Als Meister der Linzer Kreuzigung wird manchmal ein im österreichischen Raum um 1420 bis 1450 tätiger mittelalterlicher Maler bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem Bild einer Kreuzigung Christi, heute im Schlossmuseum Linz. Es ist das größte bis dahin gemalte (erhaltene) Tafelbild der Gotik in deutschsprachigem Gebiet.

Stil

Das Werk des Meisters der Linzer Kreuzigung zählt zur Spätzeit der Tafelmalerei der Internationalen Gotik um Wien.

Identifizierung

Es wurde vorgeschlagen, den Meister der Linzer Kreuzigung mit dem Meister der St. Lambrechter Votivtafel oder als einen Mitarbeiter des ebenfalls in Wien tätigen Hans von Tübingen zu identifizieren. Einige der Linzer Kreuzigung stilverwandte Werke wie z. B. eine weitere, aber kleinere Kreuzigungsszene aus Wiener Neustadt werden daher wechselnd dem Werkkatalog verschiedener dieser Notnamen zugeschrieben. Eine genauere Unterscheidung des Werkes des Meisters der Linzer Kreuzigung bleibt daher in der Kunstgeschichte nicht sicher und wird von Experten teilweise kontrovers diskutiert, wie auch, ob das Zentrum seines Schaffens um Wien oder nicht doch in der Steiermark lag.

Einzelnachweise

  1. O. Benesch: Zur altösterreichischen Tafelmalerei I: Der Meister der Linzer Kreuzigung. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien. N.F., II, 1928, S. 63–76
  2. Kulturvermittlung der OÖ. Landesmuseen, Schlossmuseum Linz: Vermittlungskonzept für Besucherinnen und Besucher ab 5 Jahren – Die Gotiksammlung im Schlossmuseum Linz. (Beschreibung der Dauerausstellung), Linz o. J.
  3. J. Oberhaidacher: Die Linzer Kreuzigung als Beispiel für die Spätzeit der Tafelmalerei der Internationalen Gotik in Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 56.2002, S. 226–238
  4. vgl. dazu K. Oettinger: Hans von Tübingen und seine Schule. Berlin 1938
  5. s. z. B. Kreuzigung Christi. In: Kulturreferat der Steiermärkischen Landesregierung: Gotik in der Steiermark. Katalog der Steirischen Landesausstellung im Stift St. Lambrecht 1978. Graz 1978 S. 125
  6. E. Baum: Katalog des Museums mittelalterlicher österreichischer Kunst. Wien/München 1977, S. 30ff.
  7. Wien im Mittelalter, Katalog (Wien 1975), S. 119f
  8. vgl. G. Biedermann: Zur Problematik steirischer Tafelmalerei um 1400. In: Alte und moderne Kunst H. 153, Jg. 22 (Wien 1977), S. 1–8
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