Maximilian Hartung (* 8. Oktober 1989 in Aachen) ist ein ehemaliger deutscher Säbelfechter. Als einer der erfolgreichsten Säbelfechter seines Landes wurde er viermal Europameister, Mannschaftsweltmeister und war dreifacher Olympiateilnehmer. Er war Vorsitzender der Athletenkommission im DOSB und Gründungspräsident von Athleten Deutschland e.V. Er war vier Jahre lang im Aufsichtsrat der Stiftung Deutsche Sporthilfe, vier Jahre im Präsidium des Deutschen Fechterbundes und zwei Jahre lang im Präsidium des DOSB ehrenamtlich für die Athleten engagiert. Heute arbeitet er als Geschäftsführer der Sportstiftung NRW für Athletinnen und Athleten. Außerdem ist er Mitglied im Hochschulrat der Hochschule Niederrhein.

Sportliche Karriere

Bei den Olympischen Spielen in London belegte Max Hartung im Einzel den siebten Platz sowie den fünften Platz mit der Mannschaft. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro belegte Hartung den 10. Platz.

Sein wohl größter sportlicher Erfolg ist der Gewinn der Weltmeisterschaft mit der Mannschaft im Jahr 2014. 2017 gewann er im Einzel den Europameistertitel in Tiflis und konnte diesen 2018 in Novi Sad verteidigen. 2019 wurde er mit der deutschen Mannschaft in einem dramatischen Finale vor heimischer Kulisse Europameister in Düsseldorf.

Hartung startet in Deutschland für den TSV Bayer Dormagen. 15 nationale Titel konnte er im Laufe seiner Fechtkarriere erringen. Seine beste Platzierung in der Weltrangliste war der zweite Platz.

Ehrenamtliches Engagement

2013 wurde er zum Athletensprecher des Deutschen Fechter-Bunds gewählt. Von 2014 bis 2021 gehörte Hartung zudem der Athletenkommission des DOSB an, von Februar 2017 bis 2021 war er deren Vorsitzender. Vier Jahre lang engagierte er sich zudem ehrenamtlich als Mitglied im Aufsichtsrat der Stiftung Deutsche Sporthilfe.

Er ist Gründungspräsident des Athleten Deutschland e.V. Seit Oktober 2021 bekleidet Karla Borger als seine Nachfolgerin das Amt der Präsidentin.

Sonstiges

Sein Studium in Politik, Soziologie und Wirtschaft absolvierte er an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und der Universteit Gent. Zum Wintersemester 2020/21 nahm er das Master-Studium "NGO & CSR Management" an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auf.

Rund um die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio 2020 machte Hartung auf sich aufmerksam, als er als erster Athlet weltweit vor der offiziellen Entscheidung des IOC erklärte, dass er bei den Olympischen Spielen im Juli 2020 aufgrund der Corona-Pandemie aus Rücksicht auf die in Japan lebende Bevölkerung und den globalen Gesundheitsschutz nicht antreten würde.

Auszeichnungen

Hartung erhielt 2019 den Werte Preis der Werte Stiftung in der Kategorie „Verantwortung“. Die Stiftung würdigte sein Engagement und die damit verbundenen Verantwortung, die er für andere Athletinnen und Athleten übernimmt. Max Hartung wurde als Wahlkölner zudem zum Sportler des Jahres der Stadt Köln gewählt. Mehrfach erhielt er diese Auszeichnung auch in Dormagen, der Stadt seines Heimatvereins, dem TSV Bayer Dormagen. Im Mai 2023 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Podcast „Demaskiert“

Mit seinem Teamkollegen Matyas Szabo betreibt Hartung einen deutschsprachigen Fechtpodcast. Der Podcast sollte die Athleten ursprünglich auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio begleiten. Nachdem die Olympischen Spiele 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben werden mussten, führen Hartung und Szabo den Podcast mit mehr als 60 Episoden bis zu den Olympischen Spielen 2020 weiter. In der Zeit des ersten Lockdowns ab März 2020 hat das Gespann außerdem Trainingsvideos für Kinder aufgenommen und bei Youtube veröffentlicht, die keinen Zugang zu ihren Sporthallen hatten. Der Podcast ist Teil des Projektes Beyondcrisis der Initiative Deutschland – Land der Ideen.

Wichtige sportliche Erfolge

Olympische Spiele

  • 10. Platz Einzelwettbewerb Olympische Spiele Rio de Janeiro 2016
  • 7. Platz Einzelwettbewerb London 2012
  • 5. Platz Mannschaftswettbewerb London 2012
  • 4. Platz Mannschaftswettbewerb Tokio 2020/2021

Weltmeisterschaften

  • 3. Platz Mannschaftswettbewerb Moskau 2015
  • 3. Platz Einzelwettbewerb Moskau 2015
  • 1. Platz Mannschaftswettbewerb Kasan 2014

Europameisterschaften

Juniorenweltmeisterschaft

  • 1. Platz Einzelwettbewerb Belfast 2009

Junioreneuropameisterschaft

  • 1. Platz Mannschaftswettbewerb Amsterdam 2008

Deutsche Meisterschaften

  • 1. Platz (Einzel) 2016
  • 3. Platz (Mannschaft) und 3. Platz (Einzel) 2015
  • 1. Platz (Mannschaft) und 2. Platz (Einzel) 2014
  • 1. Platz (Mannschaft) 2012
  • 2. Platz (Mannschaft) 2009
  • 1. Platz (Mannschaft) und Silber (Einzel) 2008
  • 2. Platz (Mannschaft) 2007
  • 2. Platz (Mannschaft) 2006
Commons: Max Hartung – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Wolf und Hartung übernehmen. In: Sportstiftung NRW. 5. Mai 2021, abgerufen am 19. Juni 2022 (deutsch).
  2. Redaktion: Neuer Hochschulrat an der Hochschule Niederrhein. In: LokalKlick.eu. 1. Februar 2023, abgerufen am 2. Februar 2023 (deutsch).
  3. NDR: Fechter erstmals seit 1980 ohne Olympiamedaille. Abgerufen am 7. September 2020.
  4. Säbelfechten: Deutschlands Herren erstmals Team-Weltmeister. In: Der Spiegel. 21. Juli 2014, abgerufen am 7. September 2020.
  5. dpa: Hartung neuer Säbel-Europameister - Ndolo holt Silber. 15. Juni 2017, abgerufen am 4. Februar 2019.
  6. Fecht-EM: Hartung erneut Europameister. 18. Juni 2018, abgerufen am 4. Februar 2019.
  7. RP ONLINE: EM in Düsseldorf: Drei Dormagener gewinnen Gold im Säbelfechten. Abgerufen am 7. September 2020.
  8. ophardt.online. Abgerufen am 7. September 2020.
  9. INTERNATIONAL FENCING FEDERATION - The International Fencing Federation official website. Abgerufen am 10. September 2020.
  10. Meldung des DOSB. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutscher Olympischer Sportbund, 15. September 2014, archiviert vom Original am 29. November 2014; abgerufen am 15. November 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Maximilian Hartung ist Vorsitzender der Athletenkommission. In: athletenkommission.de. 1. Februar 2017, abgerufen am 3. Februar 2017.
  12. ElitePlus 2016 Max Hartung - Deutsche Sporthilfe. (Nicht mehr online verfügbar.) In: sporthilfe.de. Archiviert vom Original am 18. Mai 2015; abgerufen am 12. Mai 2015.
  13. Peter Ahrens: Neuer Athletenverein: Funktionärsdämmerung. In: Spiegel Online. 16. Oktober 2017 (spiegel.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  14. Borger zur neuen Präsidentin von Athleten Deutschland gewählt. 5. November 2021, abgerufen am 5. November 2021.
  15. Maximilian Hartung. In: zu.de. Abgerufen am 12. November 2019.
  16. Säbelfechter Max Hartung wird Student der H-BRS. Abgerufen am 10. Oktober 2022.
  17. Achim Dreis: Olympia-Start ausgeschlossen: Hartung zeigt Haltung. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. September 2020]).
  18. Frankfurt/Main: Werte-Preis für Reiterin Klimke und Säbelfechter Hartung. In: focus.de. Abgerufen am 10. September 2020.
  19. Kölsche SportNacht 2019. Abgerufen am 10. September 2020.
  20. Dormagen: Dormagens Sportler des Jahres: Janika Derks und Max Hartung. In: rp-online.de. Abgerufen am 10. September 2020.
  21. Ex-Säbelfechter Max Hartung erhält Verdienstkreuz. In: sportschau.de. 5. Mai 2023, abgerufen am 10. Mai 2023.
  22. Matyas Szabo & Maximilian Hartung: Demaskiert Podcast Download - Audio Podcast von Matyas Szabo & Maximilian Hartung - Audiopodcast 707706. Abgerufen am 8. September 2020.
  23. Videoanleitung auf Youtube: Hartung gibt Fechttraining aus der Quarantäne. In: rp-online.de. Abgerufen am 8. September 2020.
  24. Podcast „Demaskiert“: Zwei Säbelfechter auf dem Weg nach Tokio 2021. In: BEYONDCRISIS. 24. April 2020, abgerufen am 8. September 2020.
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