Michael Hatry (* 12. Dezember 1940 in Hamburg) ist ein deutscher Autor und Dramaturg.

Werdegang

Michael Hatry studierte Theaterwissenschaften, Germanistik und Publizistik und schloss mit einer Promotion über das Thalia Theater in Hamburg (1894–1915) ab. Als Dramaturg und Regisseur arbeitete er am Theater Ulm und an den Münchner Kammerspielen. Das in dieser Zeit entstandene Stück Die Notstandsübung wurde überregional wahrgenommen und diskutiert. Laut dem Autor vergegenwärtigte es die „Vorgeschichte und Ereignisse des 2. Juni 1967 in Berlin“ in einer an Peter Weiss geschulten Weise: „eine Handvoll Schauspieler [übt] sich in wechselnden Rollen; belegte Worte, Film-Dokumente, Beat-Schall und kabarettistische Kapriolen montierte Hatry ‚selbstverständlich tendenziös‘“, wie die Zeitschrift Der Spiegel 1968 schrieb. Hatry gehörte zu den Dramatikern, an die im Jahr 1991 das erstmals ausgelobte Nürnberger Autorenstipendium in der Sparte Theater vergeben wurde.

1971 veröffentlichte er den Geschichtenband „Aus lauter Liebe“, 1979 erschien der Kriminalroman „Ein Mann, ein Wort“. Ab 1981 verfasste Hatry Kinderbücher und Drehbücher für das Fernsehen, darunter für die Reihe „Tatort“ und für „Pumuckl“. 1991 dramatisierte er für die Württembergische Landesbühne Esslingen den Roman „Waiblingers Augen“ von Peter Härtling. Zusammen mit Susanna Partsch veröffentlichte er 2007 die Künstlerbiographie Ich will malen! Das Leben der Artemisia Gentileschi. Michael Hatry lebt heute als freier Schriftsteller in München.

Einzelnachweise

  1. Hatry, Michael. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 60. Jg. Gruyter, Berlin 1988.
  2. epubli. Abgerufen am 12. Dezember 2015.
  3. abgedruckt in: Theater heute 5/1968. THEMA: Michael Hatry: Notstandsübung.
  4. Dorothea Kraus: Theater-Proteste: zur Politisierung von Straße und Bühne in den 1960er Jahren. Frankfurt u.a, Campus, 2007. S. 78ff.
  5. Schütz, erhöre uns. Abgerufen am 18. Januar 2016.
  6. Michael Hatry. Abgerufen am 18. Januar 2016.
  7. Tatort Folge:184. Abgerufen am 12. Dezember 2015.
  8. Produktionsteam von „Pumuckls Abenteuer“. Abgerufen am 12. Dezember 2015.
  9. Kiepenheuer Bühnenvertrieb. Abgerufen am 12. Dezember 2015.
  10. Deutscher Taschenbuchverlag. Abgerufen am 12. Dezember 2015.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.