Die Melbourne to Warrnambool Cycling Classic ist ein in Australien ausgetragenes Eintagesrennen für Radrennfahrer mit einer Gesamtlänge von etwa 300 Kilometern.

Die erste Austragung des Rennens fand im Jahr 1895 statt. Damit ist es das älteste des australischen Kontinents und eines der ältesten weltweit. Von der Einführung der UCI ProTour und der dazugehörigen UCI Continental Circuits im Jahr 2005 bis zur Saison 2007 gehörte das Rennen zum Rennkalender der UCI Oceania Tour und war in die Kategorie 1.2 eingestuft. Seit der Austragung 2008 steht das Rennen nicht mehr im Kalender UCI. Das Rennen findet alljährlich Mitte Oktober statt.

Traditionell startet das Rennen in Melbourne und führt die Fahrer über den Princes Highway, einen Teil des National Highway 1, nach Warrnambool an der Küste des Bundesstaates Victoria.

Von 1895 bis 1995 startete das Rennen nicht mit dem in Europa gewöhnlichen Massenstart, sondern die Fahrer nahmen die Strecke einzeln in Angriff, da sie von Melbourne aus in verschiedenen Zeitabständen starteten. Erst seit 1996 startet das Rennen mit einem Massenstart, für den bis zu 250 Starter alljährlich melden. Diese sind in die Kategorien A (Profis), B, C und D unterteilt. Zudem gibt es in den zu durchquerenden Städten Prämiensprints und an den insgesamt sechs Anstiegen werden Punkte für die Bergwertung vergeben.

Das Rennen findet alljährlich Mitte Oktober statt. Die Streckenlänge und -führung variiert von Jahr zu Jahr. Bis zum Jahr 2003 mussten die Fahrer 265 Kilometer zurücklegen. In den beiden darauffolgenden Jahren 299,1 und im Jahr 2006 sogar 300,3 Kilometer.

2022 wurde das Rennen erstmals auch für Frauen ausgetragen. Siegerin der Erstaustragung war die Australierin Maeve Plouffe.

Geschichte

Entstehung und erste Austragung des Rennens

Im Jahr 1895 kam Don Charlston auf die Idee ein Rennen auf der Strecke Melbourne–Warrnambool durchzuführen, nachdem er selbst die Strecke mit einem Rad gefahren war, um ein im Hafen von Warrnambool liegendes Schiff nach Hause noch rechtzeitig zu erreichen, was er aber aufgrund der rauen See letztlich unterließ.

Zehn Wochen später, am 5. Oktober 1895, fand die erste Austragung statt, die A. Calder, der mit einem Handicap von zwei Stunden gestartet war, gewann. Für die 165 Meilen (ca. 265,5 Kilometer) benötigte er 11 Stunden und 44 Minuten. Trotz eines Reifenschadens in der Nähe von Geelong, der ihn etwa 20 Minuten kostete, erreichte er das Ziel 31 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Jim Carpenter fuhr mit 10 Stunden und 52 Minuten zwar die schnellste Zeit aller Teilnehmer, belegte aber nur den vierten Rang.

Insgesamt meldeten sich 50 Fahrer für das Rennen an. Letztendlich starteten nur 24 Fahrer, von denen 7 das Ziel erreichten. Die Fahrer waren in drei Klassen eingeteilt. Die erste Klasse startete um drei Uhr morgens, die nächste eine Stunde später und die letzte eine weitere. Dadurch, dass man einen Sponsor für das Rennen gefunden hatte, erhielt es den Namen Scott-Morton Road Race und es gab vier Preise für die Fahrer. Der Sieger gewann ein Fahrrad und die jeweiligen Klassensieger eine Uhr, eine Punschbowle oder ein Tee- und Kaffee-Service.

Rekorde

Rekordsieger des Rennens sind die Australier David Allan und Peter Besanko mit insgesamt drei Siegen.

Den Rekord für die schnellste Zeit auf dem alten, 165 Meilen langen Kurs hält der vierfache Olympiamedaillen-Gewinner Dean Woods. Im Jahr 1990 legte er die Strecke in 5 Stunden und 12 Minuten zurück.

Siegerliste

Männer

  • 2022 Australien Cameron Scott
  • 2021 Australien Jensen Plowright
  • 2020 Australien Brendan Johnston
  • 2019 Australien Nick White
  • 2017 Australien Nathan Elliott
  • 2016 Australien Nathan Elliott
  • 2015 Australien Scott Sunderland
  • 2014 Australien Oliver Kent-Spark
  • 2013 Neuseeland Samuel Horgan
  • 2012 Niederlande Floris Goesinnen
  • 2011 Australien Joel Pearson
  • 2010 Australien Rhys Pollock
  • 2009 Australien Joel Pearson
  • 2008 Australien Zak Dempster
  • 2007 Australien Timothy Decker
  • 2006 Australien Robert McLachlan
  • 2005 Schweden Jonas Ljungblad
  • 2004 Australien William Walker
  • 2003 Australien Simon Gerrans
  • 2002 Australien Jamie Drew
  • 2001 Australien David McKenzie
  • 2000 Australien Hilton Clarke
  • 1999 Australien Jamie Drew
  • 1998 Belgien Bart Heirewegh
  • 1997 Schweiz Daniel Schnider
  • 1996 Australien Chris White
  • 1995 Australien Brendan McAuliffe
  • 1994 Australien Gavin Parsonage
  • 1993 Australien Dean Woods
  • 1992 Australien Peter Besanko
  • 1991 Australien Andrew Stirling
  • 1990 Australien Robert Jordan
  • 1989 Australien Peter Besanko
  • 1988 Australien Barry Burns
  • 1987 Australien Paul Rugari
  • 1986 Australien Michael Lynch
  • 1985 Australien Brad Leach
  • 1984 Australien Peter Besanko
  • 1983 Australien Andrew Lindsay
  • 1982 Australien David Allan
  • 1981 Australien Peter Cox
  • 1980 Australien J. Hine
  • 1979 Australien David Allan
  • 1978 Australien Dennis Shaw
  • 1977 Australien Ian Grindlay
  • 1976 Australien David Allan
  • 1975 Australien Mario Giramondo
  • 1974 Australien John Bylsma
  • 1973 Australien Bruce Clarke
  • 1972 Australien L. Sedley
  • 1971 Australien Bruce Clarke
  • 1970 Australien Mario Giramondo
  • 1969 Australien B. Farmer
  • 1968 Australien Ray Crowe
  • 1967 Australien Graeme Gilmore
  • 1966 Australien L. Wearne
  • 1965 Australien W. Dove
  • 1964 Australien P. Fry
  • 1963 Australien J. Binding
  • 1962 Australien W. O’Brien
  • 1961 Australien T. Robson
  • 1960 Australien Jack Sommer
  • 1959 Australien G. Daws
  • 1958 Australien W. O’Brien
  • 1957 Australien Stan Bonney
  • 1956 Australien R. Davis
  • 1955 Australien Eddie Smith
  • 1954 Australien Bill Guyatt
  • 1953 Australien Murray French
  • 1952 Australien Vin Beasley
  • 1951 Australien A. Julius
  • 1950 Australien Max Rowley
  • 1949 Australien S. Bonney
  • 1948 Australien A. Saunders
  • 1947 Australien A. Edwards

...

  • 1939 Australien D. Toseland
  • 1938 Australien T. Rogers
  • 1937 Australien T. Brooks
  • 1936 Australien J. McEvoy
  • 1935 Australien T. Reynolds

...

  • 1933 Australien L. Willoughby
  • 1932 Australien R. J. Reynolds
  • 1931 Australien G. E. Lessing
  • 1930 Australien J. P. Egan
  • 1929 Australien H. Marshall

...

  • 1926 Australien Les Einsiedel
  • 1925 Australien E. E. Williamson
  • 1924 Australien W. F. King
  • 1923 Australien P. Wells
  • 1922 Australien P. Hill

...

  • 1911 Australien J. Tebbs
  • 1910 Australien C. A. Piercy
  • 1909 Australien W. Knaggs
  • 1908 Australien 1903 J. T. Donohue
  • 1907 Australien 1903 M. B. Dobie
  • 1906 Australien 1903 D. D. Riley
  • 1905 Australien 1903 Bill Hawley
  • 1904 Australien 1903 J. Wright
  • 1903 Australien 1903 Jack Arnst
  • 1902 Australien 1903 M. Chappell
  • 1901 Australien 1903 W. Nioa
  • 1898 Australien 1903 W. Collins
  • 1897 Australien 1903 W. C. Jackson
  • 1896 Australien 1903 J. Carpenter
  • 1895 Australien 1903 A. Calder

Frauen

Einzelnachweise

  1. Plouffe wins inaugural Women's Warny from star break. In: sbs.com.au. 20. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.