Michael Fras, auch Pater Aurelius a San Daniele (* 1. September 1728 in Shavers, Thüringen; † 1. März 1782 in Wien) war ein deutscher Augustiner-Barfüßer-Pater (OESA) und Konstrukteur astronomischer Uhren.
Leben
Fras war zunächst als Lehrer der mathematischen Wissenschaften tätig und wurde später Gefangenenseelsorger. Wie andere Ordensgeistliche – in Fachkreisen allgemein „Priestermechaniker“ genannt – baute auch Fras als Augustiner-Barfüßer Aurelius im Wiener Hofkloster kunstvolle Dielenuhren, darunter im Jahr 1770 eine astronomische Uhr, die in kaiserlichen Besitz überging. Er hatte im Uhren- und Instrumentenbau einen herausragenden Ruf und wird in der Literatur gleichwertig neben David Ruetschmann, Philipp Matthäus Hahn und Alexius Johann genannt.
Veröffentlichungen
- Gründliche Erklärung eines astronomischen und systematischen Uhrwerks, welches P. Aurelius a. S. D., Augustiner-Baarfüßer im Wiener Hofkloster, dermaliger Lehrer der mathematischen Wissenschaften, erfunden und eigenhändig verfertiget hat im Jahre 1770, Wien 1771
Literatur
- Ludwig Oechslin: Astronomische Uhren und Welt-Modelle der Priestermechaniker im 18. Jahrhundert, Band 1, Verlag A. Simonin, Neuchâtel 1996, ISBN 2-88380-008-1
Einzelnachweise
- ↑ Franz Huter, Guido Machek, Gerhard Oberkofler, Rudolf Steinmaurer: Die Fächer Mathematik, Physik und Chemie an der Philosophischen Fakultät zu Innsbruck bis 1945, Veröffentlichungen der Universität Innsbruck, Band 66, Universität Innsbruck, 1971, Seite 58 (Auszug)
- ↑ Helmut Seling (Hrsg.): Keysers Kunst- und Antiquitätenbuch, Band 2, Keysersche Verlagsbuchhandlung, 1959
- ↑ Wiener Geschichtsblätter, Band 58, Ausgaben 1–4, Verein für Geschichte der Stadt Wien (Hrsg.), 2003 (Auszug)
- ↑ Gerhard Roth: Die Stadt, Seite 167, Verlag S. Fischer, 2009, ISBN 310066082X (Auszug)
- ↑ Aagje Ricklefs, Christian Väterlein: Philipp Matthäus Hahn 1739-1790, Quellen und Schriften zu Philipp Matthäus Hahn, Bände 6–7, Ausstellungen des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart und der Städte Ostfildern, Albstadt, Kornwestheim, Leinfelden-Echterdingen, Hrsg.: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, 1989