Die Messe München (früher: Neue Messe München) ist ein von 1994 bis 1998 erbautes Messegelände in der Messestadt Riem im östlichen Münchner Stadtbezirk Trudering-Riem. Betrieben wird es von der Messe München GmbH.
Lage und Verkehrsanbindung
Das Messegelände wurde auf der nördlichen Hälfte des ehemaligen Flughafens München-Riem erbaut. Es wird südlich von der Willy-Brandt-Allee und der Wohnbebauung der Messestadt Riem sowie den Riem Arcaden begrenzt, dort befinden sich auch die beiden U-Bahnhöfe Messestadt West und Messestadt Ost der Linie U2. Im Norden führt die Autobahn A 94 vorbei, an die das Messegelände mit zwei Auffahrten angeschlossen ist. Noch weiter nördlich liegt die S-Bahn-Station München-Riem, von dort verläuft seit 2001 ein Gleis für Güterverkehr zum Messegelände. Ein direkter Anschluss der Messe an die S-Bahn wird im Zuge des Baus des Erdinger Ringschlusses diskutiert, was auch eine direkte Anbindung an den Münchner Flughafen zur Folge hätte. Der Messeturm München befindet sich an der Ostseite des Hallenbereichs.
Gelände und Gebäude
Herzstück des Messegeländes sind die 18 (je 6 in 3 Reihen) Messehallen mit insgesamt 200.000 m² Ausstellungsfläche. Dazu kommen – je nach Bedarf – noch einmal 414.000 m² Freiflächen in Norden und Osten des Geländes. Die beiden Haupteingänge befinden sich am westlichen und östlichen Ende, sie sind durch ein ca. 650 m langes und 35 m breites begrüntes Atrium, welches sich zwischen A- und B-Riegel befindet, verbunden. Am westlichen Eingang befinden sich das Internationale Congress Center München (ICM), das Messehaus sowie der Messesee. Der große Kongresssaal im ICM wird aufgrund seiner Größe und Lage auch als "Halle B0" bezeichnet, und bisweilen auch so genutzt. Vor dem östlichen Eingang steht der 86 Meter hohe Messeturm. Architekten waren Bystrup, Bregenhoj + Partners, Kaup, Scholz, Jesse + Partner. Am dritten, nördlichen, Eingang entstand 2006 für die Fußball-Weltmeisterschaft ein Pressezentrum mit dem WM-Brunnen, das seitdem ebenfalls von der Messe München genutzt wird. Auf dem Dach der Messehallen wurde die zum Zeitpunkt der Fertigstellung weltgrößte Photovoltaikanlage auf einem Gebäudedach installiert. Sie produziert pro Jahr etwa 1.000 MWh Strom. Am nordwestlichen sowie südöstlichen Ende der Messe befinden sich zwei Parkhäuser mit insgesamt etwa 5700 Stellplätzen. Das Freigelände wird als Parkplatz oder bei großen Messen (wie bspw. der Bauma) als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt.
Alle Hallen weisen die gleiche, rechteckige, vollständig stützenfreie Grundfläche und Infrastruktur mit in regelmäßigen Abständen in Lkw-befahrbaren Bodenkanälen verlegten Leitungen für Wasser, Strom und Breitbandversorgung auf, 17 Hallen sind 11 Meter hoch, Halle B6 wird als „Hochhalle“ bezeichnet, und bietet abweichend eine lichte Höhe von 16 Metern.
Zur Eröffnung wurden lediglich das ICM und 12 Ausstellungshallen (Reihen A und B), sowie ein Teil der späteren Halle C3, welche zunächst als "Eingang Nord" genutzt wurde, errichtet, der Bereich des späteren C-Riegels wurde als Freigelände genutzt. Mit über 600.000 Quadratmetern galt dieses als größtes Freigelände Europas. Durch das (von Anfang an geplante) Hinzufügen dieser Hallen musste das Freigelände naturgemäß schrumpfen. Im Jahr 2001 kamen die Hallen C1 und C2 hinzu, 2004 erfolgte der Vollausbau von Halle C3, ebenso kamen Halle C4, und der neue Eingang Nord hinzu. Von Juni 2016 bis Dezember 2018 wurden nordöstlich der bestehenden Gebäude die letzten beiden Hallen C5 und C6 sowie ein zusätzlicher Kongressbereich (Congress Center Nord, CCN) errichtet. Die Baukosten sollen bei 105 Millionen Euro liegen. Dies soll nun den Zustand des "Endausbau" darstellen, weitere Ausbauten sind nicht mehr geplant.
Messesee
Westlich der Messehallen liegt – zwischen dem ehemaligen Flughafentower im Norden und der U-Bahn-Station Messestadt West bzw. dem Willy-Brandt-Platz im Süden – der 390 m lange und 46 bis 94 m breite Messesee mit einer Wasserfläche von 2,6 ha. Er wird in der Mitte von einem auf den Haupteingang zulaufenden Damm in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Auf dem Damm verläuft die Straße „Am Messesee“ als Verlängerung der Joseph-Wild-Straße, sie wird während Messeveranstaltungen als Anfahrtstrecke für Taxis genutzt. Der See fällt vom Damm aus nach Norden über eine, nach Süden über zwei Spundwände ab, so dass ein durchgehender Wasserfluss erreicht wird. In den dadurch entstehenden Becken befinden sich drei Wasserfontänen, die die Sommermonate über in Betrieb sind. Am Nordende läuft das Wasser in ein mit Steinen gefülltes Versickerungsbecken. Die Ufer sind stellenweise mit Schilf bewachsen. Vor dem Eingang zur Messe steht die zweiteilige Installation Gran Paradiso des Münchner Künstlers Stephan Huber aus dem Jahr 1997 im Wasser.
Literatur
- Roland Jesse (Hrsg.) für die Planungsgemeinschaft Neue Messe München: Messe München – Entwurf, Planung, Realisation. Prestel Verlag, München 1998, ISBN 3-7913-1968-X.
Weblinks
- Informationen über das Messegelände auf der Website der Messe München
- Messe München auf muenchen.de
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Historie der Messe München, abgerufen am 5. Juni 2017
- ↑ Erdinger Ringschluss – Verbesserung der Schienenanbindung des Flughafens München (Memento vom 20. Mai 2011 im Internet Archive)
- ↑ Das Messegelände für Ihre Veranstaltungen | Trade Fair Center Messe München. Abgerufen am 11. Januar 2023.
- ↑ Weltweit größte Photovoltaik-Aufdachanlage für die Neue Messe München; Abgerufen am 9. April 2011
- ↑ Solardach München-Riem auf der Seite des Solarenergiefördervereins Bayern; Abgerufen am 20. Dezember 2011
- ↑ Das neue Messegelaände ist vollendet, abgerufen am 24. Dezember 2018
- ↑ Messe München zum Endausbau des Messegeländes Pressemitteilung der Messe München vom 12. Dezember 2014; Abgerufen am 9. April 2017
Koordinaten: 48° 8′ 8″ N, 11° 41′ 55″ O