Megan Marie Hart (* 1983 in Santa Monica) ist eine amerikanische Opernsängerin im Stimmfach Spinto-Sopran.

Leben

Hart wurde in Santa Monica in Kalifornien geboren und wuchs in Eugene im US-Bundesstaat Oregon auf, wo ihre Eltern in den frühen 1990er-Jahren eine Farm erworben hatten. Mit 9 Jahren begann sie auf eigenen Wunsch mit Klavierunterricht. Später spielte sie fünf Jahre lang Violine, bevor sie zum Chorgesang wechselte.

Ihre ersten Gesangsstunden hatte Hart im Alter von 17 Jahren. Ihre Teilnahme am Jugendprogramm des Oregon Bach Festivals inspirierte sie, das Singen zu ihrer Profession zu machen. Hart studierte daraufhin ab 2001 mit dem Tenor, Gesangspädagogen und Musikwissenschaftler Richard Miller am Oberlin Conservatory of Music. Im Sommer 2003 nahm Hart unter Miller an der Sommerakademie des Mozarteum Salzburg teil. Ebenfalls im Sommer 2003 und im Sommer 2004 war Hart Teilnehmerin der Elysium-Sommerakademie in Bernried. 2005 erlangte sie in Oberlin den Bachelor of Music und hatte ihre erste Begegnung mit Marilyn Horne, an deren Meisterkurs sie teilnahm. Im darauffolgenden Jahr erlangte sie den Abschluss Master of Music. Im Jahr 2006 besuchte Hart die Manhattan School of Music in New York, wo sie mit der Mezzosopranistin Mignon Dunn studierte. Im selben Jahr traf Hart erneut ihre zukünftige Lehrerin Marilyn Horne. 2007 schloss Hart ihr Studium an der Manhattan School of Music mit dem Professional Studies Certificate ab.

Von 2007 bis 2010 war Hart im von Jane Eaglen angeleiteten Young Artist Program der Seattle Opera. Im Sommer 2010 studierte Hart an der Music Academy of the West erneut mit Marilyn Horne und gewann dort mit der Pianistin Sun Ha Yoon den Wettbewerb Marilyn Horne Song Competition. Marilyn Horne ist seitdem Harts Lehrerin.

Wirken

Harts Opernrepertoire beinhaltet Barockrollen wie Händels Alcina und Almirena in Rinaldo, Hauptrollen in Mozartopern wie die Contessa di Almaviva in Le nozze di Figaro, Donna Anna in Don Giovanni und Fiordiligi in Così fan tutte, modernen Rollen wie Lady Billows in Brittens Albert Herring, die Frau in Poulencs La voix humaine und Blanche in Dialogues des Carmélites. Sie tritt in lirico-spinto-Rollen auf, darunter Verdis Aida, Luisa Miller und Gilda in Rigoletto, Puccinis Madama Butterfly, Tosca und Mimì in La bohème, Chrysothemis in Elektra von Richard Strauss und Elsa in Wagners Lohengrin.

Frühe konzertante Auftritte Harts in Europa erfolgten 2003 in Salzburg und 2004 in Bernried. Im Jahr 2008 trat Hart mit Arien von Händel mit dem Ensemble für frühe Musik Bourbon Baroque auf. Eine Aufzeichnung der Arie Lascia ch’io pianga zeigt Hart mit der Barocktänzerin Caroline Copeland, 2 Jahre vor ihrer Zusammenarbeit bei Alcina. Im selben Jahr erschien sie zum ersten Mal als professionelle Sängerin in einer Fernsehsendung, als Sopransolistin in Beethovens 9. Sinfonie mit dem Seattle Symphony Orchester unter der Leitung von Gerard Schwarz in einem Konzert für den Dalai Lama und Desmond Tutu. Mit demselben Orchester sang sie unter dem Dirigat von Marvin Hamlisch im Feiertagskonzert Holiday Pops die Premiere seines für diesen Anlass geschriebenen Liedes Chanukah Lights.

Hart engagiert sich als säkulare Jüdin aktiv für jüdische Musik und Kultur. In ihrer Zeit im Opernstudio der Seattle Opera war sie Teil des Music of Remembrance Ensembles, das Musik von Opfern und Überlebenden des Holocaust aufführt. Im Juni 2020 war sie an der Verlegung von fünf Stolpersteinen für die Detmolder Familie Herzberg beteiligt. Die Premiere von Harts Liederabend Famous Musicians of Jewish Origin mit Werken jüdischer Komponisten war 2021 die offizielle Eröffnungsfeier der Darmstädter Veranstaltungsreihe „100 Tage 1700 Jahre“ im Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Filmografie

  • 2010: Alcina, Regie: Caroline Copeland

Auszeichnungen

  • Marilyn Horne Song Competition 2010, Grand Prize Gewinnerin
  • Liederkranz of the City of New York Wettbewerb 2012, erster Platz, Kategorie Kunstlied
  • Theaterring Detmold 2018, beste Sängerin oder Sänger
  • Theaterring Detmold 2019, Publikumspreis beliebtestes Ensemblemitglied Musiktheater
Commons: Megan Marie Hart – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Detlef Obens: Megan Marie Hart im Opernmagazin-Portrait. In: Das Opernmagazin. 5. Oktober 2019, abgerufen am 9. Oktober 2019.
  2. Dale Hart. In: Eugene Weekly, 3. Juni 2021, S. 4 (amerikanisches Englisch); Textarchiv – Internet Archive.
  3. 1 2 Megan Marie Hart. (Radiointerview) In: Active Culture. Will LaDuke, 18. Dezember 2020, abgerufen am 3. September 2021 (amerikanisches Englisch, ab Minute 19.).
  4. 2021 Spring Chautauqua Virtual Concert Series Megan Marie Hart. (Video Chautauqua) In: Youtube. John Pratt, 26. April 2021, abgerufen am 3. September 2021 (amerikanisches Englisch, ab 59m, 26s.).
  5. Barbara Luetgebrune: Neu am Landestheater: Sopranistin Megan Marie Hart. In: Lippische Landes-Zeitung. 8. August 2015, abgerufen am 21. Juni 2019.
  6. 1 2 Internationale Sommerakademie der Universität Mozarteum, Klasse Richard Miller, Gesang. Mozarteum Werkstattkonzert 2003, 21. August 2003, S. 3, 6; Textarchiv – Internet Archive.
  7. 1 2 Michael Lahr: Abschlusskonzert der 10. Internationalen Sommerakademie für junge Sängerinnen und Sänger. Elysium Festival Bernried, 5. Juni 2004, S. 8; Textarchiv – Internet Archive.
  8. Megan Marie Hart - Sopran | Education. (Nicht mehr online verfügbar.) In: operamusica.com. 21. Juni 2019, archiviert vom Original am 6. November 2017 (amerikanisches Englisch).
  9. 1 2 Center Stage: Megan Marie Hart. In: Classical Singer. 1. Juni 2009, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch, Registrierung erforderlich).
  10. Jane Eaglen. In: necmusic.edu. New England Conservatory of Music, 14. November 2012, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  11. Megan Hart | Seattle Opera – 50th Anniversary. In: seattleopera50.com. Seattle Opera, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  12. 1 2 Tim Dougherty: Music Academy Announces Winners of Marilyn Horne Song Competition. In: noozhawk.com. 27. Oktober 2010, abgerufen am 12. Dezember 2018 (amerikanisches Englisch).
  13. The Marilyn Horne Experience. In: Oberlin Conservatory Magazine. Oberlin College, 2006, abgerufen am 21. Juni 2019.
  14. Seattle Opera: A chat With Megan Hart. In: Seattle Opera Blog. Seattle Opera, 31. März 2010, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  15. Kyle MacMillian: A spellbinding staging of “Rinaldo”. In: The Denver Post. 13. Juli 2009, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  16. Michael Sakir: Figaro brilliantly performed. In: The Oberlin Review. 18. März 2005, S. 10,13, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  17. Hermann Knaup: Parabel über die Verführbarkeit. In: Westfalen-Blatt. 15. Juni 2018, abgerufen am 21. Juni 2019.
  18. Nights at the Opera. In: Oberlin Conservatory Magazine. Oberlin College, abgerufen am 21. Juni 2019.
  19. Sophia Yan: Opera ‘Dialogues of the Carmelites’ Hits High Notes. In: The Oberlin Review. 18. November 2005, S. 11,15, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  20. Baroque soiree includes dancer. In: The Courier-Journal. 19. September 2008, S. W19, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  21. «Lascia ch’io pianga» mit Bourbon Baroque & Caroline Copeland (2008). (Video) In: Youtube. 26. September 2008, abgerufen am 22. März 2022 (italienisch).
  22. Melinda Bargreen: Seattle Symphony Orchestra in search of tenors and basses for “Ode to Joy” Seeds of Compassion concert. In: The Seattle Times. 9. April 2008, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  23. Tom Keogh: Concert review: Marvin Hamlisch brings warmth — and snow! — to Benaroya. In: The Seattle Times. 5. Dezember 2008, abgerufen am 21. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  24. Yvonne Glandien: Weihnachten ist nie so lustig. In: Lippische Landes-Zeitung. 24. Dezember 2018, S. 48 (lz.de [abgerufen am 2. September 2021]).
  25. Hart, Megan | Music of Remembrance. In: musicofremembrance.org. Mina Miller, archiviert vom Original am 23. August 2020; abgerufen am 3. September 2021 (amerikanisches Englisch).
  26. Yvonne Glandien: Fünf neue Stolpersteine erinnern in Detmold an das Schicksal der Familie Herzberg. In: Lippische Landes-Zeitung. 23. Juni 2020, abgerufen am 2. September 2021: „‚Ich merke, dass ich langsam Frieden finde‘, erzählt [Joanne Herzberg] auf dem anschließenden Weg in den Schlosspark. Hier hat Opernsängerin Megan Marie Hart noch ein besonderes Geschenk. Sie singt das Gebet ‚Awinu Malkenu‘.“
  27. 100 Tage 1700 Jahre Jüdisches Leben in Darmstadt. (PDF; 4,6 MB) In: darmstadt.de. Wissenschaftsstadt Darmstadt, S. 2, 6, 12, abgerufen am 3. September 2021.
  28. The Liederkranz Foundation, Inc.: 52nd Annual Awards Concert. (PDF; 33 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: liederkranzny.org. Archiviert vom Original am 10. Dezember 2018 (amerikanisches Englisch).
  29. Barbara Luetgebrune: Vier neue Theaterring-Träger und ein Abschied aus Detmold / Detmold. In: Lippische Landes-Zeitung. 15. Juni 2018, abgerufen am 21. Juni 2019.
  30. Sven Koch: Theaterpreis: Fünf Ringe für die Publikumslieblinge. In: Lippische Landes-Zeitung. 23. Juni 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.
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