Michael Amon (* 25. Februar 1954 in Wien; † 11. November 2018 in Gmunden) war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist bzw. Feuilletonist.

Leben

Michael Amon wurde von seiner Großmutter aufgezogen. Er besuchte acht Jahre ein katholisches Knabeninternat in Wien, danach die Handelsakademie I der Wiener Kaufmannschaft. Er war beim Verband sozialistischer Mittelschüler (Mitglied des Bundesvorstands, Stv. Wiener Landesobmann) und als Geschäftsführer des Österreichischen Schülerzeitungs-Zentrums tätig. Nach dem Schulabschluss arbeitete er ab 1977 in der Privatwirtschaft, zuletzt als kaufmännischer Leiter eines Medienunternehmens. Nebenberuflich schrieb Amon als Essayist und Feuilletonist in der Furche, im Wiener Journal und anderen österreichischen und deutschen Zeitschriften. 1992 verabschiedete er sich ganz aus der Privatwirtschaft und übte seine Arbeit als freier Schriftsteller hauptberuflich aus. Amon war seit 1985 verheiratet und lebte abwechselnd in Wien und Gmunden.

Autor

Frühe Jahre

Ab etwa 1973 schrieb Michael Amon nebenberuflich für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen. Von Michael Amon sind im Laufe seines literarischen Schaffens über 500 Artikel in verschiedenen österreichischen oder deutschen Printmedien erschienen. In seinen Anfängen schrieb er vornehmlich Theaterkritiken und Texte zu Themen aus Kultur und Kunst, später auch politische und gesellschaftskritische Essays und Kommentare.

Amon verfasste insgesamt vier Theaterstücke. Sozusagen eine Welt (1984), das den Bürgerkrieg in Österreich von 1934 thematisiert, schrieb er zusammen mit seinem Co-Autor Helmut Mayer. Für Villach oder Provinz ist überall (1988, Edition Reinhard Deutsch) erhielt Amon den Internationalen Götzner Theaterpreis. Zwei weitere Theaterstücke folgten: Horvath Roth Celan – Die Toten von Paris (1999) und 91st Floor oder das Fenster zur Welt (2016, Verlag eDITION).

Michael Amons Œuvre umfasst auch den Lyrikband Aus und vorbei (1986) und den Erzählband Nachtcafé (1989). 1986 hatte er für die gleichnamige Erzählung den Peter-Altenberg-Preis erhalten.

Sein erster Roman Lemming – Geschichte eines Aufstiegs kam 1998 in der Edition Atelier heraus. Amon arbeitete auch für Film und Fernsehen und hat Texte für mehrere Projekte verfasst: Die wilden Jahre des OK (Treatment für einen TV-Film über Oskar Kokoschka, ORF, 1989), Nächstes Jahr wird alles besser (ORF, Wien 1990), Taxman (Treatment für eine Serienproduktion, ORF, 1990). Darüber hinaus erschienen Beträge des Autors in Anthologien, wie z. B. Neuestes Wiener Lesebuch (Hrsg. D. Axmann, Edition Atelier, 1988), Österreich-Literatur-Jetzt Almanach 1989 (Hrsg. R. Götz, Droschl Verlag, 1989).

Die 2000er Jahre

Zwei weitere Romane erschienen 2002 mit Yquem oder schlafende Konten und 2006 mit Sonnenfinster. „Yquem“ findet nicht nur bei Rezensenten Anklang, Amon wird nun als Autor auch in breiteren Leserkreisen wahrgenommen. Der patriarchalisch geprägte Kapitalismus dient als Brennglas in Sonnenfinster, unter dem Liebe, Lebensborn und Zeitgeschichte verschmolzen werden.

Mit der Regierungsübernahme im Jahr 2000 durch die ÖVP-FPÖ-Koalition in Österreich beginnt auch die öffentliche Profilierung des Autors als kritische Stimme in den Medien. Für den Essay-Band Kollateralschäden – Essays zur blau-schwarzen Wende in Österreich, in dem Amon u. a. Robert Menasse, Konrad P. Liessmann oder Rudolf Burger kritisiert, wurde Amon 2005 mit dem Bruno Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. Amon legte noch drei weitere Essay-Bande in den nächsten Jahren vor: Nach dem Wohlstand – Politik jenseits der Menschen (2007), 1968 - Ein kurzes Lächeln im langen Mai (autobiographische Essays, 2008), Und sie lügen doch – 100 Wutanfälle (2009). Die Macht der Globalisierung wird in Nach dem Wohlstand anhand ihrer Dogmen dargestellt, die eigenständiges Handeln in Komplexitätspotentiale auflösen. Amon warnt darin vor einem autoritären Kapitalismus.

Beiträge von Michael Amon aus dieser Periode sind auch in vier Anthologien zu finden: Solidarität – Gestern Heute Morgen (2004), Politische Kultur in Österreich 2000–2004 (2005), Gerechtigkeit – Allen alles oder jedem das Seine? (2006), Jede andere Seite, 46 Kubinesken von Alfred Rossi (2009).

Ab 2010

Amon konzentriert sich ab 2010 verstärkt auf Monographien. Neben politischen und gesellschaftskritischen Veröffentlichungen widmet er sich auch seiner Krimibuchserie Bibliothek der Vergeblichkeit, in der er eine politische Weltsicht in seine charakteristische Polit-Prosa bettet. Insgesamt sind 4 Krimibände in dieser Buchreihe erschienen: Der Glanz der Welt (2012), Wehe den Besiegten (2013), Nachruf verpflichtet (2014), Der Preis der Herrlichkeit (2016).

Anders als in früheren Beiträgen, die sich in den 2000er Jahren intensiv mit dem politischen Wandel z. B. unter der Regierung von Schwarz-Blau auseinandersetzten, nehmen in den späteren Jahren vermehrt ökonomische Fragen und lebensphilosophische Themen im Schaffen des Autors Raum. So präsentiert er mit Panikroman im Jahr 2014 eine Schilderung vom Alltag der Angst im enthemmten Finanzkapitalismus: Egal ob Spekulant mit Millioneninvestments oder gesichtslose Opfer der Spekulationsblasen, niemand entkommt dem gefürchteten oder tatsächlichen Crash. Im Jahr 2011 erschien Fromme Begierden, nach 1968 sein zweites autobiographisches Werk, in dem der Autor von Missbrauch und Gewalt in einem katholischen Schülerheim für Knaben erzählt.

Einzelaspekte zum Werk

2009 erschien Amons sarkastische Abrechnung mit dem Neoliberalismus Und sie lügen doch. Unter dem Vorwand der Beschäftigung mit bekannten Sprichwörtern setzt sich Amon mit den Dogmen der neoliberalen, marktextremestischen Ideologie und den Folgen der von ihr verursachten Weltwirtschaftskrise auseinander. Er selbst ordnet diese Auseinandersetzung der literarischen Form des wütenden Essays zu.

2010 erschien die Erzählsammlung Krisennovellen – Erzählungen aus dem Wellental der Konjunktur im Wiener Neustädter Verein Alltag Verlag, eine literarische Auseinandersetzung mit den kapitalistischen Krisen seit 1973 (Ölkrise). Neben den bisher großteils unveröffentlichten Texten werden auch drei Erzählungen aus dem vergriffenen, ersten Buch Nachtcafé wieder veröffentlicht.

2011 zog der Styria-Verlag den für März angekündigten Kriminalroman Der Glanz der Welt zurück. Es entwickelte sich eine Kontroverse zwischen dem Autor und der Verlagsleitung, in deren Verlauf Amon dem Verlag politische Zensur vorwarf, weil der Krimi sich in teils persiflierender Weise auch mit den umstrittenen Geschäften des ehemaligen Finanzministers Karl Heinz Grasser beschäftigt und auf die unaufgeklärten Vorgänge rund um die ehemalige Gewerkschaftsbank BAWAG eingeht. Die IG Autorinnen und der österreichische P.E.N. erklärten sich mit dem Autor solidarisch und verlangten in öffentlichen Stellungnahmen, dass der Verlag das Werk unverzüglich druckt und in Vertrieb bringt. Der Autor hatte angekündigt, die Drucklegung des Auftragswerkes gerichtlich zu erzwingen. Die Verlagsleiterin Gerda Schaffelhofer wies diesen Vorwurf zurück. In der Zwischenzeit kam es zu einer Einigung zwischen Autor und Verlag, in der von einer Reihe von Missverständnissen im Hinblick auf die gegenseitigen Erwartungen die Rede ist, der Krimi zwar (im Rahmen einer Wiener Trilogie) in einem anderen Verlag erscheinen soll und gleichzeitig neue Projekte mit Styria in Ausarbeitung sind.

Seit Mitte August 2011 war eine überarbeitete Neuauflage des Romans Yquem (nunmehr dem Wunsch des Autors folgend mit dem ursprünglich geplanten Titel Yquem oder Schlafende Konten) als E-Book für den Kindle/Amazon erschienen. Mitte September folgte auch die überarbeitete Neuauflage als Hardcover. Ebenfalls im Herbst 2011 erschien im Wiener Klever-Verlag der autobiographische Roman Fromme Begierden, in dem Amon sich sowohl mit den Fragen von Missbrauch und sexuell konnotierter Gewalt während seiner Zeit im katholischen Internat Neulandschulsiedlungen beschäftigte, als auch der Frage nachging, wieso diese Schule, die ursprünglich von reformpädagogischen Ansätzen geprägt war, bei der schwarzen Pädagogik landen konnte. Die Wiener Tageszeitung Kurier (26. November 2011, Peter Pisa) schrieb über den Roman: „Er schont niemanden. Er klärt auf. Ist Dokument.“

Der erste, vom Styria-Verlag einst zurückgezogene Band der Wiener Tetralogie der Vergeblichkeiten erschien unter dem Titel Der Glanz der Welt 2012 im Wiener echomedia-Buchverlag. In der literarischen Form des Kriminalromans legte der Autor eine ironische Beschreibung der feinen Wiener Gesellschaft vor und rechnete gleichzeitig mit der Korruption während der Ära des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel ab, die auch Gegenstand von Untersuchungsausschüssen des österreichischen Parlaments war. Der Band war als Auftakt der Serie angelegt, eine Art Exposition der Motive und Personen.

Der zweite Band des nunmehr Wiener Bibliothek der Vergeblichkeiten genannten Zyklus erschien im Frühjahr 2013 im Wiener echomedia-Buchverlag. Die satirischen Klänge des ersten Bandes wichen einem schärferen, ernsthaften Ton. Im Wiener Prater geschieht Unheimliches: bekannte Wahrzeichen wie Riesenrad oder Toboggan werden Schauplatz von Morden an Priestern. Die Spuren führen zu geheimnisvollen Kreisen im Vatikan und einem berüchtigten SS-Massaker im Rom des Jahres 1944 (Massaker in den Ardeatinischen Höhlen). Zusammenhänge mit der sogenannten Rattenlinie, über die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges viele Nazis mit Hilfe eines österreichischen Bischofs im Vatikan, Alois Hudal, geflüchtet sind, werden hergestellt. Laut STERN-Empfehlung ein „raffinierter Krimi“, dessen „Parallelen zum real existierenden Österreich nicht von der Hand zu weisen“ sind.

Ende Februar 2014 erschien der Panikroman im Wiener Klever Verlag. Der Roman wurde ausschließlich in Gegenwartsformen erzählt, ein „stream of consciousness“ eines Börsenhändlers. Es entsteht das Psychogramm sowohl eines von Panikattacken geplagten Individuums als auch ein Psychogramm von in Panik verfallenen Finanzmärkten.

Im August 2014 erschien Nachruf verpflichtet, der dritte Band des jetzt nur noch Bibliothek der Vergeblichkeiten genannten Romanzyklus. Mit diesem Roman setzte der Autor die Abschreitung und Auslotung des Genres „Kriminalroman“ fort. Die noch im ersten Band vorherrschenden satirischen Elemente waren weitgehend verschwunden, neben der Auseinandersetzung mit den Korruptionserscheinungen wurde auch die Beschäftigung mit den Folgen extremer Religionsauslegungen vorangetrieben. Der Orden der Ritter der Auferstehung, der in diesem Roman sein ziemlich sinistres Treiben entfaltete, schöpfte sowohl aus der Bibel und den apokryphen Schriften als auch aus den Erkenntnissen der modernen Gentechnologie. Amon beschrieb einen mit wissenschaftlicher Akribie betriebenen religiösen Wahn, in dessen Folge die Ordensmitglieder auch vor schwersten Verbrechen nicht zurückschrecken, diese sogar als gottgewollt rechtfertigen.

Im Oktober 2017 erschien der vierte Band der Bibliothek der Vergeblichkeiten im echomedia buchverlag (Wien) unter dem Titel Der Preis der Herrlichkeit. Im Herbst 2018 wurde die Anthologie Zu Ende gedacht. Österreich nach Türkis-Blau, über die Konsequenzen der seit Dezember 2017 amtierenden schwarz-blauen Bundesregierung, mit einem Beitrag von Michael Amon herausgegeben (Herausgeber Nikolaus Dimmel und Tom Schmid, Verlag Mandelbaum).

Übersetzungen

  • Übersetzung: Ahrens, Thomas & Larkin, Ed (2019). Fabulous; in: Cole, Isabel Fargo & Derbyshire, Katy (Hrsg.): No Man´s Land. New German Literature in English Translation; 1/2019; Exzerpt aus: Panikroman; Klever Verlag, Wien, 2014.

Rezeption

Michael Amon ließ sich von Autoren wie Joseph Roth, Franz Werfel, Kurt Tucholsky und Alfred Polgar inspirieren. Seine Werke zeichnen sich durch leichte, klare Sprache und Struktur aus. Dabei werden Themen der Tragödie, von Tod oder Krise in einen lebendigen Sprach-Kontext gefügt. Die Abgründe und Dramen wirken im Licht von Alltagsschilderungen, in der die Erzählung über die verwobene dunkle Vergangenheit und Gegenwart klarsichtig und dennoch zartfühlend voranschreitet. Rezensent Wolfgang Paterno beschreibt Amon in der Zeitschrift Profil (Nr. 17, 23. April 2012) etwa als „Poltervirtuose“ und „radikalpolitischer Romancier“.

Als politischer Kommentator erreichte Amon immer wieder breite Resonanz. Seine Wortmeldungen rangierten häufig unter den meistgelesenen Artikeln etwa in DiePresse.com. Im Kurier porträtiert Peter Pisa den Autor als „streitbaren Kommentator der österreichischen Innenpolitik.“

Nachhaltige Bedeutung erlangte auch sein autobiographisches Schaffen, das Kindesmissbrauch in öffentlichen und katholischen Erziehungsanstalten in Österreich thematisierte und weithin eine fast einsame Stimme der Opfer in der populären Medienöffentlichkeit war und blieb. 2018 zieht er dazu ein bitteres Resümee in „Opferschutz im Land des großen Vergessens“.

Zusammenfassend könnte gesagt werden, dass Amon nie ein Autor der l’art pour l’art war. Die in seinen Büchern, Medienkommentaren, Essays und Wortmeldungen gepflegte Kritik und Ironie wird von einem überzeugten Optimismus getragen. Als Feuilleton-Autor erregte Amon Aufmerksamkeit, weil er sich über konkrete Orte, konkrete Vergangenheit, und konkrete Akteure äußert, und dabei seine politische Überzeugung nicht von Parteienvertretern vereinnahmen ließ. Während er sohin als politischer Autor galt, war sein Werk aber kein parteipolitisches. Andererseits versuchte er sich aber auch nicht in einer aussichtslosen Illusion der Äqudistanz, dennoch aber einer wohldosierten Distanz, die sich nicht von aktuellen Hysterien und emotionalen Schaumgefechten in öffentlichen Mediendebatten überwältigen ließ. Sowohl sein literarisches als auch feuilletonistisches Werk ist so zwar von klarer Sachlichkeit und analytischem Denken geprägt, dabei aber immer einfühlend und philanthropisch einen menschlichen Alltagskontext verbunden.

Beiträge in Anthologien (Auswahl)

  • 12. Februar 1934/12. Februar 1984 Materialien/Exposés, Szenen, Gedanken – Hrsg.: Volkstheater Wien/Österr. Ges. f. Kulturpolitik, Wien 1984
  • Neuestes Wiener Leserbuch (Hrsg. D. Axmann), Edition Atelier, Wien 1988
  • Österreich-Literatur-Jetzt Almanach 1989 (Hrsg. Rainer Götz), Droschl Verlag, Graz 1989
  • Ganz Wien ist ein Beisl (Hrsg. Franz M. Eybl), Döcker Verlag, Wien 1998
  • Solidarität – Gestern Heute Morgen, Verein Alltags Verlag, Wr. Neustadt 2004
  • Politische Kultur in Österreich 2000–2004 (Hrsg. N. Dimmel/J. Schmee), Promedia Verlag, Wien 2005 (Beitrag: Beten für den Ständestaat) mit Bruno Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch 2005
  • Gerechtigkeit – Allen alles oder jedem das Seine?, Verein Alltags Verlag, Wr. Neustadt 2006
  • Gleichheit – Fragen der Identität, Ähnlichkeit, Vielfalt und Differenz, Verein Alltag Verlag, Wr. Neustadt 2007
  • Jede andere Seite, 46 Kubinesken von Alfred Rossi begleitet von eben so vielen literarischen Assoziationen, Hrsg. Helmuth A. Niederle, mit Beiträgen von Michael Amon, Marianne Gruber, Gerhard Jaschke, Konstantin Kaiser, Ulrike Längele u. a., plattXform Johannes Martinek Verlag, Wien 2009
  • Armut und Reichtum – Ungleiche Lebenslagen, -chancen, -stile und -welten in Österreich (Hrsg. Michael Rosecker und Sabine Schmitner), Verein Alltag Verlag, Wr. Neustadt 2011
  • „Der selektive Neoliberalismus oder It´s a long way from Mont Pèlerin“, in Dimmel Nikolaus & Tom Schmid (Hrsg.): „Zu Ende Gedacht. Österreich nach Türkis-Blau“, Verlag Mandelbaum, Wien, 2018

Weitere Preise

  • diverse Theaterpreise
  • Feuilletonpreis der Tiroler Tageszeitung

Sonstiges

Von 1998 bis 2014 war Amon Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik, einer Vorfeldorganisation der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), ab 2015 Mitglied des Beirates. Von August 2011 bis September 2013 war er Schatzmeister des Österreichischen P. E. N.-Zentrums (Österreichischer P.E.N. Club), um gemeinsam mit dem neuen Vorstand den P.E.N. nach dessen Konkurs/Ausgleich im Jahr 2010 neu aufzustellen. Nach schweren Differenzen mit der Vorstandsmehrheit über die inhaltliche Ausrichtung des P.E.N. (Amon kritisierte die enge Bindung des österreichischen P.E.N. und einiger seiner Funktionäre an die Konfuzius-Institute und die damit einhergehende relativierende Haltung gegenüber chinesischen Dissidenten), aber auch die Form der Führung (Vorwurf: Präsidialdiktatur, Ignorierung der Statuten) und die finanzielle Gestion (Amtsführung), legte Amon seine Funktionen im September 2013 zurück und trat aus dem österreichischen P.E.N. aus. Dies tat im August 2013 wegen ähnlicher Kritik bereits die 2011 gewählte Generalsekretärin Susanne Scholl (Journalistin), früher: ORF-Moskau.

Ab Herbst 2015 war Amon Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, der größten und bedeutendsten österreichischen Organisation für literarisch Schreibende.

Des Weiteren war er Mitglied von Das Syndikat – Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur und der AIEP Austria – Plattform der österreichischen Krimischriftstellerinnen und Schriftsteller.

Quellen

  • Biographie
  • Werke
  • Wolfgang Paterno in profil Nr. 17/2012, Seiten 122/123: Immer Kavalier, nie Delikt – Der Wiener Michael Amon gilt als radikalpolitischer Romancier.
  • Walter Thaler: Der Heimat treue Hasser: Schriftsteller und Politik in Österreich, new academic press 2013, ISBN 978-3-7003-1861-3.

Rezensionen (Auswahl)

  • „Lemming“, in Die Presse (3. April 1999), Neue Zürcher Zeitung (22. Juni 1999), Wiener Zeitung (5. Feber 1999), Kurier (5. September 1998), Die Furche (11. März 1999), Die Alternative (September 1999), Maxima; Rezensionen der Neuauflage: Vorarlberger Nachrichten (7./8. Feber 2004), Ekzem Informationsdienst (2/04), u. a.
  • „Fromme Begierden“: Katalog der Quälereien, Uwe Schütte (Wiener Zeitung, 28. Oktober 2011).
  • „Yquem“: Frankfurter Rundschau (14. Dezember 2002), Nürnberger Nachrichten (28. / 29. Dezember 2002), Format (Nr. 43, 2002), Tiroler Tageszeitung (16. August 2003), Salzkammergut Rundschau (6. Oktober 2002), Ostthüringer Zeitung (Nr. 43, 2002), Buchkultur (Nr. 83 A, 2002), Oberösterreichische Nachrichten (15. November 2002), u. a.
  • „Sonnenfinster“: Kurier (14. Oktober 2006), Österreich (7. Oktober 2006), Oberösterreichische Nachrichten (20. Dezbember 2006, Lokalteil Salzkammergut 15. November 2006), Wiener Zeitung (7. Oktober 2006).
  • „Nach dem Wohlstand“: Kurier (5. August 2007), Österreich (19. Mai 2007), Wiener Zeitung (7. August 2007).
  • „1968 – Ein kurzes Lächeln im langen Mai“: Neue Zürcher Zeitung (9. August 2008), Kurier (15. Mai 2008), Die Presse (40. April 2008), Buchkritik.at (20. Juli 2008), Oberösterreichische Nachrichten (7. August 2008), etceterea (2008), u. a.
  • „Und sie lügen doch …“: Kurier (15. November 2009), Wiener Zeitung (24. Oktober 2009), Oberösterreichische Nachrichten (10. Oktober 2009), u. a.

Einzelnachweise

  1. Michael Amon. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 15–16.
  2. Literaturnetz.at | Detail. Abgerufen am 18. März 2019.
  3. Vorarlberger Landesbibliothek - Götzner Theaterpreis. Abgerufen am 18. März 2019.
  4. Kreisky-Preis-TrägerInnen 2005 | Karl-Renner-Institut. Abgerufen am 18. März 2019.
  5. Ein Essayist, der an die Nieren geht - Niederösterreich-Magazin. Abgerufen am 18. März 2019.
  6. No Man´s Land | Fabulous. Abgerufen am 12. Januar 2020.
  7. peter.pisa: Krimi mit Dämonen aus Wien. Abgerufen am 18. März 2019.
  8. Opferschutz im Land des großen Vergessens. 22. Februar 2018, abgerufen am 18. März 2019.
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