Als Meteoritenfallen werden Gebiete in der Antarktis an sogenannten Blaueisfeldern bezeichnet, in denen auf engstem Raum eine überproportional große Zahl Meteoriten anzutreffen ist, die sich über Zehntausende von Jahren dort gesammelt haben.

Blaueisfelder entstehen, wo aufgrund einer Geländekante unterhalb der Eisdecke durch den fließenden Gletscher tiefe Eisschichten an die Oberfläche gedrückt werden. Mit dem Eis der tieferen Schichten gelangen auch die im Firn und Gletscher eingesunkenen Meteoriten an die Oberfläche. Damit es zur Ausbildung einer Meteoritenfalle kommt, ist es notwendig, dass Eis an der Oberfläche durch Sublimation schwindet, die durch starke Winde verstärkt wird. Weiterhin ist wichtig, dass es nicht zu einer zu starken Erwärmung der Meteoriten kommt, so dass diese durch Schmelzvorgänge wieder ins Eis einsinken. Dies ist nur dann der Fall, wenn es an der betreffenden Stelle kalt genug ist, das heißt, diese hoch genug liegt.

Eine weitere Voraussetzung zur Entstehung einer Meteoritenfalle ist, dass die Eisdecke über einen längeren Zeitraum an dieser Stelle keinen größeren Schwankungen unterworfen ist. Über die Datierung der an einer solchen Stelle gefundenen Meteoriten lassen sich deshalb Rückschlüsse auf die klimatische Entwicklung ziehen und Klimamodelle auf diese Weise verifizieren.

Einzelnachweise

  1. Markus Knauer: Analyse der kosmogenen Radionuklide 10Be, 14C und 26Al in Steinmeteoriten mittels Beschleunigermassenspektrometrie (Memento vom 27. Juli 2007 im Internet Archive), Dissertation, Universität Hannover, 1994, S. 9
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