Als Brügger Meister der Ursulalegende, Meister der Brügger Ursulalegende oder (flämischer) Meister der Ursula-Legende wird der spätgotische Maler aus Flandern bezeichnet, der um 1485 Altarbilder mit Szenen aus der Ursula-Legende malte. Das Werk war ein Auftrag für das Kloster der Schwarzen Schwestern in Brügge und befindet sich heute im Groeningemuseum in Brügge.
Schaffensperiode
Die Stadt Brügge diente als Hintergrund einiger Werke des Brügger Meisters und dies lässt durch die dargestellten Bauwerke eine Datierung der ihm zugeschriebenen Bilder zu.
Werk (Auswahl), Werkstatt und Nachfolger
Dem Brügger Meister und seiner Werkstatt oder seinen Nachfolgern werden durch Stilvergleich noch einige weitere Werke zugeschrieben, die sich in anderen Museen wie z. B. in Brüssel, Detroit oder London sowie in Privatbesitz befinden. Der Meister steht dem Stil von Rogier van der Weyden und Hans Memling sehr nahe.
- Ursula-Altar. Um 1485, Brügge, Groeningemuseum
- Szenen aus der Legende der St. Ursula. Ursula-Altar, linker Flügel
- Szenen aus der Legende der St. Ursula. Ursula-Altar, rechter Flügel
- Ecclesia und Synagoge. Ursula-Altar, Aussentafel (Grisaille)
- Evangelisten und Kirchenväter. Ursula-Altar, Aussentafeln (Grisaille).
- Geburt Jesu. Detroit, Michigan, Institute of Arts.
- Maria mit dem Kind und einer Orange. Privatbesitz .
- Maria mit Kind und vier Heiligen. Champaign, Illinois, Krannert Art Museum .
- Maria mit Kind und zwei Engeln. (Als Nachfolger des Meister der Ursulalegende (Brügge)). London, The National Gallery .
- St. Michaels Kampf mit dem Dämonen. Brügge, Museum Onze-Lieve-Vrouw ter Potterie.
- Thronende Madonna mit Kind und Engeln. Rochester, University of Rochester Memorial Art Gallery .
- Verkündigung. Indianapolis, Indianapolis Museum of Art.
- Madonna mit Kind und zwei weitere Werke in New York, Metropolitan Museum of Art.
Brügger Ursula-Legende
Zur Abgrenzung von anderen namentlich nicht bekannten Künstlern des Mittelalters wie dem Kölner Meister der Ursula-Legende, deren Notname in der Kunsthistorik ebenfalls von einer Ursula-Legende als Hauptwerk abgeleitet wurde, sollte der Meister der Ursulalegende aus Brügge mit dem Zusatz Meister der Brügger Ursula-Legende geführt werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Max J. Friedländer, Amsterdam, 3. September 1955, zitiert bei Hampel Kunstauktionen, Auktion vom 3. Dezember 2004, Los 336; Max J. Friedländer: Die Brügger Leihausstellung von 1902. In: Repertorium für Kunstwissenschaft. Bd. 26, 1903, ISSN 0259-7063, S. 66–91, 147–175.
- ↑ siehe z. B. Eberhard Schenk zu Schweinsberg: Die Illustrationen der Chronik von Flandern – Handschrift Nr. 437 – der Stadtbibliothek zu Brügge und ihr Verhältnis zu Hans Memling (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Heft 224). J. H. Ed. Heitz, Straßburg 1922, S. 21.
- ↑ In englischer Sprache: „Master of the Legend of St. Ursula, Flemish“ (Flämischer Meister der St. Ursula Legende), z. B. Master of the Legend of St Ursula. (i). In: The Concise Grove Dictionary of Art. 2002. Online, aufgerufen 10. September 2013.
- ↑ Joseph A. Crowe: Handbook of painting. German, Flemish and Dutch schools. Based on the Handbook of Kugler. Re-modelled by the late Prof. Dr. Waagen, and thoroughly revised and in part re-written. 6th impression. 3rd edition. J. Murray, London 1898, online.
- ↑ Maître de la Légende de sainte Ursule. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) In: Dictionnaire des Peintres belges. Online aufgerufen 10. September 2013.
- ↑ Max J. Friedländer, Amsterdam, 3. September 1955.
- ↑ Hampel Kunstauktionen, Auktion vom 3. Dezember 2004, Los 336 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
- ↑ Gift and Purchases. In: Tentative Exhibition Schedule 1976–1977 Academic Year (= Bulletin of the Krannert Art Museum. Bd. 2, Nr. 1, 1976). Krannert Art Museum – University of Illinois, Champaign IL 1976, S. 9–11, online.
- ↑ Max J. Friedländer: Early Netherlandish Painting. Band 6: Hans Memlinc and Gerard David. Teilband 1. Comments and notes by Nicole Veronee-Verhaegen. A. W. Sijthoff u. a., Leyden u. a. 1971, ISBN 90-218-9001-1, S. 110.
- ↑ vgl. z. B. Master of the Legend of St Ursula. (i). In: The Concise Grove Dictionary of Art. 2002, und dortige Abgrenzung zum Master of the Legend of St Ursula. (ii). Online, aufgerufen 10. September 2013.