom Journal of Sociology and Social Policy (Budapest), European Societies, von der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, vom European Sociological Review, von der Encyclopedia of Racial and Ethnic Relations, von Sociologia e Politiche Sociali (Bologna). Zudem ist Haller Mitglied des wissenschaftlichen Beirats zahlreicher in- und ausländischer Forschungsinstitutionen.
Auszeichnungen und Würdigungen
- 1976 Leopold Kunschak-Preis für die Dissertation über Frauen in Beruf, Familie und Gesellschaft
- 1989 Aufnahme in den Band Aufbruch in die Internationalität als einer von 30 österreichischen Wissenschaftlern
- 1994 Korrespondierendes Mitglied der "Österreichischen Akademie der Wissenschaften"
- 2002–2003 Ruf als "professore di fama internazionale" an die Universität Trient (Italien)
- 2006 Best Paper Award der Zeitschrift Social Indicators Research (für den Aufsatz How social realations can produce life satisfaction)
- 2010 Best Publication Award for an International Scholar der Sektion "Global and Transnational Sociology" der "American Sociological Association" (für das Buch The International Social Survey Programme 1984–2009)
- 2010 Aufnahme in das Dictionary of Eminent Social Scientists der Mattei-Dogan Foundation, Paris
- 2011 Ehrenmitglied der "European Sociological Association"
- 2012 Festschrift zum 65. Geburtstag: Crossing Borders, Shifting Boundaries. National and Transnational Identities in Europe and Beyond, Frankfurt/ New York: Campus Verlag 2012 (Hrsg. Franz Höllinger und Markus Hadler)
Inhaltliche Schwerpunkte der wissenschaftlichen Tätigkeit
Sozialstruktur, soziale Ungleichheit und sozialer Wandel
Der Hauptschwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Max Haller ist die Analyse der Sozialstruktur, sozialen Ungleichheit und Mobilität, wie auch deren Wahrnehmung durch die Bürgerinnen und Bürger auf dem Hintergrund von Gleichheitsorientierungen in Österreich (Haller 1982, 1987, 1996, 2008), in Südtirol (Haller u. a. 2016) und im europäisch-amerikanischen Vergleich (Haller 1985, 1989). Dabei ist es ihm stets ein Anliegen, theoretische Perspektiven mit empirischen Analysen zu verknüpfen. Ausgehend von Max Weber unterscheidet er zwischen zwei unterschiedlichen Prozessen der Reproduktion sozialer Ungleichheit: zum einen durch Prozesse der sozialen Schließung und Klassenbildung im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, in Organisationen und in kollektiven Beziehungen; zum anderen durch Prozesse der sozialen Schichtung, wo Eltern-Kind Beziehungen und homogame Muster der Partnerwahl ungleiche soziale Lagen über Generationen reproduzieren (Haller 1981, 1983). Beide Prozesse wirken auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Ideologen von Gleichheit und Ungleichheit, welche mit bestimmen, ob die Menschen Ungleichheit eher kritisch oder affirmativ wahrnehmen.
Von Anfang an befasste sich Haller auch mit den Beziehungen zwischen der Klassenstruktur bzw. Schichtung und anderen Aspekten der Reproduktion von Ungleichheit, wie vor allem ethnisch-nationaler Differenzierung (Haller 1993). Zuletzt verfasste er eine umfassende Untersuchung der Frage, wie ethnische Differenzierung und ethnisch basierte Ausbeutungs- und Ausschließungsprozesse zu den enormen internationalen Differenzen in den nationalen Strukturen der Einkommensverteilung beitragen. Die zentrale These lautet, dass die ökonomische Ungleichheit davon abhängt, wie ethnische Zugehörigkeit und soziale Schichtung interagieren. Dazu wird eine Typologie von Schichtungssystemen entwickelt und gezeigt, dass die ökonomische Ungleichheit explodiert, wenn in der Arbeitswelt ethnisch basierte Ausbeutung und soziale Schichtung zusammenfallen (Haller 2016). Diese Frage wurde auch in einer Studie über Südtirol untersucht (Atz, Haller und Pallaver 2016/2017).
Soziologie der europäischen Integration
Ein zweiter Forschungsbereich von Max Haller ist die europäische Integration. Die zentrale Frage dieser wie auch der weiteren Arbeiten zu diesem Thema (Haller 1994, 2001, 2009) lautet, inwieweit die europäische Integration tatsächlich allen Mitgliedern der Bevölkerung zugutekommt, wie es von Seiten der EU immer wieder propagiert wird. Es wird gezeigt, dass die europäische Integration in verschiedenen Ländern Europas höchst unterschiedlich gesehen wird und in fast allen Ländern auch eine erhebliche Kluft zwischen den Zielen der Eliten und den Vorstellungen der Bürger und Bürgerinnen besteht.
Untersucht wurden von Max Haller auch die Beziehung zwischen nationaler und europäischer Identität und die Determinanten des Nationalstolzes in Österreich und im internationalen Vergleich (Haller 1996, 2006, 2014) sowie allgemeine Fragen der regionalen und über-nationalen, wirtschaftlich-politischen Integration und der Rolle der Regionen hierbei (Haller 2011, 2014). Mit dem Thema „Identität und Grenzen Europas“ befasste sich auch eine von Haller organisierte Tagung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft für Soziologie in Trient, aus der ein umfangreicher Band resultierte (Haller 2014). In diesem Zusammenhang wurde auch die Beziehung zwischen Sprache, sozialer und nationaler Identität aus theoretischer (Haller 2009) und empirischer Sicht (Haller 2015; Haller und Berghammer 2018) behandelt.
Internationaler Vergleich: Theorie, Methodik, exemplarische Analysen
Der Vergleich zwischen verschiedenen Gesellschaften und Kulturen, von René König als methodischer Königsweg der Soziologie bezeichnet, spielte in der Forschung von Haller von Anfang an eine zentrale Rolle. Fast alle seine Forschungsthemen werden aus dieser Sicht behandelt und er hat auch eigenständige Beiträge zur Theorie und Methodik des internationalen Vergleiches geliefert (Haller 2002; Haller und Hadler 2004/05). Mit der Entwicklung weltweiter, repräsentativer sozialer Surveys wurde ein Meilenstein in der vergleichenden Sozialforschung erreicht. Der Einwand, diese Forschungsprogramme erfassten nur oberflächliche, oft wechselnde Einstellungen, wurde empirisch untersucht (und widerlegt) durch einen Vergleich der Freiwilligentätigkeit in Österreich und Australien (Haller, Brandl und Gross 2009). In allen vergleichenden Studien wurde argumentiert und mit Hilfe von Daten des International Social Survey Programme (ISSP) gezeigt, dass z. B. religiöse, umweltbezogene und politische Einstellungen und Verhaltensweisen in einem Land nur unter Bezug auf dessen spezifischen strukturellen und institutionellen Merkmale erklärt werden können (Haller und Höllinger 2007, 2009; Haller und Troy 2003; Haller und Hadler 2008, 2011).
Soziologische Theorie und Soziologie der Wissenschaft
Seine empirischen Analysen versucht Haller stets systematisch auf relevante theoretische Konzepte und Ansätze zu beziehen. Er will damit die vielfach beklagte Kluft zwischen reinen Theoretikern und theorielosen Empirikern in der heutigen Soziologie überwinden. Im Buch Soziologische Theorie im systematisch-kritischen Vergleich (2003/ 2006) gibt er einen umfassenden Überblick über die wichtigsten theoretischen Paradigmata der neueren Soziologie auf dem Hintergrund von Weber’s Konzept der Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft. In einer Reihe von Aufsätzen werden spezifische theoretische Probleme behandelt: etwa die Rolle von Normen und Werten (Haller 1987, 2013), das Verhältnis von funktionaler, kausaler und historischer Erklärung (Haller 2000) und die Erklärungskraft der Rational Choice Theorie (2001).
Wissenschaftssoziologische Themen behandelt Haller in mehreren Arbeiten. So in einer Studie über die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Forschung in Österreich (Haller, Knorr und Zilien 1981). Untersucht wurde auch die Frage, warum Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutend mehr Nobelpreisträger hervorbrachte als in der zweiten Hälfte (Haller, B. und M. Wohinz 2002). Weitere Themen sind Wissenschaft als Beruf und die (sehr einseitigen) internationalen Kommunikationsmuster in der Soziologie (Haller 2013, 2016).
Ausgewählte Publikationen
Zum Bereich "Sozialstruktur, soziale Ungleichheit und ethnische Differenzierung"
- "Marriage, Women and Social Stratification. A Theoretical Critique", American Journal of Sociology, Bd. 86, H. 4, 1981, S. 766–795
- Klassenbildung und soziale Schichtung in Österreich (mit Beiträgen von E. Dimitz, P. Findl und P. Mitter), Frankfurt und New York: Campus Verlag, 1982
- Theorie der Klassenbildung und sozialen Schichtung, Frankfurt und New York: Campus Verlag, 1983
- "Patterns of Career Mobility and Structural Positions in Advanced Capitalist Societies. A Comparison of Men in Austria, France and the United States", (mit W. König, P. Krause, K. Kurz), American Sociological Review, Vol. 50, No. 5, 1985, S. 579–603
- "Sozialstruktur und Schichtungshierarchie im Wohlfahrtsstaat. Zur Aktualität des vertikalen Paradigmas der Ungleichheitsforschung", Zeitschrift für Soziologie, Jg. 15, H. 3, 1986, S. 167–187
- Klassenstrukturen und Mobilität in fortgeschrittenen Gesellschaften. Eine vergleichende Analyse der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs, Frankreichs und der Vereinigten Staaten von Amerika, Frankfurt und New York: Campus Verlag, 1989
- "Social Mobility in Austria, Czechoslovakia, and Hungary. An Investigation of the Effects of Industrialization, Socialist Revolution, and National Uniqueness", (mit T. Kolosi und P. Robert) in: M. Haller (ed.), Class Structure in Europe, Armonk, N.Y. und London, 1990, S. 153–197 (auch in: International Journal of Sociology, Vol. 19, 1990, No. 4)
- "Klasse und Nation als komplementäre und konkurrierende Grundlagen kollektiver Mobilisierung", Soziale Welt, 44. Jg., H. 1, 1993, S. 30–51
- Ethnic Stratification and Socioeconomic Inequality around the World. The End of Exclusion and Exploitation? Ashgate, Farnham/Surrey (UK) 2016 (unter Mitarbeit von Anja Eder)
- Ethnische Differenzierung und soziale Schichtung in Südtirol. Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts, Baden-Baden: Nomos Verlag, 2016 (Hrsg. mit Hermann Atz und Günter Pallaver)
- Higher Education in Africa. Findings and Challenges for Development, Mobility and Cooperation, Cambridge Scholars Publishing, Newcastle upon Tyne (UK), 2017 (Hrsg. mit Anne Goujon und Bernadette Müller-Kmet)
- Migration und Integration – Fakten oder Mythen? Siebzehn Schlagwörter auf dem Prüfstand, Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2019 (Hrsg.)
Zum Bereich "österreichische Gesellschaft"
- Werthaltungen und Lebensformen in Österreich. Ergebnisse des Sozialen Survey 1986 (Hrsg., mit Kurt Holm), R. Oldenbourg Verlag, München/ Verlag für Geschichte und Politik, Wien, 1987
- Österreich im Wandel. Werte, Lebensformen und Lebensqualität 1986 bis 1993, (Hrsg., mit K. Holm u. a.), Wien: Verlag für Geschichte und Politik/ München: Oldenbourg Verlag, 1996
- Österreich zur Jahrhundertwende. Gesellschaftliche Werthaltungen und Lebensqualität 1986–2004, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 2005 (Hrsg., mit Wolfgang Schulz und Alfred Grausgruber)
- Die österreichische Gesellschaft. Sozialstruktur und sozialer Wandel, Frankfurt am Main und New York: Campus Verlag 2008
Zum Bereich "Nationale und europäische Identität, europäische Integration"
- Europa wohin? Wirtschaftliche Integration, soziale Gerechtigkeit und Demokratie, (Hrsg., mit P. Schachner-Blazizek), Graz: Leykam Verlag, 1994
- "The dissolution and building of new nations as strategy and process between elites and people. Lessons from historical European and recent Yugoslav experience", International Review of Sociology, vol. 6, no. 2, 1996, S. 231–247
- Toward a European Nation? Political Trends in Europe. East and West, Center and Periphery, (Hrsg., mit R. Richter), Armonk, N.Y. und London: M. E. Sharpe, 1994
- Identität und Nationalstolz der Österreicher. Gesellschaftliche Ursachen und Funktionen – Herausbildung und Transformation seit 1945 – internationaler Vergleich (Hrsg.), Wien, Köln und Weimar: Böhlau, 1996
- The Making of the European Union. Contributions of the Social Sciences, Berlin, Heidelberg und New York: Springer Verlag, 2001
- "National and European Identity. A study of their meanings and interrelationships", Revue Francaise de Sociologie, vol. 47, 2006, No. 4, S. 817–850 (mit Regine Ressler)
- "Language and Identity in the Age of Globalization". In: Mohamed Cherkaoui & Peter Hamilton, eds., Raymond Boudon – a Life in Sociology. Essays in Honour of Raymond Boudon, Vol. I, Oxford: The Bardwell Press, 2009, S. 183–196
- "The Nation State and War", in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie/Swiss Journal of Sociology, 35 (1), 2009, S. 11–30
- "Is the European Union legitimate? To what extent?", ISSJ International Social Science Journal LX(60), 2, 2009, p. 223–234
- Die europäische Integration als Elitenprozess. Das Ende eines Traums? Wiesbaden: VS Verlag, 2009 (engl.: European Integration as an Elite Process. The Failure of a Dream? Routledge 2008)
- Identità e confini dell’ Europa / Identität und Grenzen Europas. Annali die Sociologia / Soziologisches Jahrbuch 18, Milano: Franco Angeli und Berlin: Duncker & Humblot, 2014 (Hrsg.)
- "Why empires build walls. The New Iron Curtain between Africa and Europe", in: Alberto Gasparini, ed., The Walls between Conflict and Peace, Leiden/ Boston: Brill 2016, S. 98–125
Zum Bereich "Internationaler Vergleich: Theorie, Methodik, empirische Analysen"
- "Kinship and social networks in modern societies: a cross-cultural comparison among seven nations" (mit Franz Höllinger), European Sociological Review, vol. 6, No. 2, 1990, S. 103–124
- "Female Employment and the Change of Gender Roles: The Conflictual Relationship between Participation and Attitudes in International Comparison", International Sociology, vol. 9, No. 1, 1994, S. 87–112 (mit Franz Höllinger)
- "Theory and method in the comparative analysis of values. Critique and Alternative to Inglehart", in: European Sociological Review, vol. 18, No. 2, 2002, S. 139–158
- "Europe and the Arab-Islamic World. A Sociological Perspective on the Socio-cultural Differences and Mutual (Mis-)Perceptions between two Neighbouring Cultural Areas", Innovation, vol. 15, No. 3, 2003, S. 285–311
- "Ist der Nationalstaat überholt? Überlegungen und Fakten über die sinnvollste Einheit bzw. Analyseebene in der international vergleichenden Sozialforschung", AIAS-Informationen, Jg. 23, H. 3/4, 2004/05, S. 141–161 (mit Markus Hadler)
- "How Social Relations and Structures can Produce Life Satisfaction and Happiness. An International Comparative Analysis", Social Indicators Research, 75 (2006): 161–216 (mit Markus Hadler)
- "Christian religion, society and the state in the modern world", Innovation. The European Journal of Social Science Research, vol. 20, 2007, No. 2, S. 133–156 (mit Franz Höllinger und Adriana Valle-Höllinger)
- The International Social Survey Programme, 1984–2009. Charting the Globe, Hrsg., gem. mit Roger Jowell und Tom W. Smith, London und New York: Routledge, 2009
- "Global activism and nationally driven recycling: The influence of world society and national contexts on public and private environmental behavior", International Sociology, 26 (3), 2011: 315–345 (gemeinsam mit Markus Hadler)
- "From socialist equality to capitalist stratification: How people see ist", in: Corvinus Journal of Sociology and social policy vol. 5 (1), 2014, 1, 3–34 (mit Felix Riedl)
- "Sport und soziale Ungleichheit – Neue Befunde aus dem internationalen Vergleich", in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 67, 2015: 57–82 (mit Tanja Rohrer)
Zum Bereich "Soziologische Theorie und Soziologie der Wissenschaft"
- Sozialwissenschaftliche Forschung in Österreich. Produktionsbedingungen und Verwertungszusammenhänge (mit Karin Knorr und H.G. Zilian), Verlag für Jugend und Volk, Wien, 1981
- Soziologische Theorie im systematisch-kritischen Vergleich, Leverkusen: Leske+Budrich/ UTB, 1. Auflage 1999; 2. Auflage 2003
- "The Model of Science and Research Policy of the European Union in Perspective", in: The Making of the European Union. Contributions of the Social Sciences, Max Haller, ed., Berlin/ Heidelberg/ New York: Springer Verlag, 2000, S. 363–392
- Karrieren und Kontexte. Österreichs Nobelpreisträger und Wissenschaftler im historischen und internationalen Vergleich, Wien: Passagen Verlag 2002 (Mit Birgit und Margot Wohinz)
- "Max Weber und die Soziologie heute – ein widersprüchliches Verhältnis", Soziologische Revue, Bd. 33 (2010), Heft 4, S. 459–469
- Wissenschaft als Beruf. Bestandsaufnahme – Diagnosen – Empfehlungen. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2013 (Hrsg.)
- "Die Ökonomie – Natur- oder Sozialwissenschaft? Wissenschaftstheoretische und wissenssoziologische Überlegungen zu einer alten Kontroverse", in: Dieter Bögenhold (Hrsg.), Soziologie des Wirtschaftlichen. Alte und neue Fragen, Wiesbaden: VS Springer, 2014, S. 31–65
- "Wissenschaftliche Kommunikation zwischen Universalismus und nationaler Exklusivität", in: Helmut Staubmann (Hrsg.), Soziologie in Österreich – Internationale Verflechtungen, Innsbruck: Innsbruck University Press 2016, S. 29–65