Michal Rovner (geboren 1957 in Tel Aviv) ist eine israelische Fotografin und Videokünstlerin.
Leben
Michal Rovner leistete Militärdienst und studierte Film- und Fernsehwissenschaften und Philosophie an der Universität Tel Aviv und der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. Seit 1988 arbeitet sie auch in New York City.
Sie erstellte Artwork zu dem Lied Signal to Noise für das Booklet zu dem 2002 erschienenen Album Up von Peter Gabriel. Bei ihrem ersten Auftritt bei der Biennale di Venezia zeigte sie 2003 Against Order? Against Disorder? 2005 wurde sie in die Pariser Jeu de Paume mit der Videoproduktion Fields of Fire eingeladen, zu der Heiner Goebbels die Musik komponierte. Living Landscape (2005) ist eine ortsspezifische Video-Installation im Yad Vashem in Jerusalem. Mit Current entwickelte sie 2012 zum ersten Mal in Deutschland eine großformatige Videoarbeit für die Mischanlage der Zeche Zollverein bei der Ruhrtriennale – International Festival for the Arts (Intendanz Heiner Goebbels) Sie stellte darüber hinaus weltweit in bedeutenden Museen wie dem MOMA (1991), dem Whitney Museum of American Art (2002), dem Metropolitan Museum in New York (2002) und dem Louvre (2011) aus.
2008 erhielt sie den Ehrendoktortitel der Hebräischen Universität Jerusalem und 2010 wurde sie zum Chevalier des Ordre des Arts et des Lettres ernannt. Für 2018 wurde ihr der EMET-Preis für Kultur und Kunst zugesprochen. 2021 verlieh ihr der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen seines Staatsbesuches in Israel das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Sie lebt in New York City und auf einer Farm außerhalb von Tel Aviv.
Rezeption
In zwei der drei Versionen des Musikvideos zu Peter Gabriels Antikriegs-Lied Games Without Frontiers von 1980 werden auch Szenen aus den Videokunstwerken Active Site, Spiral und Grid von Michal Rovner verwendet.
Schriften
- mit David Grossmann: Die Umarmung. Zeichnungen von Michal Rovner, übersetzt von Michael Krüger. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-23855-8.
- Histoires, Histories. Louvre Edition, Steidl, Göttingen 2011, ISBN 978-3-86930-343-7 (Steidl) / ISBN 978-2-35031-336-8 (Museumsausgabe Musée du Louvre)
- Fields. Steidl, Göttingen 2005, ISBN 978-3-86521-216-0.
Literatur
- Edward van Voolen: Jüdische Kunst und Kultur. Übers. aus dem Engl.: Nikolaus G. Schneider. Prestel, München 2006, S. 182 f.
Weblinks
- Literatur von und über Michal Rovner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Michal Rovner in der Internet Movie Database (englisch)
- Michal Rovner, bei artintelligence, 2007
- Michal Rovner, bei Ruhrtriennale, 2012
- 'Frequency' 01/10/2009 - 04/01/2010, veröffentlicht am 26. Juni 2013
Einzelnachweise
- ↑ Michal Rovner. Ausstellung Makom II (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive), bei PACE, NY, 2008.
- ↑ Michal Rovner bei pacemacgill.
- ↑ Peter Gabriel Ltd.: UP. CD-Booklet. Hrsg.: Real World Records. Box, Wiltshire 23. September 2002 (britisches Englisch).
- ↑ Michal Rovner. Outside. 1991 | MoMA. In: The Museum of Modern Art. Abgerufen am 10. März 2020 (englisch).
- ↑ In a Field of Her Own In: Haaretz, 27. Mai 2011. Abgerufen am 10. März 2020. (englisch) „Michal Rovner is probably the best known Israeli artist in the world, a status set to be enhanced by 'Histories,' a colossal new exhibition at the Louvre.“
- ↑ Collection: Michal Rovner. In: The Metropolitan Museum of Art. 2002, abgerufen am 10. März 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Contemporary art: Michal Rovner | Louvre Museum | Paris. In: www.louvre.fr. Abgerufen am 23. März 2018 (englisch).
- ↑ Vier Orden und ein Abschied
- ↑ Peter Gabriel Ltd.: Games Without Frontiers. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 17. August 2023 (britisches Englisch).
- ↑ Peter Gabriel Ltd.: Games Without Frontiers - Released 4th February, 1980. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 17. August 2023 (britisches Englisch).