Als Meister des Saarwerden-Grabmals wird ein spätgotischer Bildhauer in Köln bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm geschaffenen Grabmal des 1414 verstorbenen Friedrich III. von Saarwerden, Erzbischof und Kurfürst von Köln.
Das Hochgrab steht im Marienchor des Kölner Doms. Die durch den Meister des Saarwerden-Grabmals aus Sandstein gehauenen Figuren des Unterbaus werden zu den bedeutendsten Beispielen Kölner Steinplastik der Zeit um 1400 gezählt. Das Grab ist mit einer Bronzeplatte bedeckt, die die Figur des Bischofs darstellt. Diese Liegefigur stammt wohl nicht vom Meister selbst, sondern aus einer anderen Werkstatt.
Die Gesamtkomposition des Grabes ist ein bedeutendes Beispiel spätgotischer Grabplastik der Region. Der Unterbau zeigt die Verkündigung an Maria und Christus als Weltenherrscher sowie Engel, Apostel und Heilige. Unterhalb der Darstellung des Christus ist auch Friedrich von Saarwerden selbst dargestellt. Gesichter der Figuren und Faltenwurf ihrer Kleidung sind im Weichen Stil der Zeit geschaffen.
Literatur
- K. Schaefer: Der Meister des Saarwerden-Grabmals und sein Werk. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch. Jahrbuch für Kunstgeschichte, 5 (1928). S. 1–12
- P. Clemen: Der Dom zu Köln. Köln 1938
- M. Steinmann: Das Grabmal des Erzbischofs Friedrich von Saarwerden im Kölner Dom. In: Kölner Domblatt, Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins, 1993
Weblinks
- Grabmal des Erzbischofs Friedrich von Saarwerden Aufnahme ohne Gitter bei zum.de
Einzelnachweise
- ↑ K. Schaefer: Der Meister des Saarwerden-Grabmals und sein Werk. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch, Jahrbuch für Kunstgeschichte 5(1928), S. 1–12
so auch z. B. J. Fajt (Hrsg.): Karl IV. Kaiser von Gottes Gnaden, Kunst und Repräsentation des Hauses Luxemburg 1310–1437. Katalog zur Ausstellung auf der Prager Burg 2006. München 2006, S. 578 und 582 - ↑ L. Ennen: Friedrich III. (Erzbischof von Köln). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 538–543.
- ↑ R. Haaß: Friedrich III., Graf von Saarwerden. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 511 f. (Digitalisat).